Die einzige Behandlung der Zöliakie lebenslang eine strikte glutenfreie Ernährung einzuhalten, dennoch klagen trotz eingehaltener Diät viele Patienten über Beschwerden.
Obwohl eine glutenfreie Ernährung bei vielen Patienten wirksam ist, bleibt ein Teil der Patienten mit Zöliakie symptomatisch. Manche leiden auch an einer anhaltenden Dünndarmentzündung, obwohl sie sich an eine glutenfreie Ernährung halten. Denn man kann bei den meisten Patienten mit Zöliakie trotz glutenfreier Ernährung Gluten im Stuhl nachweisen. Das deutet darauf hin, dass eine unbeabsichtigte Kontamination häufig ist.
Unter dem Strich ist eine glutenfreie Ernährung auch teuer und nicht überall für alle Patienten mit Zöliakie verfügbar. Auch bei einer strikten Diät erholt sich eben die Schleimhaut des Darms nur bei 50 % der Patienten und viele klagen trotz eingehaltener Diät über Beschwerden. Daher besteht ein wachsendes Interesse an der Entwicklung zusätzlicher Therapien für Zöliakie.
Glutenfreie Ernährung bei Zöliakie und weitere Möglichkeiten der Behandlung
Wenngleich es bei Zöliakie derzeit keine Heilung gibt, können dennoch bei vielen Patienten gewisse Therapien helfen, die Symptome zu lindern und den Zustand zu kontrollieren. Die wichtigste Behandlung bei Zöliakie ist, wie erwähnt, hierzu eine strikte glutenfreie Ernährung einzuhalten.
Gluten ist ein Protein, das in vielen Getreidesorten wie Weizen, Gerste und Roggen vorkommt. Bei Menschen mit Zöliakie führt der Verzehr von Gluten zu einer Schädigung der Dünndarmschleimhaut. Dadurch kann es zu Symptomen wie Durchfall, Bauchschmerzen, Müdigkeit und Gewichtsverlust kommen. Eine glutenfreie Ernährung kann helfen, diese Symptome der Zöliakie zu reduzieren und die Schädigung der Dünndarmschleimhaut zu verhindern.
Vitamin- und Mineralstoffpräparate
Menschen mit Zöliakie haben oft Schwierigkeiten, bestimmte Nährstoffe aufzunehmen. Dazu gehören insbesondere Eisen, Folsäure und Vitamin B12. Die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln kann deswegen helfen, den Körper mit diesen wichtigen Nährstoffen zu versorgen.
Medikamente
In einigen Fällen können auch Medikamente wie Steroide oder Immunsuppressiva verschrieben werden, um die Entzündung im Darm zu reduzieren und die Symptome zu lindern.
Zudem beschäftigt sich die Forschung auch mit alternativen Therapien wie einer Impfung gegen Gluten oder mit Enzymen, die Gluten abbauen können. Diese teilweise vielversprechenden medikamentösen Therapien befinden sich jedoch noch in der Entwicklungsphase und sind derzeit nicht für die breite Anwendung verfügbar.
Da die Zöliakie von pathogenen glutenspezifischen CD4+-T-Zellen angetrieben wird, wird seit langem nach einer Modulation dieses Signalwegs gesucht. Obwohl schwer zu erreichen, wäre dieser Ansatz sehr wünschenswert. Die aktuellen Studienergebnisse dazu sind aber nicht sehr aussichtsreich.
Beratung
Es kann hilfreich sein, mit einem Ernährungsberater oder Psychologen zu sprechen, um Unterstützung bei der Umstellung auf eine glutenfreie Diät zu erhalten und den Umgang mit der Erkrankung zu bewältigen. Schließlich ist es sehr wichtig, dass Menschen mit Zöliakie eng mit ihrem Arzt zusammenarbeiten, um die beste individuelle Behandlung zu finden.
Literatur:
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