In einer Analyse der Ebola-Verbreitung in West Afrika zeigen Wissenschafter der Arizona State University (ASU) und der University of Tokyo einmal mehr die gefährlich rasche Verbreitung der Ebola-Epidemie.
Die Situation in Westafrika, insbesondere in den Regionen Liberia und Sierra Leone, ist verherrend. Laut Warnungen der WHO, steigen die die Zahl der Ansteckungen exponentiell. Wenn es nicht bald gelingt, die Epidemie aufzuhalten, müsse man bis Ende 2014 mit mehr als 77.000, im schlimmsten Szenario mit fast 280.000 Fällen rechnen, so Hiroshi Nishiura von der Universität Tokio und Gerardo Chowell von den Nationalen Gesundheitsinstituten der USA im Fachblatt „Eurosurveillance“.
Gerardo Chowell-Puente, Forscher der ASU School of Human Evolution, und Hiroshi Nishiura von der Universität Tokyo zeigen, dass jeder neue Fall von Ebola zumindest zu einer weiteren Ansteckung führt. Länder-spezifische Analysen der Ebola-Ansteckungsrate in Liberiern und Sierra Leone, zeigen durchschnittlich ein bis zwei neue Erkrankungsfälle für jede bereits bestehende Infektion.
Rückverfolgung der Ebola-Infektionsquelle essenziell
„Unsere Analysen hinsichtlich der Ausbreitung von Ebola zeigen ein kontinuierliches Wachstum, ein deutliches Signal für eine Epidemie,“ warnt Nishiura. „Eine unkontrollierte grenzübergreifende Ausbreitung des Virus könnte zu einer Epidemie noch größeren Ausmaßes führen. Laut Chowell wäre die Isolation jedes einzelnen Ebola Patienten sowie die Rückverfolgung der Infektionsquelle bei jeder Infektion essenziell, um die Verbreitung der Krankheit, die bis dato so viele Leben gekostete hat, unter Kontrolle zu bringen. Die momentane Epidemie ist der bisher größte und erste regionale Ausbruch von Ebola in Afrika, dessen Ursprung auf Dezember 2013 zurückzuführen ist. Jedoch blieb die Situation bis März 2014 unerkannt. Dadurch konnte sich das Virus verhältnismäßig leicht in den Regionen Sierra Leone, Liberien und Nigeria ausbreiten. Bereits im August rief die Weltgesundheitsorganisation (WHO) den internationalen Notstand aus.
Besonders für Ärzte, Helfer und Behörden, ist es wichtige, die Verbreitungsdynamik des Virus zu kennen und die Epidemie streng zu beobachten. Nur so könne der Status der Epidemie beurteilt und entsprechende Interventionen in den betroffenen Regionen eingeleitet werden.
Quelle: http://www.eurekalert.org/pub_releases/2014-09/asu-epd091114.php
Bild: Die Forscher machten Analysen hinsichtlich der Ausbreitung von Ebola. Es zeigt sich ein kontinuierliches Wachstum, was ein deutliches Signal für eine Epidemie ist © science photo / shutterstock.com