Mittwoch, November 5, 2025

Moxetumomab Pasudotox bei akuter lymphatischer Leukämie

Das Biologikum Moxetumomab Pasudotox – ein Immunkonjugat – ist eine neuartige Substanz zur Behandlung von Kindern mit akuter lymphatischer Leukämie.

Die akute lymphatische Leukämie (ALL) ist die Krebserkrankung bei Kindern mit der höchsten Sterblichkeit. So ist die Prognose für junge Hochrisikopatienten trotz Fortschritte in der Behandlung der akuten lymphatischen Leukämie in den letzten Jahren noch immer sehr bescheiden. Zur Verbesserung der Situation wurde jetzt das Immunkonjugat Moxetumomab Pasudotox untersucht.

 

Starken Nebenwirkungen, hohe Sterblichkeit bestehender Behandlungen

Die derzeit angewandten Therapien führen oft zu starken Nebenwirkungen und eine hohe Sterblichkeit. Vor allem bei rückfälliger und schwer therapierbaren akuten lymphatischen Leukämie sollen neue medikamentöse Therapieoptionen die Resistenz der Krebserkrankung gegen eine Chemotherapie überwinden. Das Biologikum Moxetumomab Pasudotox könnte ein solcher neuer vielversprechender Wirkstoff sein.

 

Moxetumomab Pasudotox als Hoffnungsträger

Moxetumomab Pasudotox ist ein biopharmazeutische Wirkstoff, der gezielt Krebszellen erkennen und über eine gekoppelte, toxische Substanz abtöten kann. US-amerikanische und kanadische Forscher haben nun eine erste Studie zur Sicherheit und Wirksamkeit von Moxetumomab Pasudotox durchgeführt. Das Biologikum wurde bei insgesamt 55 Kindern und jungen Erwachsenen mit akuter lymphatischer Leukämie getestet.

Moxetumomab Pasudotox kam dabei in steigenden Konzentrationen von 5 bis 50 µg pro kg Körpergewicht mittels einer 30-minütigen Infusion zum Einsatz. Die Anwendung geschah erfolgte an sechs oder zehn Tagen innerhalb von 21 Tage langen Therapie-Wiederholungen.

Als häufigste unerwünschte Nebenwirkungen konnten Gewichtszunahme, Transaminaseanstieg in der Leber mit der Gefahr einer möglichen Leberschädigung und Hypoalbuminämie mit einem erniedrigten Albumin-Gehalt im Blut beobachtet werden. Häufig trat auch das sogenannte Kapillarlecksyndrom als dosisbegrenzende Nebenwirkung auf, wobei hier durch die zusätzliche Anwendung von Dexamethason in den meisten Fällen erfolgreich entgegengewirkt werden konnte. Als Kapillarlecksyndrom bezeichnet man übrigens eine erhöhte Durchlässigkeit der Blutgefäßwände beschreibt.

Von 47 Patienten konnten 32 % auf die Behandlung mit Moxetumomab Pasudotox ansprechen. Hier konnte bei elf Patienten, was 23 % entsprach, eine vollständige Remission – also eine andauernde Abschwächung der Symptome ohne Heilung – verzeichnet werden.

Fazit. Moxetumomab Pasudotox konnte sogar bei rückfälliger und schwer behandelbarer akuter lymphatischer Leukämie erste Wirksamkeit beweisen, wobei das Immunkonjugat ein vertretbares Nebenwirkungsprofil zeigte.

Quelle und Literatur:

Wayne AS, Shah NN, Bhojwani D, Silverman LB, Whitlock JA, Stetler-Stevenson M, Sun W, Liang M, Yang J, Kreitman RJ, Lanasa MC, Pastan I. Phase 1 study of the anti-CD22 immunotoxin moxetumomab pasudotox for childhood acute lymphoblastic leukemia. Blood. 2017 Oct 5;130(14):1620-1627. doi: 10.1182/blood-2017-02-749101. Epub 2017 Aug 9.

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