Die antithrombotische Eigenschaften der Acetylsalicylsäure wurden vor mehr als 50 Jahren beschrieben, heute gibt es täglich Millionen von Anwendungen.
Acetylsalicylsäure zählt zu den erfolgreichsten Wirkstoffen und wurde 1899 auf den Markt gebracht (Aspirin von Bayer). Heutzutage gibt es zahlreiche Präparate mit Acetylsalicylsäure, wobei deren Wirkung sehr vielschichtig ist. So wird die Acetylsalicylsäure wird als Analgetikum gegen Schmerzmittel, als Antipyretikum gegen Fieber, als Antiphlogistikum gegen Entzündungen sowie auch als sogenannter Thrombozytenaggregationshemmer zur Vorbeugung von Blutgerinnseln angewendet. Der klinische Nutzen einer adäquaten Aspirin-Therapie in der Primär- und Sekundärprophylaxe kardiovaskulärer Erkrankungen wird durch die Ergebnisse zahlreicher placebokontrollierter Studien belegt.
Thrombozytenaggregationshemmer Acetylsalicylsäure
Wirkmechanismus der Acetylsalicylsäure
Nach einer Einzeldosis Acetylsalicylsäure erholt sich die Aktivität der Cyclooxygenase, dem normalen Plättchenumsatz entsprechend, somit um circa 10% pro Tag. Über Inhibition der Cyclooxygenase-1 verhindert Aspirin die Umwandlung von Arachidonsäure zu Prostaglandin-G2 und damit in weiterer Folge die Bildung von Prostaglandin-H2 und Thromboxan-A2. Resultat ist ein Abfall des Thromboxan-A2-Plasmaspiegels. Der Großteil der antithrombotischen Wirkung von Aspirin kommt letztlich also durch das Wegfallen des vasokonstriktorischen und aggregationsfördernden Potenzials von Thromboxan-A2 zustande. Die Wirkung von Aspirin auf die Cyclooxygenase-2 ist in etwa 170-mal schwächer als auf die Cyclooxygenase-1 und zieht in erster Linie entzündungshemmende Effekte nach sich.
Literatur:
Drugs and Lactation Database (LactMed) [Internet]. Bethesda (MD): National Library of Medicine (US); 2006–. Aspirin. 2021 Feb 15. PMID: 30000255.
Quelle:
Problematik Aspirin-Resistenz. Dr. Thomas Gremmel, PD Dr. Sabine Steiner. Univ.-Prof. Dr. Christoph W. Kopp. MEDMIX 4/2007