Donnerstag, März 28, 2024

Lebensmittelzusatz E171 Titandioxid zeigt gesundheitsschädliche Wirkungen

Der Lebensmittelzusatz E171 – Titandioxid – zeigt in Tiermodell schädliche Auswirkungen auf das Immunsystem und fördert krebserregende Läsionen.

Der Lebensmittelzusatz E171 – als Titandioxid bekannt – könnte schädliche Auswirkungen auf das Immunsystem haben und präkanzeröse Läsionen bei Ratten fördern. Das ergab eine aktuelle französich-luxemburgische Studie , die im Fachmagazin Scientific Reports veröffentlichten wurde. Die Wissenschaftler schränken allerdings ein, dass ihre Daten nicht zwingend auf den Menschen übertragen werden können. E171 – auch bekannt als Titandioxid (TiO2) – ist ein allgemein verwendetes Nanomaterial in Kosmetikprodukten (Zahnpasta), im Farbanstrich, in Baumaterialien sowie im Ernährungssektor, um Süßigkeiten, Kaugummis, Kekse und Fertiggerichte weißer zu machen oder einzudicken.

 

Titandioxid wirkt schädlich für das Immunsystem und verursacht Darmentzündungen

In einem ersten Experiment wurde den Ratten eine tägliche orale Dosis von 10mg/ pro kg Körpergewicht verabreicht, die der menschlichen lebensmittelbedingten Exposition ähnlich ist. Zum ersten Mal konnten die Forscher beweisen, dass das Titandioxid die Darmbarriere durchbricht bzw. diese Nanopartikel ins Blut gelangen. Die Forscher haben zudem beobachtet, dass sich E171 schädlich auf das Immunsystem auswirkt und Darmentzündungen hervorruft.

In einem weiteren Experiment setzten die Forscher die Ratten chronisch diesem Nahrungsergänzungsmittel aus (über 100 Tage). Hier entwickelten 40% der Tiere präneoplastische Läsionen (Tumore). Wurden die Ratten vor dem Experiment einer krebserregenden Behandlung ausgesetzt, um solche Läsionen zu hervorzurufen, entwickelten sich diese im Laufe des Experiments, ohne sich notwendigerweise zu Krebszellen zu entwickeln.

Die Autoren der Studien betonen, dass diese Ergebnisse sich bislang nicht auf den Menschen anwenden lassen. Diese Arbeit sei zunächst eine akademische Studie, um neue Daten zu gewinnen, und keine Risikoanalyse. Die Behörden für Lebensmittelsicherheit müssen nun weitere Untersuchungen durchführen. Nach der Veröffentlichung des Artikels hat die französische Regierung die ANSES mit der Ermittlung des Gefahrenpotentials von Titandioxid für die menschliche Ernährung beauftragt. Der Bericht der ANSES über diese Gefahren von Nanomaterialen soll Ende März vorliegen.

Quellen und weitere Informationen: http://www.wissenschaft-frankreich.de

“Food additive E171: first findings of oral exposure to titanium dioxide nanoparticles”, Pressemitteilung des INRA, 20.01.2017 – http://presse.inra.fr/en/Press-releases/Food-additive-E171

“Alerte sur les dangers du dioxyde de titane E171, un additif alimentaire très courant”, Artikel aus Le Monde, 20.01.2017 – http://www.lemonde.fr/sante/article/2017/01/20/alerte-sur-les-dangers-du-dioxyde-de-titane-un-additif-alimentaire-tres-courant_5066297_1651302.html#QdBDLoXyGEGe42go.99

“Cancer : inquiétudes autour de l’additif alimentaire E171”, Artikel aus Sciences et Avenir, 23.01.2017 – https://www.sciencesetavenir.fr/sante/cancer/l-additif-e171-responsable-de-lesions-pre-cancereuses-chez-le-rat_109968

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