Freitag, Oktober 31, 2025

Umfrage: Erschwerte Pflegeausbildung durch Corona-Pandemie

Um Qualität und Quantität der Pflege in Zukunft zu gewährleisten, muss man jetzt Maßnahmen zur Verbesserung der Pflegeausbildung nach der Corona-Pandemie setzen.

Ein Bericht der ARGE Junge Pflege, dem eine umfassende Umfrage zugrunde liegt, liefert einen Einblick in die pflegerische Situation der Pflegepersonen, die sich während der Corona-Pandemie in ihrer praktischen Pflegeausbildung befinden. „Die Covid-19 Pandemie ist eine anhaltende Krise, in der eine Adaptierung der klinischen/praktischen Lernumgebung für Pflegepersonen dringend notwendig ist“, sagt Hauptautorin Karin Hinterbuchner, BScN.

Der Bedarf an Pflegepersonen wird bis zum Jahr 2030 stark ansteigen. In diesem Zusammenhang ist es alarmierend, dass fast 40 Prozent der Befragten eine negative Sichtweise auf den Pflegeberuf hatten. Als Gründe dafür wurden im offenen Teil der Umfrage Personalmangel, fehlende Anerkennung, erschwerte Arbeitsverhältnisse, mangelnder Patient*innen-Kontakt und physische sowie psychische Belastung angegeben. „Diese Ergebnisse können bestimmende Faktoren dafür liefern, warum Pflegepersonal teilweise den Beruf nicht lange praktiziert oder Auszubildende die Ausbildung vorzeitig beenden“, sagt ÖGKV-Vizepräsidentin und Co-Autorin, Tamara Archan BScN, MSc. Zudem äußerten Auszubildende den Wunsch nach Entlohnung, Sicherheitszulagen oder finanzieller Unterstützung im Praktikum.

Um die psychischen und körperlichen Gesundheit von Pflegepersonen in der Ausbildung zu schützen und somit optimale Arbeitsbedingungen zu schaffen, sollte der Prävention in Hinblick auf die körperlichen und psychischen Belastungen mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden. Die Auszubildenden berichteten außerdem von schlechteren Arbeitsbedingungen aufgrund des hohen Personalmangels. Es kam dadurch sowohl zu einer Beanspruchung der Auszubildenden durch Überstunden als auch zu einer Überschreitung der Kompetenzen seitens der Auszubildenden.

Der praktische Lerneffekt für Auszubildende litt in Zeiten der Pandemie enorm. Daher ist eine rasche Verbesserung von Forderungen wie Entgelt, gerechte Arbeitsbedingungen, erhöhter Personalschlüssel, gezielt eingesetzte Praxisanleiter*innen als auch die Anerkennung und Wertschätzung der Auszubildenden notwendig und wünschenswert.


Quelle:

Österreichischer Gesundheits- und Krankenpflegeverband: http://www.oegkv.at

 

Latest Articles

Folgt uns auf Facebook!

Fokus Kinder

Behandlung mittels Psychotherapie bei jungen Menschen mit Depression

Psychotherapie wie die kognitive Verhaltenstherapie sollte die erste Behandlung bei jungen Menschen mit Depression sein. Und erst später Medikamente. Laut einer rezenten australischen Studie sollte...
- Advertisement -

Related Articles

Depressionen bei Kindern und im Jugendalter erkennen

Traurigkeit ist häufig ein Anzeichen für Depressionen bei Kindern: Bis zu 2,5 Prozent der Kinder und bis zu 8,3 Prozent im Jugendalter leiden daran,...

Fieber bei Kindern muss man erst senken, wenn das Kind dadurch leidet

Wenn die Temperatur stark steigt, dann hilft das oft gegen Krankheitserreger. Wobei man Fieber bei Kindern nicht senken muss, solange das Kind nicht darunter...

Enuresis – beim Einnässen von Kindern an alles denken

Prinzipiell muss man zwischen der klassischen Enuresis und der nicht organischen und organischen Harninkontinenz unterscheiden. Beim Einnässen von Kindern muss man zwischen erstens der klassischen Enuresis,...