Donnerstag, März 13, 2025

Kombinationstherapie soll Herzinfarkt verhindern

Die kombinierte Medikamentengabe von einem Statin mit Ezetemib soll Herzinfarkt verhindern können.

 

Eine blockierte Koronararterie kann zu einem Herzinfarkt führen. In Europa und den USA gilt die koronare Herzkrankheit bei Männern und Frauen als Todesursache Nr. 1. In Japan ist sie – dicht hinter Krebserkrankungen – die zweithäufigste Todesursache.

Die koronare Herzkrankheit entsteht durch die Ablagerung von sogenanntem „atherosklerotischem Plaque“, der die Koronararterien verstopft und sie steif und uneben werden lässt. Man spricht von einer Arterienverhärtung. Bedingt durch die Ablagerungen kommt es zu einer langsamen Verengung der Koronararterien, wodurch das Herz mit immer weniger Blut und Sauerstoff versorgt wird. Dieser verminderte Blutfluss kann zu Schmerzen im Brustkorb, Kurzatmigkeit oder anderen Symptomen führen. Schließlich kann eine vollständige Blockade einer Koronararterie einen Herzinfarkt herbeiführen.

Seit langem feilen Forscher an der Weiterentwicklung entsprechender medikamentöser Therapien. Standard ist bis dato die Verabreichung von Statinen zur Senkung des „bösen“ Cholesterins. Doch trotz Statintherapie kommt es bei mehr als der Hälfte der Patienten dennoch zu Herzerkrankungen, möglicherweise weil Statine neben der Hemmung der Cholesterinsynthese in der Leber, auch die Cholesterinresorption im Dünndarm anregen.

Wissenschafter der Kumamoto Universität in Japan untersuchten die Wirkung einer zeitgleichen Verabreichung von Statinen und Ezetimib. Letzteres ist ein Arzneistoff aus der Gruppe der Azetidone und hemmt die Resorption des Cholesterins am Bürstensaum der Zottenzellen des Dünndarms. Die Studie, die am Department of Cardiovascular Medicine der Kumamoto Universität stattfand, umfasste Patienten mit LDL-Cholesterinwerten von 100 mg/dL oder mehr, die bereis eine perkutane Koronarintervention hinter sich hatten. Der Normalbereich für LDL-Cholesterin bei Erwachsenen liegt zwischen 60 und 139 mg/dL.

Herzinfarkt verhindern durch Statine und Ezetimib

Probanden wurden entweder mit Statinen oder mit einer Kombination aus Statinen und Ezetimib behandelt. Ziel war es, die LDL-Cholesterinwerte auf einen Maximalwert von 70 mg/dL zu senken. Nach 9 bis 12 Wochen analysierten die Wissenschafter zudem potenzielle Volumenveränderungen der Atherome – d.h. Ablagerungen von Cholesterin, Kalzium und verschiedenen Zellarten in den Gefäßen.

„Gegen Ende der Studie war ein deutlicher Unterschied zwischen den beiden Patienten-Gruppen ersichtlich,“ so Dr. Kenichi Tsujita, Leiter der Studie. „Die durchschnittlichen LDL-Cholesterinwerte in der nur mit Statinen behandelten Gruppe reduzierten sich von 109,8 mg/dL auf 73,3 mg/dL, entsprechend einer 29-prozentigen Reduktion. Patienten, die Statine in Kombination mit Ezetimib einnahmen, wiesen eine LDL-Reduktion von 108,3 mg/dL auf 63,2 mg/dL auf, entsprechend einer 40-prozentigen Reduktion. Auch das Volumen der Atherome war bei beiden Gruppen signifikant reduziert, wobei jedoch die Effekte in Bezug auf die Rückbildung von Plaque bei der, mit beiden Arzneistoffen behandelten Patientengruppe, wesentlich ausgeprägter war.

„Die Rückbildung von Plaque war besonders bei Patienten mit akutem Koronarsyndrom zu sehen,“ so Professor Ogawa, Leiter der Abteilung für kardiovaskuläre Medizin an der Kumamoto Universität.

„Die aktuelle Studie zeigt, dass die gleichzeitige Verabreichung von Statinen und Ezetimib eine sichere und effiziente Cholesterin-Reduktion herbeiführt. Diese Form der Behandlung könnte aus klinischer Sicht zur Behandlung koronarer Herzerkrankung von großer Relevanz sein,“ so das Wissenschafts-Team abschließend.

Quelle: Kenichi Tsujita, Seigo Sugiyama, Hitoshi Sumida, Hideki Shimomura, Takuro Yamashita, Kenshi Yamanaga, Naohiro Komura, Kenji Sakamoto, Hideki Oka, Koichi Nakao, Sunao Nakamura, Masaharu Ishihara, Kunihiko Matsui, Naritsugu Sakaino, Natsuki Nakamura, Nobuyasu Yamamoto, Shunichi Koide, Toshiyuki Matsumura, Kazuteru Fujimoto, Ryusuke Tsunoda, Yasuhiro Morikami, Koushi Matsuyama, Shuichi Oshima, Koichi Kaikita, Seiji Hokimoto, Hisao Ogawa. Impact of Dual Lipid-Lowering Strategy With Ezetimibe and Atorvastatin on Coronary Plaque Regression in Patients With Percutaneous Coronary Intervention. Journal of the American College of Cardiology, 2015; 66 (5): 495 DOI: 10.1016/j.jacc.2015.05.065

Latest Articles

Folgt uns auf Facebook!

Pflanzentherapie

Schwarzer Knoblauch: Gut fürs Herz ohne Körper- oder Mundgeruch

Schwarzer Knoblauch macht es möglich, dass man die vorteilhafte Knoblauch-Wirkung auf das Herz nutzt ohne unangenehmen Körper- oder Mundgeruch. Schwarzer Knoblauch macht es möglich, denn...
- Advertisement -

Related Articles

Gute Wirkung von Rosenöl gegen Depressionen und Stress

Positive Wirkung der Rose auf die Psyche: die alternative Anwendung von Rosenöl, ist auch gegen Depressionen und Stress zu empfehlen. Die aufhellende Wirkung von Rosenöl auf...

Wurzelwerk und Wildfrüchte

Wurzelwerk und Wildfrüchte: Entdeckungsreise in die Welt der Naturkräfte Taucht ein in das faszinierende Universum der Wurzeln und Wildfrüchte an diesem inspirierenden Wochenende mit Barbara,...

Teufelskralle: Schmerzmittel mit natürlicher Wirkung gegen Entzündungen und Schmerzen

Teufelskralle zeigt als Schmerzmittel gute Wirkung, als unterstützende Therapie hilft es gegen Schmerzen und Entzündung bei Rheuma-Erkrankungen. Unter dem Strich sind Heilpflanzen, pflanzliche Mittel oder Arzneipflanzen gegen Rheuma...