Montag, September 30, 2024

Emanuel Merck Auditorium am Institut für Medizinische Genetik an der MedUni Wien

Das Emanuel Merck Auditorium wird am 9. November am Institut für Medizinische Genetik der MedUni Wien mit dem Vortrag »Zukunft der Gene: Medizinische Genetik – Quo vadis?« eröffnet.

Das Emanuel Merck Auditorium ist das erste, das an der MedUni Wien den Namen eines Sponsors aus der Wirtschaft erhält. „Die Unterstützung der Forschung durch die Wirtschaft ist heutzutage enorm wichtig und der richtige Weg, um Spitzenforschung auch in Zukunft zu sichern. Gleichzeitig muss universitäre Forschung aber immer ihre Unabhängigkeit bewahren“, sagt Markus Müller, Rektor der MedUni Wien, der die Veranstaltung auch mit einem Vortrag zur Bedeutung von Drittmitteln für die Forschung in Österreich eröffnet.

 

Medizinische Genetik – Fach mit enormen Veränderungen

In einem Ausmaß wie kaum in einem anderen Fach hat sich im Bereich medizinische Genetik in den vergangenen Jahren enorm viel verändert. Es ist heute möglich, das gesamte Erbgut eines Menschen kostengünstig und sehr schnell zu analysieren. Genetische Tests können im Zuge der künstlichen Befruchtung bereits am Embryo oder während der Schwangerschaft aus dem mütterlichen Blut durchgeführt werden. Voraussagende Gentests können Angaben darüber machen wie wahrscheinlich eine bestimmte Erkrankung bei einem Menschen später einmal auftreten wird (Stichwort Brustkrebs: Angelina Jolie).

 

 

Emanuel Merck Auditorium

Emanuel Merck war in seiner Zeit ein Pionier der interdisziplinären Zusammenarbeit zwischen Forschung und Industrie. Einen Teil seines Pharmaziestudiums absolvierte er in Wien bevor er mit nur 22 Jahren die Familien-Apotheke übernahm. Er legte den Grundstein für eine wegweisende Professionalisierung und Industrialisierung der pharmazeutischen Aktivitäten des Familienunternehmens. „Wir bei Merck leben auch heute sein forschungsorientiertes Ideal und kooperieren weltweit mit führenden medizinischen Einrichtungen wie der Medizinischen Universität Wien,“ sagt Geschäftsführer Matthias Wernicke „wir sind stolz, dass das Emanuel Merck Auditorium den Namen und Geist dieses Selbstverständnisses weiterträgt.“ Merck arbeitet intensiv an der Weiterentwicklung im Bereich Immunonkologie. So hat gerade dieser Hörsaal für Genetik für uns eine besondere Bedeutung.

 

Eine der spannendsten Fragen der Wissenschaft

„So manche dieser neuen medizinischen Entwicklungen werfen aber auch ethische Fragen auf: nicht alles, was gemacht werden kann, soll auch gemacht werden“, sagt Markus Hengstschläger, Leiter des Instituts für Medizinische Genetik der MedUni Wien, anlässlich der bevorstehenden Eröffnung des Emanuel Merck Auditoriums am 9. November, bei der er einen Vortrag zu dem Thema „Zukunft der Gene: Medizinische Genetik – Quo vadis?“ hält.

Das Fach Genetik ist seit vielen Jahren eine Leitwissenschaft, die im Zentrum der vielleicht spannendsten und wichtigsten Fragen des Menschen steht. Was macht den Menschen zum Menschen – wie groß ist der Anteil der Gene bzw. der Umwelt? Wie ist der Mensch in der Evolution entstanden? Wie alt kann er werden? Das Fach „Medizinische Genetik“ wiederum beschäftigt sich ausschließlich mit der Frage „welche Rolle spielen Gene bei der Entstehung von Erkrankungen des Menschen?“. Ein immer besseres Verständnis von Stammzellen erlaubt die Entwicklung ganz neuer Therapieansätze für eine Vielzahl verschiedener Erkrankungen.

Hengstschläger: „Die ersten gentherapeutischen Medikamente für seltene Erkrankungen sind bereits am Markt und das neue Verfahren des ‚Genome editing‘ (CrisprCas9) wird schon in naher Zukunft die Entwicklung vieler neuer gentherapeutischer Ansätze ermöglichen. So manche dieser neuen medizinischen Entwicklungen werfen aber auch ethische Fragen auf. Um eine öffentliche Diskussion darüber zu ermöglichen, die letztendlich auch zu entsprechenden nationalen gesetzlichen Rahmenbedingungen führt, muss die Wissenschaft transparent sein. Einen Beitrag zu diesem Kreislauf will auch die Veranstaltung am Institut für Medizinische Genetik der Medizinischen Universität Wien leisten.“

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