Aus medizinischer Sicht ist das Schwitzen ein lebenswichtiger Prozess, übermäßiges Schwitzen – die Hyperhidrose – ist für viele Menschen eine enorme Belastung.
Etwa fünf Prozent der Bevölkerung leiden an einer so genannten Hyperhidrose – dem übermäßigen Schwitzen. Allerdings transpiriert ein wesentlich höherer Prozentsatz in der Bevölkerung mehr als erwünscht. Grundsätzlich trägt Schwitzen neben anderen Regulationsmechanismen dazu bei, dass die Körpertemperatur auf einer konstanten Temperatur von 36 bis 37 Grad Celsius gehalten wird – unabhängig von der Außentemperatur (des Körpers).
Wenn der Körper die ständig anfallende Wärme nicht abgeben könnte, würde sich die Körpertemperatur rasch erhöhen, ab 41 Grad würde es sehr kritisch für die betroffene Person. Dennoch können Stress, organische und neurologische Erkrankungen, Übergewicht sowie das Klimakterium bei Frauen übermäßiges Schwitzen hervorrufen.
Weiter steigt in den letzten Jahrzehnten Temperatur und Luftfeuchtigkeit stark an, wodurch die Gefahr für eine Hyperhidrose steigt. Insbesondere das Schwitzen an Händen und Füßen kann genetisch bedingt sein.
Hyperhidrose meist lokal begrenzt
Hyperhidrose beschränkt sich generell eher auf einzelne Regionen des Körpers. Häufig betroffen sind Hände und Füße sowie Achselhöhlen und Gesicht. Die Feststellung »übermäßiges Schwitzen« ist relativ – wenn aber beispielsweise mehr als 100 Milligramm Schweiß in der Achselhöhle innerhalb von fünf Minuten produziert wird, spricht man von einer Hyperhidrose.
Betroffenen Personen ist es oft unangenehm, einem anderen Menschen die Hand schütteln zu müssen. Weiters leiden sie darunter, dass übermässiges Schwitzen ihre Kleidung und Schuhe beieinträchtigt.
Maßnahmen bei Hyperhidrose
Es gibt verschiedene andere Optionen gegen übermäßiges Schwitzen. Antitranspirantien wie Aluminiumverbindungen wirken grundsätzlich recht gut. Auch eine sogenannte Iontophorese kann Hilfe bringen. Dabei werden Hände und Füße in Wasser getaucht, in das harmloser Gleichstrom geführt wird.
Etwas schmerzhafter ist die Anwendung von Botulinustoxin (Botox). Das bekannte Nervengift unterbindet die Schweißproduktion für einige Zeit. Die Prozedur muss jedoch alle paar Monate wiederholt werden und ist relativ kostspielig. Weiters können Anticholinergika die Aktivität der Schweißporen hemmen, doch diese Wirkstoffe haben zahlreiche Nebenwirkungen Magenbeschwerden, trockener Mund und Rachen, kratzender Hals sowie Herzrasen.
Eine weitere Option gegen übermäßiges Schwitzen in der Achselhöhle ist ein chirurgischer Eingriff, um dort die Schweißdrüsen zu entfernen. Dabei kann aber der entfernte Grenzstrang wieder zusammenwachsen, weiters kann ein so genanntes paradoxes Schwitzen auftreten.
Als Folge schwitzt man nicht mehr in der operierten Region, dafür verstärkt an anderen Körperstellen wie Oberkörper oder Gesicht.
Salbei bei Hyperhidrose
Salbei soll bei Hyperhidrose ebenfalls helfen, etwaiges übermäßiges Schwitzen in den Griff zu bekommen. In einer Studie aus dem Jahr 1998 fanden Forscher heraus, dass unter Hitzewallungen leidende Patienten sehr gut auf eine Behandlung mit Salbei ansprachen.
Ein Trockenextrakt aus Salbei wirkte innerhalb von zwei bis drei Stunden gegen übermässiges Schwitzen. Experten empfehlen heute 120 Milligramm dreimal täglich. Betroffene sollten auf jeden Fall diesen nebenwirkungsfreien Selbstversuch wagen.
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