Dienstag, April 1, 2025

Körperfett sendet Signale ans Gehirn

Das Körperfett ist offenbar in der Lage, mit dem Gehirn in Kommunikation zu treten, um den Stoffwechsel in Stresssituationen zu regulieren.

Der Einfluss des Gehirns auf andere Körperregionen ist bestens bekannt – doch dies scheint keine Einbahnstraße zu sein, wie eine aktuelle Studie jetzt belegt. Auch Körperfett kann Signale an Gehirnzellen senden und beeinflusst damit, wie diese mit Stress und Stoffwechselprozessen umgehen. So ist Fettgewebe offenbar in der Lage, mit dem Gehirn in Kontakt zu treten, um den Stoffwechsel in Stresssituationen zu regulieren.

Dem Wissenschafter James Hermann von der University of Cincinnati und Kollegen zufolge, läuft diese Kommunikation über das Hormon Cortisol ab, welches in Stresssituationen freigesetzt wird und entsprechende, im Körperfett-Gewebe vorhandene, Bindungsstellen aktiviert. Ausgelöst durch diese Prozesse, werden Signale zurück an das Gehirn gesendet, wo sie die Stressreaktion beeinflussen und den Stoffwechsel entsprechend steuern.

Körperfett nimmt direkten Einfluss

Diese Ergebnisse sind wichtig und einzigartig, betonen die Forscher. Sie verdeutlicht, dass nicht nur das Gehirn die Reaktion auf Stress steuert, so Hermann, Co-Autor der Studie und Professor am Department of Psychiatry and Behavioral Neurosciene an der University of Cincinnati.

Den Experten zufolge nimmt das Körperfett also direkten Einfluss auf die Abläufe des Zentralnervensystems, die wiederum Übergewicht, Stoffwechselerkrankungen und stressbedingte Probleme miteinander verbinden. Ein Überschuss an Fettgewebe könnte diese „Krisenkommunikation“ im Körper verschlechtern.

Worum es sich bei den vom Körperfett-Gewebe entsandten Signalen genau handelt ist zwar noch unbekannt, aber allein die Erkenntnis darüber, dass diese Signale existieren, könnte dabei helfen, den bösen Teufelskreis von Stress, einem erhöhten Verlangen nach Essen und Übergewicht zum Stillstand zu bringen.

Bisher nahm man an, dass Stress hauptsächlich durch das Gehirn gesteuert wird, so die Forscher. „Aber es ist nicht nur unser Gehirn. Das Netzwerk ist wesentlich komplexer als bis dato angenommen,“ so die Wissenschafter. Demnach sei die Stressregulation wesentlich weitläufiger ist als bisher angenommen.

Quelle:

Annette D. de Kloet, Eric G. Krause, Matia B. Solomon, Jonathan N. Flak, Karen A. Scott, Dong-Hoon Kim, Brent Myers, Yvonne M. Ulrich-Lai, Stephen C. Woods, Randy J. Seeley, James P. Herman. Adipocyte glucocorticoid receptors mediate fat-to-brain signaling. Psychoneuroendocrinology, 2015; 56: 110 DOI: 10.1016/j.psyneuen.2015.03.008

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