Dienstag, April 16, 2024

Rheumadiagnose mittels Ultraschall

Zur frühen Rheumadiagnose hat der Ultraschall große Bedeutung: die Sonographie ist hilfreich und kann wichtige Hinweise im Verlauf der Erkrankung geben.

Erste Anzeichen treten bei Betroffenen oft an den Händen und Füßen auf, in Folge erfasst die Rheuma-Erkrankung meistens schrittweise andere Körperteile. Rheuma ist zwar nicht heilbar, ein Leben ohne Einschränkungen ist aber möglich, wenn die Krankheit rechtzeitig erkannt und behandelt wird. Hier ist zur frühen Rheumadiagnose der Einsatz des Ultraschalls – der Sonographie – ein wertvolles diagnostisches Verfahren.

Ultraschall / Sonographie zur Rheumadiagnose ist der Ultraschall

Lange bevor Rheuma-Erkrankte sichtbare Gelenkschwellungen haben, können entzündungsbedingte Mehrdurchblutungen im Gelenk bereits auf die Erkrankung hinweisen. Wenn diese vorhanden sind, besteht für die Patienten ein zehnfach erhöhtes Risiko, tatsächlich bald an Rheuma zu erkranken. Für eine zielgenaue Rheumadiagnose ist der Ultraschall ein sehr hilfreiches Instrument: „Wenn Betroffene zusätzlich zur klinischen Untersuchung eine Gelenk-Sonographie bekommen, ist die Wahrscheinlichkeit, eine vorliegende rheumatische Erkrankung zu erkennen, mehr als doppelt so hoch“, sagt Professor Dr. med. Johannes Strunk, Chefarzt der Klinik für Rheumatologie im Krankenhaus Porz am Rhein in Köln und DEGUM-Kursleiter (Stufe II).

Lange Zeit konnte die rheumatoide Arthritis als eine der häufigsten Rheuma-Erkrankungen erst erkannt werden, wenn sie bereits weiter fortgeschritten war. Denn mit herkömmlichen Ultraschall-Methoden konnten Schäden am Gelenkknorpel und Entzündung der Gelenkhaut nur bei ausgeprägten Befunden sichtbar gemacht werden. „In den vergangenen Jahren hat es hier jedoch technische Fortschritte gegeben, die es den Patienten ermöglichen, heute bereits in einem frühen Krankheitsstadium von einer Therapie zu profitieren“, so der DEGUM-Experte.

Nach einer Rheumadiagnose sollten die Patienten regelmäßig zu Kontrolluntersuchungen gehen, um relevante Risikofaktoren für potentielle, zukünftige Gelenkschäden schon frühzeitig zu erkennen. Anschließend können Ultraschall-Mediziner eine weitere Behandlung an den Erkenntnissen ausrichten, die durch die Untersuchung gewonnen wurden.

Das Therapieziel bei der Behandlung entzündlicher Gelenkerkrankungen ist Beschwerdefreiheit bei gleichzeitiger Entzündungsfreiheit. Oft geht jedoch nicht beides miteinander einher. Ob das Behandlungsziel bereits erreicht wurde, kann ebenfalls per Sonographie erkannt werden. „Eine Untersuchung an Patienten mit klinischer Beschwerdefreiheit zeigte bei der Hälfte eine sonographisch weiterhin darstellbare, entzündliche Aktivität in den Gelenken“, berichtet der Rheumatologe. Eine Behandlung der Entzündung war demnach bei den Betroffenen weiterhin notwendig.

Ob bei der frühen Diagnose, beim Verlauf der Erkrankung oder kurz vor dem Therapieziel – die Ultraschalluntersuchung von Patienten mit chronisch verlaufender Arthritis liefert häufig wertvolle Erkenntnisse. Die DEGUM empfiehlt deshalb bei Verdacht auf die Erkrankung, den Gelenk-Ultraschall als erstes bildgebendes Verfahren einzusetzen. „Vielen Betroffenen bleibt so eine gesundheitsschädigende Strahlenbelastung durch andere bildgebende Verfahren erspart“, so Strunk.

Erste Anzeichen spüren Betroffene oft an den Händen und Füßen – dann erfasst die Erkrankung meistens schrittweise andere Körperteile: die Rede ist von Rheuma. Etwa 1,5 Millionen Erwachsene in Deutschland leiden daran. Rheuma ist zwar nicht heilbar, ein Leben ohne Einschränkungen ist aber möglich, wenn die Krankheit rechtzeitig erkannt und behandelt wird. Bei der frühen Rheumadiagnose ist Ultraschall ein wertvolles Instrument.

Quelle und weitere Informationen: Deutschen Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM) e.V.

Related Articles

Aktuell

Ernährung bei Frauen in der Perimenopause

Der Einfluss des Zustands der Ernährung von Frauen in der Perimenopause ist ein wichtiger Faktor für deren Gesundheit und Lebensqualität. Der Zustand der Ernährung spielt...
- Advertisement -

Latest Articles

Warum HIV trotz Kombinationstherapie höchst aktiv sind

Neue Herausforderungen in der HIV-Behandlung sind, dass aktive HI-Viren trotz Kombinationstherapie weiterhin aktiv bleiben. Die HIV-Kombinationstherapie, eingeführt in den 1990er Jahren, gilt als Meilenstein in...

Partnerschaft mit Diabetes-Patienten: auch die Partner profitieren von Einbeziehung

Den Partner in die Diabetes-Behandlung zu integrieren, verbessert die Partnerschaft und das gemeinsame Wohlbefinden. Diabetes Typ-2 stellt nicht nur für die Betroffenen, sondern auch für...

Medikamente können die Sicherheit beim Fahren beeinträchtigen

Vorsicht im Verkehr: Die Einnahme mancher Medikamente können die Sicherheit beim Fahren beeinträchtigen, weil sie beispielsweise die Reaktionsfähigkeit im Straßenverkehr herabsetzen. Die Einnahme bestimmter Medikamente...