Freitag, Oktober 31, 2025

Ernährung und Krankheiten abstimmen

 Patienten sollten Ernährung auf ihre Krankheiten abstimmen und die Nahrungsmittel hinsichtlich Nährstoffmuster dem jeweiligen Krankheitsbild anpassen.

Unter dem Strich sorgt eine ausreichende Zufuhr von Energie und lebenswichtigen Nährstoffen für körperliches Wohlbefinden, Leistungsfähigkeit sowie eine gestärkte Immunabwehr. Dabei unterstützen die richtigen Nährstoffe auch die Genesung bei verschiedensten Erkrankungen. Schließlich ist deswegen der Blickpunkt auf den Zusammenhang Ernährung und Krankheiten von sehr großer Bedeutung.

 

Kalorienbedarf: Grundumsatz plus Arbeitsumsatz

Der tägliche Energiebedarf setzt sich aus dem Grundumsatz plus dem Arbeitsumsatz zusammen. Dabei bezeichnet der Grundumsatz jene Energiemenge, die der Körper in Ruhestellung braucht. Der Arbeitsumsatz beinhaltet den Zusatzbedarf für alle Betätigungen. Dazu kommt jene Energie, die der Körper durch Verdauung und Wärmeabstrahlung verbraucht. Schließlich beträgt der tägliche Kalorienbedarf etwa 2000 Kilokalorien (kcal), was ca. 8500 Kilojoule (kJ) entspricht.

Unter dem Strich beschreibt 1 kcal jene Energiemenge, die nötig ist, um 1 Liter Wasser um 1 °C zu erwärmen. 1 kJ ist jene ­Energiemenge, die aufgewendet werden muss, um 1 Kilogramm Masse in 1 Sekunde um 1 Meter fortzubewegen; der Umrechnungsfaktor ist 4,186, d.h. 1 kcal = 4,186 kJ.

Durch schwere Krankheiten wie Krebs, AIDS, Sepsis oder Unfälle bedingt, als Begleiterscheinung von (leichteren) Erkrankungen oder in Zusammenhang mit Ope­rationen können sich Menschen nicht optimal, d.h. diätetisch ausgewogen und reichlich ernähren. Die in ­diesen Lebenssituationen notwendige Ernährung will jedoch nicht nur kalorisch das Leben erhalten, sie will auch die Genesung unterstützen.

 

Nährstoff definierte Diäten, Ernährung und Krankheiten

Entsprechend der konkreten Lebenssituation ist im Zusammenhang mit Ernährung und Krankheiten eine energetische Abstimmung nötig. Dazu sollte man das Nährstoffmuster im Sinne des betreffenden Krankheitsbilds anpassten.

Nährstoff definierte Diäten (Standarddiäten, bilanzierte Diäten) bestehen im Wesentlichen aus hochmolekularen Bausteinen aus biologischen Quellen. Dazu gehören Proteine, Kohlenhydrate sowie Fette, außerdem mit oder ohne Ballaststoffe. Auch die Energieverteilung entspricht jener der für Gesunde empfohlenen Ernährung:

  • 55 % Kohlenhydrate,
  • 30 % Fette,
  • 15 % Eiweiß.

Hierbei spricht man auch von einem bilanzierten Energiegewinn. Die Nahrungen haben in der Regel eine Kaloriendichte von 1 kcal/ml und eine Osmolarität von ca. 300 mosmol/l. 1,5 bis 2 Liter pro Tag decken täglichen Nährstoffbedarf ab.

 

Spezielle Mineralstoff-, Vitamin- sowie Spurenelemente zugeben

Schließlich können Mineralstoff-, Vitamin- sowie Spurenelemente auch den Bedarf an diesen Nahrungsbestandteilen abdecken. Spezielle Standarddiäten werden für Säuglinge und Kleinkinder bis 3 Jahre angeboten. Werden die Nährstoffe im Sinne der normalen Verdauung aufbereitet, z.B. Eiweiße zu Oligopeptiden gespalten oder überhaupt freie Aminosäuren verarbeitet, Fette mit kurzkettigen Fettsäuren zugesetzt, Kohlenhydrat in Form von Glukose zugeführt, so benötigen diese Substrate zur Verdauung keinen intakten Magen und Dünndarm mehr, die Resorption im Dünndarm kann aber stattfinden. Aufgrund der kleinen Bausteine handelt es sich meist um ­hyperosmolare Zubereitungen.

Spezialdiäten haben Bedeutung für bestimmte zugrunde liegende Erkrankungen, z.B. Niereninsuffizienz, Leberinsuffizienz, respiratorische Insuffizienz, onkologische Erkrankungen, Diabetes mellitus, Immunschwäche.


Literatur:

Bennett et al. Nutrition and the science of disease prevention: a systems approach to support metabolic health. Ann N Y Acad Sci. 2015 Sep; 1352: 1–12. doi: 10.1111/nyas.12945

Shlisky et al. Nutritional Considerations for Healthy Aging and Reduction in Age-Related Chronic Disease. Adv Nutr. 2017 Jan; 8(1): 17–26. Published online 2017 Jan 11. doi: 10.3945/an.116.013474

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