Heutzutage analysiert man das genetische Profil des Tumors. Dieses spielt beispielsweise in der medikamentösen Lungenkrebstherapie eine immer größere Rolle.
Mittelweile analysiert man das genetische Profil des Tumors zur Auswahl der wirksamsten Lungenkrebstherapie. Wobei erst seit einigen Jahren die Möglichkeit besteht, die medikamentöse Behandlung bei fortgeschrittenem Lungenkrebs gemäß des genetischen Profils des Tumors auszuwählen. Allerdings setzt sich das immer mehr durch.
Genetisches Profil zur Optimierung der Lungenkrebstherapie mittels Mutationsdiagnostik ermitteln
Unlängst hat ein internationales Forscherteam die neuesten klinischen Ergebnisse zur Häufigkeit der Untersuchungen von Gewebematerial aus Biopsien bzw. Operationen auf Mutationen im EGFR-Gen in elf Ländern (Kanada, China, Frankreich, Deutschland, Italien, Japan, Südkorea, Spanien, Taiwan, Großbritannien und USA) analysiert. Solche EGFR-Mutationen in dem Gen, das für den Rezeptor für den Wachstumsfaktor EGF (Epidermal Growth Factor) kodiert, können darauf hindeuten, dass eine Behandlung mit sogenannten Tyrosinkinase-Hemmern mit einer hohen Wahrscheinlichkeit wirksam sein könnte.
Die meisten Leitlinien empfehlen heutzutage EGFR-Mutationstests bei der Diagnose eines fortgeschrittenen nicht-kleinzelligen Lungenkarzinoms (Stadium IIIb/IV). Dies unterstützt den Experten bei der Auswahl der Therapie.
Neue aussichtsreiche Substanzen bei EGFR-Mutationen
Etwa 80 Prozent der Patienten mit fortgeschrittenem nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom, bei dem die bösartigen Zellen EGFR-Mutationen aufweisen, erhalten mittlerweile eine Lungenkrebstherapie mit Tyrosinkinasehemmer. Also mit Medikamente, die eine der zielgerichtete Therapie bieten.
Tyrosinkinasehemmer wie Erlotinib, Gefitinib bzw. Afatinib können, bei oft weniger Nebenwirkungen als eine herkömmliche Chemotherapie, Lungenkrebs wieder deutlich zurückdrängen. Allerdings kommt es im Laufe der Zeit zu einer Resistenz der Tumorzellen gegen die Medikamente.
So zeigen die Daten von 707 Onkologen eindrucksvoll, wie sehr sich dieses Vorgehen durchsetzt. 2015 wurden die entsprechenden genetischen Untersuchungen am Tumorgewebe bereits bei 77 Prozent der Patienten durchgeführt, bevor die medikamentöse Therapie begann. Im Sommer 2016 war das bereits bei 82 Prozent der Patienten der Fall. A
Häufig schränkten noch nicht geeignstes Testmaterial sowie die große Zeitdauer bis zum Vorliegen eines Ergebnisses die Verwendung ein. Beispielsweise erhielt man bei einem Viertel der Betroffenen erst nach mehr als zehn Tagen ein Testergebnis.
Literatur:
Kim et al. Updates Regarding Biomarker Testing for Non-Small Cell Lung Cancer: Considerations from the National Lung Cancer Roundtable. J Thorac Oncol. 2019 Mar;14(3):338-342. doi: 10.1016/j.jtho.2019.01.002. Epub 2019 Jan 30.
Quelle:
IASLC-WCLC Abstract Edward Kim et al. Physician Patterns of Care in Patients with EGFR Mutation + NSCLC: An International Survey into Testing and Treatment Choice.