Je athletischer junge Fußballer sind, desto größer ist die Kopfstoß-Belastung. Dafür sind Kraft, Schnelligkeit und Beweglichkeit verantwortlich.
Unter dem Strich sind für Fußballer mit mehr Schnelligkeit, Beweglichkeit und Kraft auf dem Fußballfeld definitiv im Vorteil. Aber wenn es um die Kopfstoß-Belastung geht, sind athletischere junge Fußballer mit solchen ausgeprägteren Fähigkeiten gesundheitlich stärker belastet.
Die Kopfstoß-Belastung steigt für junge Fußballer mit der Schnelligkeit, Sprungkraft und Beweglichkeit an
Eine aktuelle US-Studie hat nun junge Fussballer, deren Athletik und die Auswirkungen auf die Kopfstoß-Belastung untersucht. Die Forscher beurteilten dabei die höhere Fähigkeit zum vertikalen Springen sowie schnellere Zeiten bei Schnelligkeits- und Beweglichkeitsübungen. Dabei zeigte sich, dass die athletischeren Spieler im Allgemeinen einer höheren Belastung durch die Kopfstöße hatten.
„Frühere Studien haben bereits gezeigt, dass der Schweregrad und die Anzahl von Schäden durch Kopfstöße mit dem Ausmaß des Fußballspiels zunehmen. Wir haben jedoch auch festgestellt, dass die negativen Auswirkungen der Kopfstöße auch bei Personen, die ähnlich viel und intensiv spielen, sehr stark variieren“, sagte Jillian E. Urban, Ph .D., Assistenzprofessor für Biomedizintechnik an der Wake Forest School of Medicine und leitender Autor der Studie.
Positionsunterschiede machten einige dieser Unterschiede aus. Das Ziel der Forscher war es zu untersuchen, ob es im Jugendfußball einen Zusammenhang zwischen der Belastung durch Kopfstöße und der körperlichen Leistungsfähigkeit gibt. Und zwar gemessen anhand der üblichen Werte. Und das scheint der Fall zu sein.
Ergebnisse
Die Studie bezog sich auf die Anzahl der Kopfstöße sowie der maximalen linearen und rotativen Kopfbeschleunigung. Die Forscher analysierten dazu die Leistung der Fußballer auf vier physischen Fähigkeitstest. Dazu zählten Hochsprung, kurze Sprints (40 Yards etwa 36 Meter) sowie zwei Beweglichkeitsübungen. Dies setzten sie mit allen Spielen in einer Saison der Fußballer von 9 bis 13 Jahren in Zusammenhang. Mit dem sogenannten Head Impact Telemetry (HIT)-System konnte man insgesamt 13.770 erfassen. Das System umfasst unter anderem Sensoren, die in Fußballhelme integriert sind.
Es zeigte sich, dass alle vier Messungen der körperlichen Leistungsfähigkeit signifikant mit der Gesamtzahl der Kopfbelastungen korrelierten, die während des Trainings und der Spiele im Verlauf einer Saison gemessen wurden. Die Beziehungen zwischen körperlichen Leistungsmessungen und der Belastung durch Kopfstöße während des Trainings waren nicht so stark wie bei Spielen.
„Spieler mit einem höheren Maß an körperlicher Leistungsfähigkeit können einem stärkeren Aufprall ausgesetzt sein. Auch weil sie unter anderem mehr Spiele auf dem Spielfeld absolvieren sowie während des Spiels mehr Ballkontakt und Zweikämpfe haben“, sagte Urban. „Die Messung der körperlichen Leistungsfähigkeit kann dazu beitragen, junge Athleten mit einem höheren Risiko für Kopfstöße zu identifizieren.“
Quelle:
WAKE FOREST BAPTIST MEDICAL CENTER