Freitag, Oktober 31, 2025

Hilfe für Eltern von Kindern und Jugendlichen mit Anorexie und Bulimie

Eltern von Kindern und Jugendlichen mit Anorexia und Bulimie oder einer Binge-Eating-Disorder brauchen in den meisten Fällen Hilfe.

Rund ein Prozent aller jungen Mädchen leiden an Essstörungen. Aber nicht nur den Kindern und Jugendlichen mit Anorexie oder Bulimie geht es schlecht, sondern auch vielen Eltern entwickeln. Denn sie bekommen durch die Belastung selbst Erkrankungen wie Depressionen oder Ängste. Das falsche Verhalten der Eltern kann auch dazu beitragen, dass sich die Symptome der Essstörungen Binge-Eating, Anorexie oder Bulimie bei den Jugendlichen manifestieren. Um Eltern Hilfe und die richtigen Strategien für den Umgang mit Kindern mit Binge-Eating, Anorexie oder Bulimie mitzugeben und sie in ihrer täglichen therapeutischen Arbeit zu unterstützen, stehen verschiedene Experten zur Verfügung.

 

Einfluss von Altersunterschieden und des sozioökonomischen Status von Eltern auf die jungen Patienten mit Anorexie und Bulimia nervosa

Familiäre Faktoren sind mit der Entwicklung von Anorexia nervosa (AN) und Bulimia nervosa (BN) verbunden. Dazu zeigt eine rezente Studie, dass sich die beiden Essstörungen signifikant in Bezug auf den Altersunterschied zwischen der Mutter und der betroffenen Person unterscheiden. Der Altersunterschied zu den Müttern war bei Patienten mit Anorexia größer als bei Patienten mit Bulimia. Außerdem kann der elterliche sozioökonomische Hintergrund das Risiko von Essstörungen bei den Nachkommen stärker beeinflussen als beispielsweise psychiatrische Störungen in der Familie.

Alle diese Hintergründe spielen jedenfalls auch eine wichtige Rolle, wenn man Eltern von Kindern und Jugendlichen mit Anorexie oder Bulimie professionelle Hilfe und Unterstützung anbietet. Eine interessante Hilfe bieten dazu jedenfalls verschiedene digitale Angebote über das Imternet.

 

Hilfe erforderlich, denn Anorexie, Bulimie oder Binge-Eating-Disorder belasten Eltern und die ganze Familie

Binge-Eating, Anorexie oder Bulimie sind sehr komplexe Essstörungen, bei denen die Beteiligung der Eltern und der Familie eine zentrale Rolle in der ersten Behandlung bei Kindern und Jugendlichen spielt. Allerdings stellen diese Essstörungen die ganze Familie vor eine große Herausforderung. Eltern und Angehörige fühlen sich häufig sehr stark belastet, und ohne Hilfe sind sie im Umgang mit den betroffenen Jugendlichen, die an Binge-Eating, Anorexie oder Bulimie leiden, überfordert.


Literatur:

Michel EJ, Reich G, Meyer T. Parent-child age gaps in patients with anorexia and bulimia nervosa and their associations with family dysfunction. Neuropsychiatr. 2022 Oct 26. English. doi: 10.1007/s40211-022-00433-0. Epub ahead of print. PMID: 36287385.

Koch SV, Larsen JT, Plessen KJ, Thornton LM, Bulik CM, Petersen LV. Associations between parental socioeconomic-, family-, and sibling status and risk of eating disorders in offspring in a Danish national female cohort. Int J Eat Disord. 2022 Aug;55(8):1130-1142. doi: 10.1002/eat.23771. Epub 2022 Jul 9. PMID: 35809040; PMCID: PMC9546370.

García-Anaya M, Caballero-Romo A, González-Macías L. Parent-Focused Psychotherapy for the Preventive Management of Chronicity in Anorexia Nervosa. A Case Series. Int J Environ Res Public Health. 2022 Aug 3;19(15):9522. doi: 10.3390/ijerph19159522. PMID: 35954879; PMCID: PMC9368715.

Le Grange D, Hughes EK, Court A, Yeo M, Crosby RD, Sawyer SM. Randomized Clinical Trial of Parent-Focused Treatment and Family-Based Treatment for Adolescent Anorexia Nervosa. J Am Acad Child Adolesc Psychiatry. 2016 Aug;55(8):683-92. doi: 10.1016/j.jaac.2016.05.007. Epub 2016 May 25. PMID: 27453082.

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