Täglich Acetylsalicylsäure zur Krebsvorsorge kann der Tumor-Entwicklung entgegenwirken und die Überlebenschancen bei Krebs erhöhen.
Laut einer unlängst veröffentlichten britischen Studie könnte die tägliche Einnahme von Acetylsalicylsäure (ASS) die Überlebenschancen bei Krebspatienten deutlich erhöhen. Dementsprechend soll die entzündungshemmende Wirkung von Acetylsalicylsäure der Tumor-Entwicklung deutlich entgegenwirken können. Insbesondere Personen der Altersgruppe 50+ könnten von der präventiven Wirkung des Arzneistoffes zur Krebsvorsorge profitieren. Speziell zur Vorbeugung von Dickdarm-Krebs empfehlen die Forscher den Wirkstoff Acetylsalicylsäure erstmalig zur prophylaktischen Vorsorge von Krebs.
Acetylsalicylsäure zur Vorsorge von Krebs untersucht
Laut der Arbeitsgruppe für Krebsvorsorge-Maßnahmen des U.S. Department of Health & Human Services, gleicht der Nutzen einer vorbeugenden Acetylsalicylsäure-Einnahme bei Menschen im Alter von 50 bis 59 Jahren die Nachteile durch etwaigen Nebenwirkungen deutlich aus.
Der aktuellen Untersuchung zufolge, sei Aspirin in der Lage, die durch Darmkrebs bedingten Todesfälle um ganze 33 Prozent zu senken. Die Zahl der Erkrankungen könnten sogar um 40 Prozent reduziert werden. Die besagte Wirkung kommt jedoch erst nach langfristiger Einnahme, das heisst über eine Zeitspanne von mindestens zehn Jahren, zustande.
Bereits frühere Studien kamen zu ähnlichen Ergebnissen. Beispielsweise zeigte eine Studie des University College London, dass eine tägliche Dosis Acetylsalicylsäure die eine hervorragende Vorsorge von Krebs darstellt. Um den gewünschten Effekt zu erreichen, riet Studienleiter Jack Cuzick Personen der Altersgruppe 50 bis 65, zu einer zehnjährigen Anwendung von mindestens 75 mg Aspirin pro Tag.
Krebsvorsorge-Metaanalyse
Im Zuge der Studie analysierten die Forscher unterschiedliche Studien verschiedener Wissenschafter. Die Forscher stellten dabei fest, dass Acetylsalicylsäure die Gefahr, an Krebs, Herzinfarkt und Schlaganfall zu sterben, bei Frauen um sieben und bei Männern um neun Prozent verringern konnte. Dementsprechend gehört die tägliche Acetylsalicylsäure-Einnahme neben dem Verzicht auf Zigaretten und einem gesunden Körpergewicht zur effektivsten Krebsvorsorge. Voraussetzung dafür war aber natürlich, dass die Probanden keinerlei Unerträglichkeiten gegenüber dem Wirkstoff aufwiesen.
Hemmung entzündlicher Prozesse
Die präventive Wirkung der Acetylsalicylsäure beruht auf der Hemmung entzündlicher Prozesse. Besonders relevant ist dabei die Vorsorge vor Darmkrebs, denn gerade im Gastrointestinaltrakt können chronische Entzündungen zur Tumorentwicklung beitragen. Aber auch andere Tumor-Arten, wie etwa Magen- oder Speiseröhren-Krebs könnten durch die regelmäßige und langfristige Acetylsalicylsäure-Einnahme reduziert werden.
Problem Nebenwirkungen
Grundsätzlich ist diese Form der Vorsorge von Krebs allerdings nicht für alle Menschen geeignet, so leiden speziell ältere Personen häufig unter den Nebenwirkungen von Acetylsalicylsäure. Diese können beispielsweise zu Magenblutungen führen und somit auch das Risiko der Geschwürbildung erhöhen. Den Wissenschaftern zufolge sind die Acetylsalicylsäure-bedingte Nebenwirkungen für Menschen unter 70 jedoch gering. In diesem Altersabschnitt überwiegen eindeutig die Vorteile.
Allgemein sollten den Autoren zufolge wirkungsvolle Krebsvorsorge-Maßnahmen sowie ein vernünftiger Lebensstil und die immer weiter fortschreitenden Therapiemöglichkeiten zukünftig die Zahl krebsbedingter Sterbefälle stark reduzieren.
Literatur:
Cuzick J, Thorat MA, Bosetti C, Brown PH, Burn J, Cook NR, Ford LG, Jacobs EJ, Jankowski JA, La Vecchia C, Law M, Meyskens F, Rothwell PM, Senn HJ, Umar A. Estimates of benefits and harms of prophylactic use of aspirin in the general population. Ann Oncol. 2015 Jan;26(1):47-57. doi: 10.1093/annonc/mdu225. Epub 2014 Aug 5. PMID: 25096604; PMCID: PMC4269341.