Dienstag, März 21, 2023

Überleben bei Knochenmetastasen besser abschätzen

Ein einfaches, niederländisches Modell soll Ärzten dabei helfen, die Zeit, die Patienten mit Knochenmetastasen überleben, besser abschätzen zu können.

Zuverlässige Schätzungen zum Überleben von Patienten mit fortgeschrittenem Krebs und Knochenmetastasen sind für behandelnde Ärzte wichtig, um eine Überbehandlung oder Unterbehandlung zu vermeiden. Eine unlängst publizierte Studie stellte ein neues, vielversprechendes Modell vor. Damit sollen Ärzte ihre Krebspatienten mit fortgeschrittenem Primärtumor und Knochenmetastasen entsprechend ihrem zu erwartenden Überleben leichter zuordnen können. Die Forscher des Medizinischen Zentrums in Leiden, Niederlande, und internationale Kollegen sind davon überzeugt, dass ihr Modell helfen kann. Dann können sie die am besten geeignete Behandlung für die betroffenen Patienten auswählen.

 

Überleben von Krebspatienten mit Knochenmetastasen

Krebsspezialisten, Ärzte und Chirurgen müssen immer wieder das Überleben ihrer Patienten mit fortgeschrittenem Krebs und Knochenmetastasen abschätzen. Denn so können sie die ideale Therapie finden und die verbleibende Lebensqualität der Patienten so gut wie möglich zu erhalten. Das ist eben deswegen so wichtig, um eine Überbehandlung oder Unterbehandlung vermeiden zu können.

Denn ein Zuviel an Behandlung beeinträchtigt die Lebensqualität und bringt letztlich keinen großen Nutzen. Hingegen bedeutet ein Zuwenig an Behandlung, dass nicht alle geeigneten Therapien genutzt werden. Und zwar sind das alle jene, die den Patienten durchaus auch im Kleinen noch helfen könnten.

Zur Beurteilung des einfach zu verwendenden Modells zur Vorhersage analysierten die niederländischen Forscher 1.520 Patienten mit Knochenmetastasen. Und zwar im langen Zeitraum zwischen 2000 und 2013 in sechs niederländischen Krankenhäusern. Das Durchschnittsalter der Patienten betrug dabei 65 Jahre. Und Primärtumoren in Brust und Lunge waren die häufigsten Krebsarten.

 

Die drei wichtigsten Faktoren

Hier konnten drei unabhängige Prädiktoren des Überlebens bei Patienten mit Knochenmetastasen (der Wirbelsäule) identifiziert werden:

  1. Klinisches Profil des primären Tumors. Unter den Patienten mit Knochenmetastasen war das Profil bei primärem Brustkrebs „günstig“ (längeres Überleben). Bei primärem Lungenkrebs war es jedoch „ungünstig“ (kürzeres Überleben).
  2. Performance Status – Karnofsky-Index. Dieser Standard-Score (Karnofsky Performance Scale)  hilft dabei, die Fähigkeit des Patienten, alltägliche Aufgaben auszuführen, zu beurteilen. Das beschreibt den physischen Zustand von Krebspatienten. Und zudem dient es dazu, das allgemeine Wohlbefinden besser quantifizieren zu können. Außerdem hilft es festzuhalten, wie sehr bei den betroffenen Patienten die Aktivitäten des alltäglichen Lebens einschränken.
  3. Vorhandensein von Organ- und/oder Hirnmetastasen zusätzlich zu den Knochenmetastasen.

Das neue Modell soll Ärzten und Patienten mit Knochenmetastasen helfen, die besten Entscheidungen zu treffen, um angemessen behandeln zu können. Dazu haben die Autoren eine Online- und Mobile-App entwickelt, die die Nutzung des Modells weiter erleichtert.


Die englischsprachige Version der App „OPTIModel“ kann unter http: // optimal-study abgerufen werden.

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