Freitag, Juni 2, 2023

Die Rolle der Scheidenflora in der Postmenopause im Zusammenhang mit einem Endometriumkarzinom

Die Scheidenflora in der Postmenopause spielt eine wichtige Rolle beim Endometriumkarzinom. Wobei ein hoher pH-Wert der Scheide das Risiko erhöht.

Das Endometriumkarzinom gehört zu den häufigsten gynäkologischen Erkrankungen und ist die vierthäufigste Krebserkrankung bei Frauen. Allgemein nimmt die Häufigkeit von Gebärmutterkrebs in der westlichen Welt zu. Das deutet darauf hin, dass Veränderungen der Umweltfaktoren wie Ernährung, Lebensstil, aber auch die Veränderung der Scheidenflora zu den wichtigsten Ursachen gehören. In einer aktuellen Studie untersuchten nun Forscher der Mayo-Klinik den Zustand der Scheidenflora in der Postmenopause im Zusammenhang mit Endometriumkrebs. Es zeigte sich, dass die Scheidenflora in der Postmenopause das Entstehen einer Gebärmutterkrebserkrankung fördert. Ziel der Studie war es zu verstehen, wie Risikofaktoren für Gebärmutterschleimhautkrebs das Mikrobiom des Fortpflanzungstrakts und das Risiko für Gebärmutterschleimhautkrebs verändern.



 

Veränderte Scheidenflora in der Postmenopause erhöht Risiko für Gebärmutterschleimhautkrebs

„Wenn in der Postmenopause die Scheidenflora beim Endometriumkarzinom eine Rolle spielt, kann sie nicht nur ein Marker dafür sein. Sondern sie könnte bei der Vorbeugung vor einem Endometriumkarzinom helfen“, sagt Dr. Marina Walther-Antonio, Hauptautorin der Mayo Clinic-Studie. Laut Dr. Walther-Antonio gilt die Scheidenflora als Schlüsselfaktor für die vaginale und geburtshilfliche Gesundheit.

Das Forscherteam hat zuvor in einer 2017 veröffentlichten Mikrobiom-Studie Unterschiede bei der Scheidenflora zwischen Patienten mit und ohne Gebärmutterschleimhautkrebs festgestellt. Dies führte zur Entwicklung einer neuen Methode zum Screening von Vaginalabstrichen bei Gebärmutterschleimhautkrebs.

„Die neue Studie hat uns nun wichtige Informationen gebracht, die zur Weiterentwicklung dieses Screening-Tools auf ein Endometriumkarzinom erforderlich sind“, sagt Dr. Walther-Antonio. Dr. Walther-Antonio und Forscher untersuchen derzeit die Rolle der Scheidenflora beim Endometriumkarzinom und möglicherweise, wie schädliche Bakterien auf den Wirt wirken können.

 

Wechseljahre als Schlüsselfaktor

Insgesamt überprüfte das Team die wichtigsten bekannten Risikofaktoren für Gebärmutterschleimhautkrebs (postmenopausaler Status und Fettleibigkeit) und identifizierte einen hohen vaginalen pH-Wert als zusätzlichen Faktor bei Patienten mit Gebärmutterschleimhautkrebs.

„Wir haben festgestellt, dass alle diese Faktoren die Scheidenflora beeinflussen und dies wurde auch in der Postmenopause als Schlüsselfaktor identifiziert. Wir werden künftig mögliche translationale Anwendungen dieses Wissens erörtern. Das könnte neue Ansätze zur Behebung der aktuellen gesundheitlichen Unterschiede bei Gebärmutterschleimhautkrebs bieten“, sagt Dr. Walther-Antonio.




Quelle: Mayo-Klinik

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