Donnerstag, April 25, 2024

proBNP – Biomarker für kardiovaskuläre Todesfälle

proBNP ist bei Hochrisikopatienten mit Diabetes und Herzkrankgefäßerkrankung ein wichtiger prognostischer Marker für kardiovaskuläre Todesfälle.

Das vom Herzmuskel gebildete proBNP ist bei Hochrisikopatienten mit Diabetes und Herzkrankgefäßerkrankung ein wichtiger prognostischer Marker für kardiovaskuläre Todesfälle. Das zeigt eine aktuelle Studie, wobei je höher das proBNP ist, desto höher ist auch das Sterberisiko. Somit kann der Biomarker dazu beitragen, das individuelle Risiko von Patienten besser abzuschätzen.

Laut einer neuen Studie ist bei Hochrisikopatienten mit der Kombination von Diabetes und Herzkrankgefäßerkrankung das vom Herzmuskel gebildete proBNP (B type natriuretic peptide) ein wichtiger prognostischer Marker für kardiovaskuläre Todesfälle, berichtete die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie beim Europäischen Kardiologiekongresses (ESC) in Barcelona, im August 2017. Die Prognose im Zusammenhang mit dem Sterberisiko der Patienten ist deutlich besser bei niedrigerem proBNP, bei hohem sterben über sechs Jahre etwa ein Viertel der Patienten.

 

proBNP – vom Herzmuskel gebildet

Der vom Herzmuskel gebildete Biomarker wird in der aktuellen Klinik zur Diagnose einer Herzschwäche eingesetzt. Unklar war bis jetzt, ob proBNP auch bei Patienten mit der Kombination von Diabetes und Herzkranzgefäßerkrankung die Herzkreislaufsterblichkeit vorhersagen kann. Das ist sehr wichtig, weil Patienten mit dieser Kombination von Diabetes und Herzkranzgefäßerkrankung ein besonders hohes Risiko für ungünstige Herzkreislaufereignisse (Herzinfarkt und kardiovaskulärer Tod) haben.“

Am VIVIT-Institut wurde im Rahmen einer großen Studie mit über 2.000 Teilnehmern bei 600 Patienten mit im Herzkatheter nachgewiesener Verengung der Herzkrankgefäße das proBNP bestimmt. Diese Patienten wurden über einen Zeitraum von sechs Jahren nachuntersucht, das Auftreten von Herzkreislaufereignissen wurde erfasst. Fazit: proBNP war bei Studienbeginn höher bei Patienten mit Diabetes als bei jenen, die keinen Diabetes hatten. Todesfälle durch Herz-Kreislaufereignisse traten bei 14 Prozent der Herzpatienten mit Diabetes und bei 6 Prozent der Herzpatienten ohne Diabetes auf – das Risiko von Diabetespatienten war also insgesamt mehr als doppelt so hoch wie jenes von Patienten ohne Diabetes. Sowohl bei Patienten mit als auch bei Patienten ohne Diabetes stieg das Risiko für durch Herzkreislauferkrankungen bedingte Todesfälle mit steigendem proBNP. Während Diabetes-Patienten im untersten Drittel der proBNP Werte nur ein 2-prozentiges Risiko an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung zu versterben hatten, lag dieses Risiko bei Diabetes-Patienten im höchsten Drittel bei 23 Prozent. Ähnliche Ergebnisse zeigten sich bei Patienten ohne Diabetes.

Quelle:

ESC 2017 Abstract P1545 Saely et al. Type 2 diabetes, chronic kidney disease, and mortality in patients with established cardiovascular disease. European Heart Journal (2017) 38 (Supplement) 710

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