Beim Pinguin-Gang liegt der Körperschwerpunkt über dem vorderen, auftretenden Bein, was zum Schutz gegen Stürze bei Glatteis sehr zu empfehlen ist.
Alle Jahre wieder warnen Orthopäden und Unfallchirurgen vor erhöhtem Unfallrisiko für Fußgänger und zahlreichen Glätteunfällen wegen Blitzeis. Dabei macht es uns der Pinguin vor. Denn beim Pinguin-Gang wird der Körperschwerpunkt über dem vorderen, also dem auftretenden Bein ausgerichtet. Der Fuß setzt jeweils mit ganzer Sohle auf und zeigt leicht nach außen. Zum Schutz gegen Stürze sollten sich Fußgänger bei Glatteis äußerst langsam mit Pinguin-Gang und mit kleinen Schritten bewegen. Das belastete Bein steht dabei im rechten Winkel zum Boden.
Pinguin-Gang bei Glatteis
Der Pinguin-Gang ist eine einfache Methode, um sicher auf überfrorenem Boden zu gehen und einen Sturz zu vermeiden. Die leicht nach vorn geneigte Körperhaltung sorgt so für mehr Stabilität. Damit sinkt die Gefahr, auf spiegelglattem Untergrund das Gleichgewicht zu verlieren und zu stürzen.
Zahlreich Stürze bei Niederschlag und Glätte
Bei Schnee und Glatteis haben Orthopäden und Unfallchirurgen alle Hände voll zu tun: Sie versorgen Knochenbrüche, Prellungen, Bänderdehnungen und Kopfplatzwunden von Patienten, die auf vereisten oder schneebedeckten Wegen ausgerutscht und gestürzt sind.
Besonders folgenreich sind Stürze auf den Kopf oder die Hüfte: Dabei kann es zu einem schweren Schädel-Hirn-Trauma oder zu einem Oberschenkelhalsbruch kommen.
Im Winter verschärft sich die Gangunsicherheit insbesondere von älteren Menschen. Hinzu kommen ihre verzögerten Reflexe. Im Falle eines Sturzes können sich betagte Menschen nicht ausreichend abfangen und stürzen ungebremst auf den harten Boden. Aufgrund des oftmals gebrechlichen Allgemeinzustandes fallen die Verletzungen dann besonders schwer aus.
Statistische Daten zeigen, dass die Zahl der Schwerverletzten durch Stürze bei den über 70-Jährigen in den Wintermonaten stark steigt. Experten sehen hierbei einen unmittelbaren Zusammenhang zu den jährlichen Glatteis-Unfällen.
Fünf weitere Tipps bei Glatteis neben dem Pinguin-Gang zum Schutz gegen Stürze
Ob Jung oder Alt: Damit Fußgänger auf spiegelglattem Asphalt sicherer unterwegs sind, geben Orthopäden und Unfallchirurgen neben dem Pinguin-Gang fünf weitere Tipps:
Halt suchen: Mit einer Person eingehakt gehen oder sich an der Häuserwand oder einem Geländer entlang tasten.
Im Winter nur Schuhe mit Profil tragen: Wer im Arbeitsleben elegante Schuhe tragen muss, sollte auf diese am besten erst im Büro wechseln.
Schuh-Spikes tragen: Durch die Nutzung von Spikes lässt sich auch normales Schuhwerk wintertauglich machen. Die Spikes, auch Anti-Rutsch-Sohle bezeichnet, lassen sich schnell und unkompliziert am Schuh befestigen und schützen so vor dem Ausrutschen.
Fahrrad stehen lassen: Das Fahrrad sollte im Winter keine Saison haben. Da das Rad keine Winterreifen besitzt, rutschen die Räder beim Bremsen auf Schnee und bei Glätte schnell zur Seite weg – eine hohe Unfallgefahr.
Für gangunsichere ältere Menschen: Keine unnötigen Gefahren eingehen und bei starker Glätte möglichst zu Hause bleiben.
Quellen: