Fettleibigkeit sollte typgerecht bekämpft werden: Laut Experten bedarf es unterschiedlicher Strategien, um Fettleibigkeit effektiv zu behandeln.
Eine aktuelle Studie zeigt, dass es verschiedene Arten von Fettleibigkeit gibt. Eine typgerechte Behandlung dieser Fettleibigkeit führt zu wesentlich größeren Behandlungserfolgen, gezielte Behandlungsstrategien würde damit auch die Gesundheitssysteme entlasten, so die Wissenschaftern der University of Sheffield.
Die britischen Experten betonen, dass das immer größer werdende Problem der Fettleibigkeit auch das Gesundheitssystem massiv belastet. Weiters stellten sie fest, dass Adipositas-Patienten häufig dieselbe Behandlung erhalten – unabhängig von ihrem Gesundheitszustand und Lebensstil.
Sechs Gruppen mit Fettleibigkeit
Die Forschergruppe um Studienleiter Dr. Mark Green teilte die Personen mit einem BMI von 30+ in eine von sechs Gruppen und begannen die Diät-Strategien individuell anzupassen. Die von der von der University of Health and related Research (ScHARR) eingeteilten sechs Gruppen waren:
- junge Männer mit starkem Alkoholkonsum
- Personen mittleren Alters mit psychischen Beeinträchtigungen
- ältere Personen die zwar physisch, aber nicht psychisch belastet sind
- junge gesunde Frauen
- ältere wohlhabende Erwachsene sowie
- Personen mit schlechter Gesundheit.
Eine typgerechte Behandlung von Fettleibigkeit führt zu wesentlich größeren Behandlungserfolgen – gezielte Behandlungsstrategien würde damit auch die Gesundheitssysteme entlasten.
„Die notwendigen Maßnahmen zur Bekämpfung von Fettleibigkeit und zur Förderung eines gesünderen Lebensstils sind nicht für alle Menschen gleich. Sich auf individuelle Patientengruppen zu fokussieren, wäre wesentlich effektiver. Wir sind alle anders und unterschiedliche Strategien helfen unterschiedlichen Personen,“ so Green.
„Wir hoffen, dass Ärzte diese Erkenntnisse zur Anwendung bringen, wenn sie ihre Patienten beraten bzw. behandeln. Beispielsweise sollten jüngere Erwachsene dazu ermutigt werden, ihren Alkoholkonsum zu drosseln, während Erwachsene mittleren Alters mit psychischen Problemen vermehrt Sport betreiben und sich eventuell einer Gesprächstherapie unterziehen sollten.“ Junge gesunde Frauen brauchen jedoch oftmals keine Intervention, so die Forscher. Bei Personen mit schlechter gesundheitlicher Verfassung, ist eine ausgeprägte Bewegungs-Beratung eher weniger sinnvoll. Viel eher sollten erreichbarerer Ziele schrittweise definiert werden.
Die Forscher untersuchten Daten der Yorkshire Health Study, an der 4.144 fettleibige Personen teilnahmen und hoffen, dass ihre Erkenntnisse zukünftig Einfluss auf die gesundheitliche Beratung nehmen werden.
Quelle:
http://ije.oxfordjournals.org/content/early/2014/07/09/ije.dyu121.long