Mittwoch, Februar 8, 2023
Subscribe to get Updates
  • Login
MedMix
  • NEWS
  • MEDIZIN
  • PHARMAZIE
  • CAM
  • LEBENSART
  • POLITIK
  • E-Pub
No Result
View All Result
  • NEWS
  • MEDIZIN
  • PHARMAZIE
  • CAM
  • LEBENSART
  • POLITIK
  • E-Pub
No Result
View All Result
MedMix
No Result
View All Result
Home POLITIK Public Health

Forderungen für mehr Patientensicherheit

MEDMIX Newsroom by MEDMIX Newsroom
22. August 2018
in Public Health
Patienten im Krankenhaus © Rungruedee / shutterstock.com

Patienten im Krankenhaus © Rungruedee / shutterstock.com

Deutschland. Patientensicherheitsoffensive von APS, vdek und Ersatzkassen: sieben konkrete Forderungen für mehr Patientensicherheit.

Die Gesundheitsversorgung in Deutschland ist eine der besten der Welt. Gerade bei der Patientensicherheit gibt es aber weiter Verbesserungsbedarf. Beispiel Krankenhaus: Etwa 90 bis 95 Prozent aller Krankenhausbehandlungen verlaufen ohne Zwischenfälle. Bei fünf bis zehn Prozent (ein bis zwei Millionen Patienten) pro Jahr treten jedoch „unerwünschte Ereignisse“ auf – von Drückgeschwüren über Fehldiagnosen bis hin zu schweren Infektionen. Vermeidbar wären bis zu 800.000 dieser unerwünschten Ereignisse, dazu gehören auch Todesfälle. Ein Grund für die Defizite: Patientensicherheit wird immer noch oft fälschlicherweise als Kostenfaktor gesehen. Tatsächlich ist sie Erfolgsfaktor. Das vom Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek) geförderte APS-Weißbuch Patientensicherheit zeigt: Isolierte Maßnahmen allein reichen nicht aus, um die Patientensicherheit nachhaltig zu verbessern. Sie muss alle Entscheidungen und Strukturen im Gesundheitswesen durchdringen. Dazu sind konkrete Schritte erforderlich, für die APS und vdek sieben Forderungen für mehr Patientensicherheit entwickelt haben.

 

1. Verantwortliche für Patientensicherheit in allen Organisationen des Gesundheitswesens einsetzen

Stetige Verbesserungen, mehr Patientensicherheit und ihre Verankerung im täglichen Handeln ist ein wichtiger Bestandteil einer qualitativ hochwertigen Gesundheitsversorgung. Dafür benötigen Kliniken, Pflegedienste, Arztpraxen, Medizinische Versorgungszentren (MVZ) etc. einen Verantwortlichen, der die erforderlichen Veränderungen anstößt, durchsetzt, koordiniert und dauerhaft begleitet. Wir brauchen daher verbindliche gesetzliche Regelungen, die alle Organisationen des Gesundheitswesens dazu verpflichten, Verantwortliche für Patientensicherheit einzusetzen. Die Verantwortung für die Patientensicherheit muss wegen ihrer hohen Relevanz bei der Führungsebene angesiedelt sein.

 

2. Hygiene in Krankenhäusern weiter verbessern

Ein Anwendungsbeispiel für das im Weißbuch entwickelte Konzept der „komplexen Mehrfachintervention“, also die Kombination verschiedenster Maßnahmen, ist die Verbesserung der Hygiene und Infektionsprävention. Jährlich erkranken in Deutschland über 400.000 Patienten an einer Krankenhausinfektion, davon etwa 30.000 an multiresistenten Erregern (MRE). Ein Drittel der Infektionen ist in erster Linie auf Hygienemängel zurückzuführen, wäre also grundsätzlich vermeidbar. Die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass die bestehenden Maßnahmen zur Verbesserung der Krankenhaushygiene ausgebaut und ergänzt werden müssen. So fehlt bislang eine verbindliche bundeseinheitliche Hygiene-Richtlinie. Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) muss gesetzlich ermächtigt und verpflichtet werden, in Zusammenarbeit mit dem Robert Koch-Institut (RKI) eine solche Hygiene-Richtlinie mit verbindlichen Mindestanforderungen an die Struktur- und Prozessqualität zu entwickeln. Ein weiterer Baustein wäre, wenn das RKI seine Empfehlungen zum Screening von MRE-Risikopatienten auf Infektionen sowie zu Isolationsmaßnahmen zu klaren Vorgaben weiterentwickelt. Informationen darüber, wie Patienten und Angehörige zur Infektionsprävention und insbesondere zur Erkennung von lebensbedrohlichen Blutstrominfektionen (Sepsis) beitragen können, sollte die Bundeszentrale für Gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zu einem Schwerpunktthema ihrer Aufklärungs- und Informationsarbeit machen.

 

3. Teilnahme an Fehlermeldesystemen muss verpflichtend werden

Mithilfe von Fehlermeldesystemen („Critical Incident Reporting Systems“, CIRS) werden an den Kliniken in Deutschland unerwünschte Ereignisse strukturiert erfasst und ausgewertet. Dadurch können Wiederholungen von Fehlern vermieden und Qualitätsprobleme aufgedeckt werden. CIRS leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Patientensicherheit. Einrichtungsinterne Fehlermeldesysteme sind bereits heute für alle Kliniken verpflichtend. Um den größtmöglichen Nutzen für die Patientensicherheit zu erzielen, muss für die Krankenhäuser auch die Teilnahme an einrichtungsübergreifenden Fehlermeldesystemen verpflichtend werden. (Bislang beteiligt sich weniger als ein Drittel der Krankenhäuser an diesen einrichtungsübergreifenden Systemen.)

 

4. Deutsches Implantateregister für alle Beteiligten verbindlich machen

Das von der Politik geplante Deutsche Implantateregister kann, wie schon das Endoprothesenregister Deutschland (EPRD), einen wichtigen Beitrag für mehr Patientensicherheit leisten. Register können ihre positive Wirkung auf die Patientensicherheit, z. B. durch frühzeitige Erkenntnisse über Produktfehler, jedoch nur bei möglichst lückenloser Teilnahme vollständig entfalten. Der Gesetzgeber muss deshalb die Teilnahme an wichtigen Registern für alle Beteiligten verpflichtend regeln – für Hersteller, Kliniken und alle Krankenkassen, inklusive der privaten Krankenversicherung (PKV). Sämtliche Hochrisikomedizinprodukte, wie Herzklappen, Herzschrittmacher oder bestimmte Hörprothesen (Cochlea-Implantate) sollten erfasst werden.

 

5. Patientensicherheit zum Thema in der Aus- und Weiterbildung machen

Das Thema Patientensicherheit muss in der Aus- und Weiterbildung aller medizinischen Berufe stärker verankert werden. Das APS hat hierzu einen Lernzielkatalog entwickelt, der in der Ausbildung aller Medizinberufe prominent umgesetzt werden sollte. Er unterstützt darin, die jeweiligen Ausbildungsinhalte ständig gezielt weiterzuentwickeln. Auch Forschung und Lehre zum Thema müssen intensiviert werden: Bislang existiert in Deutschland beispielsweise nur eine einzige Professur für Patientensicherheit. Das Weißbuch macht deutlich: Patientensicherheit ist nicht mit einer Anstrengung abgearbeitet, sondern begleitet ein ganzes Berufsleben lang. Für alle medizinisch und pflegerisch Tätigen müssen deshalb regelmäßige Fortbildungen zu diesem Thema verpflichtend vorgeschrieben werden. Der Gesetzgeber ist gefordert, dafür den rechtlichen Rahmen zu schaffen. Die konkreten Ausbildungsinhalte müssen in den Aus- und Weiterbildungsordnungen der Ärzte- und Pflegekammern festgelegt werden.

 

6. Patienten und Angehörige als aktive Partner mit einbeziehen

Gut informierte Patienten und Angehörige können einen maßgeblichen Beitrag für mehr Patientensicherheit leisten. Patienten sind oft die Einzigen, die den gesamten Behandlungsprozess kennen. Deshalb müssen sie (bzw. ihre Angehörigen) systematisch über anstehende Behandlungen und mögliche Behandlungsalternativen aufgeklärt werden. Beim Erstkontakt mit einem niedergelassenen Arzt oder einer Versorgungseinrichtung müssen Informationen über bereits erfolgte Therapien und eingenommene Medikamente einbezogen werden: entweder aus dem Gespräch mit den Patienten oder aus elektronisch verfügbaren Anamnesedaten. Aber auch im Verlauf und bei Abschluss von Behandlungen muss ein intensiver Austausch mit Patienten und ggf. Angehörigen erfolgen, mit dem Ziel, durch Unterstützung der Selbstfürsorgefähigkeiten die Patientensicherheit nachhaltig zu verbessern. Der GBA ist gefordert, Richtlinien zu verabschieden, die die umfassende Aufklärung von Patienten – einschließlich der Erfassung ihrer Vorerfahrung in der Behandlung – verbindlich festlegen.

 

7. Regelmäßige Patienten- und Angehörigenbefragungen durchführen

Befragungen von Patienten und Angehörigen sind ein weiteres Mittel, um direkt Erfahrungen aus Sicht der Versorgten zu erfassen und so die Patientensicherheit vor allem mit Blick auf gute Aufklärung und Vermeidung von Überversorgung zu erhöhen. Fragebögen wie sie das Institut für Qualitätssicherung und Transparenz im Gesundheitswesen (IQTIG) derzeit für Patienten mit Herzkatheter/Stent, schizotype Störungen sowie Nierenersatztherapie erarbeitet, müssen für weitere Erkrankungen und Behandlungen entwickelt und verbindlich eingesetzt werden. Die Ergebnisse müssen öffentlich dargestellt werden (Public Reporting).

Tags: ForderungenPatientensicherheitPraxis
ShareTweetSend
MEDMIX Newsroom

MEDMIX Newsroom

Aktueller Dienst der MEDMIX Redaktion

Related Posts

Intensivpatienten © sfam photo / shutterstock.com
Krankenpflege

Verletzung der Patientenwürde – Emotionaler Schaden durch Respektlosigkeit

21. Januar 2023
Bei den meisten Infektionen mit Tuberkulose breiten sich die Bakterien in der Lunge aus. © Tatiana Shepeleva / shutterstock.com
Infektiologie

Infektionen mit Tuberkulose bleiben weltweit ein Problem

16. Januar 2023
Die positive psychische Gesundheit mit Wohlbefinden, Zufriedenheit und Erfolg steigt in unseren Breiten steigt mit zunehmendem Alter. © wavebreakmedia / shutterstock.com
Psychologie

Psychische Gesundheit beeinflusst Wohlbefinden, Erfolg und Zufriedenheit

3. Januar 2023
Alkoholismus bei ­Frauen nimmt deutlich zu. © gmstockstudio / shutterstock.com
Suchtmedizin

Alkoholismus bei ­Frauen kommt heute deutlich häufiger vor

3. Januar 2023
Gute Vorsätze 2020: Familie, Umwelt, weniger Stress. © Tatiana Chekryzhova / shutterstock.com
LEBENSART

Gute Vorsätze für das Jahr 2020 betreffen Umwelt, Familie und weniger Stress

2. Januar 2023
Feuerwerk (Feinstaub, Umwelt, Silvesterfeuerwerk, Jahreswechsel) © Markus Loretto / shutterstock.com
Public Health

Silvesterfeuerwerk belastet die Gesundheit, der Feinstaub auch die Umwelt

31. Dezember 2022
Load More
ADVERTISEMENT

Populär

Die DASH-Diät soll bei Gicht und vorbeugend effektiv sein: mit reichlich Obst und Gemüse sowie fettarmen Milchprodukten sowie wenig Fett und Fleisch. © Antonina Vlasova / shutterstock.com

Ernährung bei Gicht: Was man essen darf, und was nicht

20. September 2022
Rasche Hilfe ist wichtig, wenn Fingerschmerzen auftreten. Damit lassen ich meistens langfrisitige Beschwerden verhindern. © PVStocker / shutterstock.com

Wenn die Finger schmerzen – Ursachen frühzeitig abklären

22. Oktober 2022
Schwindelgefühl im Kopf kann als Symptom unterschiedlicher Krankheiten auftreten. © Liya Graphics / shutterstock.com

Nicht ignorieren: Schwindelgefühl im Kopf soll man ernst nehmen

20. September 2022
Geruchs- und Geschmacksverlust gehören zu den typische Symptomen der Corona-Erkrankung Covid-19, die sich durch die Coronavirus SARS-Cov-2-Infektion entwickeln kann. © SamaraHeisz5 / shutterstock.com

Corona: Wie lange Geruchsverlust und Geschmacksverlust bei COVID-19-Patienten anhält

20. September 2022
Vor allem auch wenn man Sport betreibt, ist es durch beschleunigten Stoffwechsel wichtig, dass der Körper ausreichend Magnesium bekommt, um Muskelverspannungen und Krämpfen entgegenzuwirken. © vgstudio / shutterstock.com

Magnesiumoxid, Magnesiumcitrat: Magnesium bringt viele positive Wirkungen

20. September 2022

Schnellsuche

No Result
View All Result

Aktuelle Beiträge

Starke Opioide sind Morphin und die partialsynthetischen, stärker wirksamen Opioide Hydromorphon und Oxycodon. © David Smart / shutterstock.com

Wirkung in der Schmerztherapie von Opioiden als Schmerzmittel

2. Februar 2023
Die individuelle Ermittlung der Dosierung bei der Opiat-Therapie geschieht durch Austestung. © David Smart / shutterstock.com

Schnell und ausreichend: effektive Dosierung bei der Therapie mit Opiate

26. Januar 2023
Chronische polyarthritis © MEDMIX / AFCOM

Chronische Polyarthritis mit schubhaftem Verlauf: Ziel der Therapie ist die Remission

24. Januar 2023
Nerven / Neuronen © Giovanni Cancemi / shutterstock.com

Linderung bei Neuropathie: Hochtontherapie bei neuropathischen Schmerzen

11. Januar 2023
Da vor allem ältere Patienten an Osteoporose-Schmerzen leiden, ist der Einsatz von NSAR aufgrund der Risiken und Nebenwirkungen problematisch. © Praisaeng / shutterstock.com

Beispiel für chronische Schmerzen: Osteoporose-Schmerz adäquat behandeln

8. Januar 2023

MEDMIX Inside

Übersicht
MEDMIX-Mediadaten
MEDMIX-Autoren
Impressum
AGBs
Datenschutz

Recent News

Die Ayurveda-Medizin ist weltweit eine der ältesten ganzheitlichen Heilmethoden. © Jean Henrique Wichinoski via flickr Creative Commons

Ayurveda: Ayurvedische Heilmethoden ins Rampenlicht gerückt

8. Februar 2023
Das Spurenelement Selen ist für seine antioxidative Wirkung berühmt. © Antoine2K / shutterstock.com

Spurenelement Selen: positive Wirkung für Körper, Psyche und Wohlbefinden

8. Februar 2023

NEWS Archiv-Kalender

Februar 2023
MDMDFSS
 12345
6789101112
13141516171819
20212223242526
2728 
« Jan    

Tags

Adipositas Alzheimer Antibiotika Arthrose Asthma Bluthochdruck Brustkrebs Cannabis COPD Corona Coronavirus Covid-19 Demenz Depression Depressionen Diabetes Ernährung Fettleibigkeit Gehirn Herz-Kreislauf Herzinfarkt Herzinsuffizienz Hypertonie Immunsystem Immuntherapie Kinder Krebs Lungenkrebs migräne Osteoporose Parkinson Praxis Psychotherapie Rheuma Rückenschmerzen Schlafstörungen Schlaganfall Schmerzen Schwangerschaft Sport Stress Typ-2 Diabetes Ultraschall Vitamin D Übergewicht
  • Privatsphäre-Einstellungen ändern
  • Historie der Privatsphäre-Einstellungen
  • Einwilligungen widerrufen

© AFCOM – Alexander Fauland Communication I Verlag und Medienproduktionen I MEDMIX Medieninhaber und Herausgeber

No Result
View All Result
  • NEWS
  • MEDIZIN
  • PHARMAZIE
  • CAM
  • LEBENSART
  • POLITIK
  • E-Pub

© AFCOM – Alexander Fauland Communication I Verlag und Medienproduktionen I MEDMIX Medieninhaber und Herausgeber

Welcome Back!

Login to your account below

Forgotten Password?

Create New Account!

Fill the forms below to register

All fields are required. Log In

Retrieve your password

Please enter your username or email address to reset your password.

Log In
WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner
Zur mobilen Version gehen