Freitag, März 28, 2025

Retapamulin bei oberflächlichen Infektionen der Haut

Retapamulin – Altargo – wird lokal zur kurzfristigen Therapie der Grindflechte, infizierter kleiner Hautverletzungen, Schürfwunden oder genähten Wunden angewendet.

Retapamulin ist als Salbe im Handel – Handelsname Altargo – verfügbar. Die Salbe mit Retapamulin basiert auf weißem Vaselin ohne konservierende Zusätze. Dank des geringen Wassergehaltes ist das Kontaminationsrisiko minimal. Zuerst erfolgt die Herstellung fermentativ in einem Blätterpilz mit dem Namen »Clitopilus passeckerianus«. Das gebildete Pleuromutilin wird in 5 Stufen synthetisch in Retapamulin umgewandelt.

 

Wie Retapamulin wirkt und eingesetzt wird

Die Wirkung von Altargo beruht auf der selektiven Hemmung der bakteriellen Proteinsynthese, indem es an einer bestimmten Untereinheit des Ribosoms (50S) blockierend angreift. Retapamulin ist bakteriostatisch gegen Staphylococcus aureus und Streptococcus pyogenes durch Hemmung der bakteriellen Proteinsynthese via ribosomale Bindung: Altargo unterscheidet sich diesbezüglich von anderen ribosomal angreifenden Antibiotika und weist daher keine wirkortspezifische Kreuzresistenz zu diversen Antibiotika-Klassen auf.

Die Salbe mit Retapamulin wird zweimal täglich auf die betroffenen Hautareale dünn auftragen. Die Fläche kann mit einem sterilen Verband oder einem Gazeverband abgedeckt werden.

Wenn im Rahmen der empfohlenen Behandlungsdauer von fünf Tagen innerhalb der ersten zwei bis drei Tage keine Besserung eintritt, ist in Betracht zu ziehen, auf eine alternative Behandlungsoption zu wechseln.

 

Anwendungsgebiete und Sicherheit von Retapamulin

Impetigo – Grindblasen, Grindflechte: Retapamulin wird hier angewendet, solange die Zahl der Läsionen 10 nicht überschreitet und die Fläche kleiner als 100 cm2 bleibt.

Infizierte Verletzungen, wenn sie kürzer als 10 cm sind bzw. 100 cm2 nicht überschreiten. Die Anwendung ist für Säuglinge ab dem 9. Lebensmonat, Kinder und Jugendliche sowie Erwachsene bis zum 65. Lebensjahr belegt.

Altargo kam bei mehreren tausend Patienten klinisch zur Prüfung eingesetzt und war bei Impetigo deutlich wirksamer als Placebo und mit topischer Fusidinsäure wirkungsmäßig vergleichbar. Im Fall von infizierten Hautwunden entsprach Retapamulin mit etwa 90% wirkungsmäßig dem oralen Cefalexin.

Systemische Nebenwirkungen sind wegen der geringen Resorptionsquote und der zugleich raschen Clearence aus dem Plasma nicht zu erwarten. Das enthaltene Butylhydroxytoluol kann vereinzelt lokale Hautreaktionen hervorrufen. Dennoch blieben Irritationen an der Applikationsstelle mit rund 1% selten.

Retapamulin ist bei Überempfindlichkeit und bei Säuglingen unter 9 Monaten kontraindiziert. Bei Patienten unter 18 Jahren soll nicht mehr als 2 Prozent der Körperoberfläche behandelt werden. Weiters sollten Augen und Schleimhäute nicht mit der Salbe in Kontakt kommen.

Weitere Informationen:

EMA. ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS. http://www.ema.europa.eu/docs/de_DE/document_library/EPAR_-_Product_Information/human/000757/WC500024409.pdf

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