Postoperatives Delir hängt mit dauerhafter Pflegebedürftigkeit und erhöhtem Sterberisiko zusammen, deswegen muss man Risikofaktoren frühzeitig erkennen, um Symptome nach OP zu vermeiden.
Ein postoperatives Delir beziehungsweise eine Verwirrtheit nach einer OP kommt gerade bei älteren Menschen häufig vor. Infolgedessen zeigen sich die Patienten orientierungslos und unruhig. Das birgt die Gefahr einer dauerhaften Pflegebedürftigkeit und ein erhöhtes Sterberisiko. Daher ist es wichtig, Personen mit Risikofaktoren für ein Postoperatives Delir bei der Planung der Behandlung frühzeitig zu erkennen, um die Symptome wie Verwirrtheit, Halluzinationen, Angstzuständen sowie Schlafstörungen vermeiden zu können.
Postoperatives Delir erhöht Risiko für Pflegebedürftigkeit und Sterblichkeit
Im Grunde genommen ist das postoperative Delir die häufigste Komplikation bei älteren Patienten. Wobei es gefährdet nachhaltig den Erfolg einer Behandlung gefährden kann. Zudem kommt sogar zu einer erhöhten Sterblichkeit. Beispielsweise fördert ein postoperatives Delir nach der Operation ein selbstgefährdende Verhalten der Patienten. Infolgedessen kann es zu Wundinfekten oder sogar zu Knochenbrüchen kommen. Außerdem steigt bei fehlender Mitwirkung der Patienten durch Bettlägerigkeit die Gefahr einer Lungenentzündung. Dies kann die Genesung beeinträchtigen – bis hin zu einer dauerhaften Pflegebedürftigkeit oder sogar einem tödlichen Verlauf.
Delir im Alter – Halluzinationen, Verwirrtheitszustände
Ein Delir bei alten Menschen mit Verwirrtheitszustand und Halluzinationen ist häufig, aber selten erkannt. Häufige Ursachen sind starker Flüssigkeitsverlust, Infektionen und Nebenwirkungen von Medikamenten. Mehr dazu unter https://medmix.at/delir-im-alter/
Risikofaktoren für ein Postoperatives Delir erkennen, Symptome vermeiden
Aufgrund der heutigen Altersstruktur der Patienten im Krankenhaus sind die Risikofaktoren für ein postoperatives Delir und dessen Symptome häufiger. Um dem entgegenwirken zu können, ist es wichtig, Delir gefährdete Menschen frühzeitig bei der Behandlungsplanung zu erkennen. Zwar sind postoperatives Delir begünstigende Risikofaktoren und Symptome wie Einschränkungen von Gedächtnis, Konzentration und Wahrnehmung sowie mehrere Begleiterkrankungen und Einnahme von vielen Medikamenten bekannt.
Jedoch nutzt man diese Erkenntnisse kaum zur Vorbeugung, was falsch ist. Denn wenn man die Hochrisiko-Patienten erkennt, dann kann man sich auf die Risikofaktoren konzentrieren und im Idealfall ein postoperatives Delir verhindern oder die Länge seiner Symptome reduzieren. Damit kann man auch den Langzeitfolgen entgegenwirken.
Da ältere Patienten mit Einschränkungen von Gedächtnis und Orientierung besonders Delir gefährdet sind, sollte man im Grunde genommen Patienten auf diese Fähigkeiten testen und Angehörige diesbezüglich befragent.
Ein postoperatives Delir verursacht gehäuft in den ersten Tagen nach einem operativen Eingriff Symptome. Dabei unterscheidet sich ein hyperaktiver Verlauf mit unruhigem und aggressivem Verhalten von der hypoaktiven Variante mit Verlangsamung. Das wird allerdings häufig als Depression verkannt.
Unter dem Strich sollte man den Verlauf der Behandlung in den ersten fünf Tagen nach der Operation engmaschig beobachten. Das würde helfen, Delir-Spitzen erkennen. Dementsprechend sollte man gefährdeten Patienten mit bestimmten Risikofaktoren bei einer Visite gezielt auf die Symptome und Warnhinweise untersuchen, die bei einem postoperativen Delir auftreten.
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Gefährdete oder „gebrechliche“ Patienten sind jedenfalls anfällig für die Entwicklung eines Delirs, wenn man sie Auslösern wie chirurgischen Eingriffen aussetzen muss. Sobald ein postoperatives Delir auftritt, haben Interventionen nur geringe Auswirkungen auf den Schweregrad oder die Dauer der Symptome, was die Bedeutung der Primärprävention und dem Erkennen von Risikofaktoren unterstreicht.
Um ein Delir zu vermeiden, sind die Rückgabe von Hörgeräten, Brille, Uhr und vertrauten Fotos als Orientierungshilfen, sowie ausreichende Beleuchtung und frühe Mobilisation sinnvoll. Aber auch Angehörige können den Betroffenen helfen, sich wieder zu Recht zu finden. Beispielsweise sind Besuche nach der Operation ganz wichtig. Denn das ist die Phase, in der die Betroffenen am meisten dringendsten menschliche Zuwendung brauchen.
Das medizinische Personal sollte jedenfalls Patienten mit Risikofaktoren für ein postoperatives Delir mehr Aufmerksamkeit schenken und so schnell wie möglich Maßnahmen ergreifen, um das Auftreten beziehungsweise den Symptomen von Delirien entgegenwirken zu können.
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Literatur:
Fu X, Wang L, Wang G, Liu X, Wang X, Ma S, Miao F. Delirium in elderly patients with COPD combined with respiratory failure undergoing mechanical ventilation: a prospective cohort study. BMC Pulm Med. 2022 Jul 9;22(1):266. doi: 10.1186/s12890-022-02052-5. PMID: 35810306; PMCID: PMC9271245.
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Quelle: Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin, Universitätsklinikum Bonn