Freitag, Oktober 31, 2025

Afatinib bei fortgeschrittenem Plattenepithelkarzinom der Lunge

Der Einsatz von Afatinib zeigt bei vorbehandelten Patienten mit fortgeschrittenem Plattenepithelkarzinom der Lunge im Vergleich zu Erlotinib eine bessere Gesamtüberlebensrate.

Die Ergebnisse der so genannten LUX-Lung-8-Studie konnten unlängst zeigen, dass der Tyrosinkinase-Hemmer Afatinib (GIOTRIF) bei Patienten mit fortgeschrittenem Plattenepithelkarzinom der Lunge im Vergleich mit Erlotinib die Krankheitsprogression signifikant verzögerte und die Gesamtüberlebensrate verbesserte.

 

Verlängertes progressionsfreies Überleben und erhöhte Gesamtüberlebensrate

Die Behandlung mit Afatinib führte LUX-Lung-8 im Vergleich mit Erlotinib bei dieser Patientenpopulation zu einer Verlängerung des progressionsfreien Überlebens (progression-free survival; PFS) sowie zu einer höheren Gesamtüberlebensrate (overall survival; OS). Der OS-Effekt von Afatinib war von EGFR-Mutationen unabhängig.

Weiters kam es bei einer größeren Anzahl der Patienten in der Afatinib-Gruppe  zu einer Verbesserung des allgemeinen Gesundheitszustands und der Lebensqualität sowie zu einer Besserung gewisser Symptome im Zusammenhang mit Lungenkrebs als in der Erlotinib-Gruppe.

 

Afatinib bei Lungenkrebs

Afatinib ist eine orale, einmal täglich zu verabreichende, zielgerichtete Behandlung, die durch irreversibles Blockieren der ErbB-Rezeptorenfamilie wirkt. Im Gegensatz zu zielgerichteten Behandlungen wie Erlotinib, die reversibel sind und speziell auf EGFR (ErbB1) abzielen, ist Afatinib darauf ausgerichtet, die ErbB-Familie nachhaltig, selektiv und vollständig zu blockieren.

Der Wirkstoff mit dem Handelsnamen GIOTRIF ist seit 2013 als Monotherapie zur Behandlung von EGFR-TKI-naiven erwachsenen Patienten mit lokal fortgeschrittenem und/oder metastasiertem nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom (NSCLC) mit aktivierenden EGFR-Mutationen zugelassen. Der Tyrosinkinase-Hemmer wird einmal täglich als Tablette eingenommen, wobei rei Stunden vor und eine Stunde nach der Einnahme nichts gegessen werden sollte.

GIOTRIF ist in vier Dosierungen zu 20 mg, 30 mg, 40 mg und 50 mg verfügbar, empfohlen wird 40 mg einmal täglich. Abhängig von der Verträglichkeit und den Nebenwirkungen kann die Dosierung individuell angepasst werden. Wenn die Erkrankung dennoch fortschreitet oder starke Nebenwirkungen auftreten, sollte die Behandlung abgebrochen werden.

GIOTRIF muss von einem mit onkologischen Therapien erfahrenen Arzt begonnen und überwacht werden. Vor Beginn der Therapie  sollte der EGFR-Mutationsstatus vorliegen, wobei die Bestimmung des EGFR-Mutationsstatus des Patienten mit einem validierten und robusten Verfahren erfolgen muss, um falsch negative oder falsch positive Ergebnisse zu vermeiden.

Nebenwirkungen. Die häufigsten Nebenwirkungen – grundsätzlich assoziiert mit dem EGFR-hemmenden Wirkmechanismus von Afatinib – waren Diarrhö und unerwünschte Ereignisse im Bereich der Haut sowie Stomatitis und Paronychie. Insgesamt wurde durch Reduktion der Dosis das Auftreten häufiger Nebenwirkungen vermindert. 1,3 % der Patienten brachen die Behandlung aufgrund von Diarrhö ab.

Quellen und weitere Informationen:

http://www.ema.europa.eu/docs/de_DE/document_library/EPAR_-_Product_Information/human/002280/WC500152392.pdf

Soria et al. Afatinib versus erlotinib as second-line treatment of patients with advanced squamous cell carcinoma of the lung (LUX-Lung 8): an open-label randomised controlled phase 3 trial. The Lancet Oncology 2015;DOI:10.1016/S1470-2045(15)00006-6

Goss et al. Phase III trial of afatinib vs erlotinib in patients with squamous cell carcinoma (SCC) of the lung (LUX-Lung 8): EGFR molecular aberrations and survival outcomes. To be presented at European Cancer Congress, 25-29 September 2015, Vienna, Austria.

Popat et al. Second-line afatinib vs erlotinib in patients with advanced squamous cell carcinoma (SCC) of the lung: patient-reported outcome (PRO) data from the global LUX-Lung 8 (LL8) Phase III trial. To be presented at European Cancer Congress, 25-29 September 2015, Vienna, Austria.

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