Freitag, Oktober 31, 2025

Bei Patienten mit Defibrillator verbessert sich die Herzfunktion

Bei einem von vier Patienten mit Defibrillator verbessert sich nach einiger Zeit die Herzfunktion, sodass der implantierte Defibrillator (ICD) dann eigentlich klinisch nicht mehr notwendig wäre.

 

Nach der operation dauert es grundsätzlich nicht lange, bis sich Patienten mit Defibrillator – einem sogenannten ICD oder implantierbarer Cardioverter Defibrillator – an ihn gewöhnt haben. Das Gerät behandelt umgehend lebensgefährliche Herzrhythmusstörungen und gibt dem Patienten mit Defibrillator Tag und Nacht Sicherheit, was zu einer deutlichen Verbesserung der Lebensqualität führt.

Eine an der John Hopkins Medicine Universität durchgeführte Studie mit 1.200 Patienten mit Defibrillator konnte nun zeigen, dass innerhalb weniger Jahre nach der Implantation bei einem von vier Patienten mit Defibrillator eine derartige Verbesserung der Herzfunktion eintritt, dass der Defibrillator eigentlich nicht mehr notwendig wäre.

Die Aufsehen erregenden Ergebnisse der Studie werden in der Augustausgabe des englischsprachigen Fachmagazins Journal of the American College of Cardiology veröffentlicht.

 

Patienten mit Defibrillator werden vor lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen geschützt

Ein implantierbarer Defibrillator – abgekürzt ICD, auch als implantierbarer Kardioverter/Defibrillator bezeichnet – ist ein sehr kleines automatisches Elektrogerät, das bei Patienten mit einem hohen Risiko für lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen implantiert wird. Der ICD wird wie ein Herzschrittmacher eingesetzt.

Der implantierbare Defibrillator wird zur Behandlung von Tachykardie – schnellen Herzrhythmusstörungen – und zum Schutz gegen Plötzlichen Herztod eingesetzt. Bei Tachykardie schlägt das Herz zu schnell, Schwindel, Benommenheit oder Flattern im Brustkorb können die Folge sein. Das Herz von Patienten mit Defibrillator werden 24 Stunden lang von ihrem ICD überwacht.

Der Diagnostikteil des ICD ist in der Lage, bedrohliche Rhythmusstörungen zu erkennen und für den überwachenden Arzt aufzuzeichnen. So können bei einem gefährlich schnellen Herzrhythmus lebensrettende Maßnahmen eingeleitet werden.

Ein Plötzlicher Herztod ist Folge eines unkontrollierten und viel zu schnellen Herzschlags, der ohne Behandlung innerhalb weniger Minuten den Tod bringt. Patienten mit Defibrillator sind davor geschützt, denn der ICD sorgt dafür, dass das Herz genügend Blut in den Körper und in das Gehirn pumpt.

Der implantierbarer Defibrillator beobachtet Herzrhythmusstörungen somit nicht nur, sondern greift aktiv in das Geschehen ein, wobei der Defibrillator zuerst versucht, die Rhythmusstörungen sanft zu behandeln – durch kleine gezielte Herzschrittmacherimpulse an das Herz.

Wenn die sanfte Stimulation die Herzrhythmusstörung allerdings nicht beenden kann, gibt der implantierbarer Defibrillator einen starken Stromstoß ab – die sogenannte Schockabgabe. Dieser DC-Schock verhindert einen Herz-Kreislauf-Stillstand, indem er den Herzschlag wieder in Takt bringt. Auch bei einem langsamen Herzschlag – der sogenannten Bradykardie – verhindert der Defibrillator so wie ein Herzschrittmacher, dass die Herzfrequenz zu langsam wird.

Quellen und Informationen:

http://content.onlinejacc.org/article.aspx?articleID=2411155

http://www.medtronic.de/therapien/defibrillatoren-implantierbare/

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