Freitag, März 29, 2024

Riociguat gegen gefährlichen Lungenhochdruck

Der von deutschen Experten entwickelte Arzneistoff Riociguat stellt einen enormen Fortschritt für Patienten mit dem gefährlichen Lungenhochdruck dar.

Der Wirkstoff Riociguat ist ein großer Fortschritt für Patienten mit dem gefährlichen Lungenhochdruck und vor allem erstmals auch für solche Patienten mit einem Lungenhochdruck, der aufgrund von Lungenembolien entstanden ist, die zumeist in den tiefen Venen der Beine entstehen, sich lösen und mit dem Blut in die Lungengefäße geschwemmt werden.

 

Riociguat bei nichtoperable Lungenembolien

Lungenembolien können unbemerkt verlaufen und kaum Folgen haben – aber auch tödlich sein. Schließlich können Lungenembolien aber auch zu einer zunehmenden Verstopfung dieser Gefäße führen und den Druck im sonst mit niedrigem Druck ausgelegten System der Lungengefäße ansteigen lassen.

Folgen sind vermehrte Herzarbeit, Luftnot bei geringer Belastung und nach einigen Jahren ein zunehmendes Versagen des rechten Herzens bis zum Tod. Bislang gab es nur eine ausgedehnte Operation, die das Problem durchaus sehr gut verbessern kann und bei der die Thromben mitsamt der innersten Gefäßwand herausgeschält werden.

Die Operation kann bei weit peripheren Embolien und bei Menschen mit Operationshindernissen nicht durchgeführt werden. In diesen Fällen steht mit dem neuen Wirkstoff Riociguat erstmals eine in Studien wirksame Medikation zur Verfügung, die Linderung verschafft, indem sie den Widerstand in den Lungengefäßen senkt.

 

Riociguat bei Lungenhochdruck ohne erkennbare Ursachen

Riociguat kann auch mit anderen Substanzen eingesetzt werden, um den häufigeren Lungenhochdruck ohne erkennbare Ursachen zu behandeln. Die Prognose des Lungenhochdruckes war vor der Entwicklung von Riociguat und anderer Substanzen etwa so schlimm wie eine fortgeschrittene Tumorerkrankung, was die verbleibende Lebenszeit angeht. Nun entwickelt sich Lungenhochdruck in eine wesentlich besser therapierbare chronische Erkrankung.

Quelle:

wirtz„Nachdem wir uns auf das Motto für den DGP Kongress 2016 festgelegt hatten (Innovative Pneumologie), wurde der Deutsche Zukunftspreis 2015 an einen Gießener Lungenforscher (Professor Ghofrani) und an Dr. Frey und Professor Stasch von der Bayer AG verliehen. Obwohl der Zusammenhang natürlich konstruiert ist, hätte es eine bessere Unterstreichung unseres Anliegens kaum geben können. Das gemeinsam entwickelte Medikament Riociguat ist ein großer Fortschritt für Patienten mit dem gefährlichen Lungenhochdruck.“ Professor Dr. med. Hubert Wirtz, Tagungspräsident, Direktor der Medizinischen Klinik und Poliklinik I, Abteilung für Pneumologie, Universitätsklinikum Leipzig.

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