US-Forscher veröffentlichten neue Erkenntnisse hinsichtlich des neuen Biologikums IQ-1S – als wirkungsvolle Therapieoption gegen rheumatoide Arthritis.
Die rheumatoide Arthritis gilt als die häufigste entzündliche Erkrankung der Gelenke. Der Krankheitsbeginn gestaltet sich typischerweise schleichend, kann aber auch plötzlich eintreten. Die chronische Autoimmunerkrankung betrifft schätzungsweise 1,3 Millionen Menschen weltweit. Charakteristisch sind steife, geschwollene Gelenke, wobei Schmerzen in den kleinen Finger- oder Zehengelenken auftreten. Aber auch andere Gelenke können betroffen sein, insbesondere Hand-, Knie-, Schulter, Fuß-, Hüftgelenke. Die rheumatoide Arthritis ist eine progressive Erkrankung, die dann eintritt, wenn das Immunsystem körpereigene Zellen angreift. Es kommt zu Entzündungsherden in den Gelenken, die wiederrum Knochen- und Knorpelverlust verursachen. Ohne entsprechende Behandlung verlieren Betroffene an Mobilität und Gelenkfunktion.
Biologika gegen rheumatoide Arthritis
Aktuell werden unter anderem sogenannte Biologika zur Bekämpfung der Erkrankung eingesetzt. Dabei handelt es sich um pharmazeutische Produkte, die auf biotechnologischem Weg – d.h. unter Zuhilfenahme lebender Zellen – hergestellt werden. Zumeist handelt es sich dabei um Mikroorganismen, aber auch Kulturen von Säugetierzellen kommen zum Einsatz.
Die auf diese Weise gewonnenen Wirkstoffe können u.a. körpereigenen Molekülen entsprechen. In der Behandlung der rheumatoiden Arthritis dienen sie der Unterbrechung jener Signale, die das Entzüdungsgeschehen vorantreiben. Diese Substanzen sind in der Regel jedoch sehr teuer. Bei manchen Betroffenen zeigen sie zudem keine langfristige Wirkung.
IQ-1S gegen rheumatoide Arthritis
Im Zuge einer vorhergehenden Studie identifizierten die Wissenschafter eine chemische Substanz, namens IQ-1S, deren Wirkweise es in einer darauffolgenden Untersuchung zu erforschen galt. Den Experten zufolge, reduzierte die Substanz IQ-1S die Kollagen-induzierte Arthritis – ein Modell für rheumatoide Arthritis – und hemmt den Abbau von Knorpel- und Knochensubstanz.
Entzündungshemmende Wirkung und Gelenkschutz gegen Kollagen-induzierte Arthritis nach der Behandlung mit IQ-1S, einem selektiven c-Jun N-terminalen Kinase-Inhibitor. Dabei zielt die Substanz auf bestimmte Kinasen ab, die Entzündungsreaktionen vorantreiben. Durch die Hemmung dieser Kinase-Aktivität, kommt es zu einer Reduktion der Entzündung im Gelenksgewebe und in dem Lymphknotenzellen.
Der Bedarf nach neuen Medikamenten, um die rheumatoide Arthritis wirkungsvoll zu behandeln, ist sehr groß. Die sich aktuell in Untersuchung befindlichen Wirkstoffe gegen rheumatoide Arthritis könnten beispielsweise mit bestehenden kombiniert werden oder diese in manchen Fällen sogar ersetzen. Der sogenannte selektive c-Jun N-terminale Kinase-Inhibitor IQ-1S scheint jedenfalls gegen rheumatoide Arthritis ein vielverprechender Wirkstoff-Kandidat zu sein.
http://jpet.aspetjournals.org/content/353/3/505.full.pdf+html