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Home MEDIZIN Medizinische Fachgebiete Reise- und Tropenmedizin

Methylenblau vernichtet rasch Malaria-Erreger

MEDMIX Newsroom by MEDMIX Newsroom
4. April 2018
in Reise- und Tropenmedizin, Wirkstoffe und Arzneimittel
Strukturformel von Methylenblau © Calvero / wikimedia

Strukturformel von Methylenblau © Calvero / wikimedia

Gemeinsam mit einer Malariamittel-Dreifach-Kombination eliminiert das altbewährte Methylenblau rasch alle Erreger der Malaria tropica bei guter Verträglichkeit.

Der Farbstoff Methylenblau – das älteste synthetische Malariamittel – bietet vielversprechende Perspektiven für die moderne Malaria-Therapie an. Dabei eliminiert Methylenblau in Kombination mit modernen Malaria-Wirkstoffen innerhalb kürzester Zeit sämtliche Erreger der Malaria tropica im Körper infizierter Patienten – besonders effektiv gegen jene Parasitenformen, die von Stechmücken nach einer Blutmahlzeit bei Erkrankten weiter verbreitet werden.

Zu diesen Ergebnissen kommen Arbeiten unter Federführung von Wissenschaftlern des Instituts für Public Health, Universitätsklinikum und Medizinische Fakultät der Universität Heidelberg, zuletzt eine klinische Studie von Kooperationspartnern in Mali, veröffentlicht im renommierten Fachjournal „The Lancet Infectious Deseases“. Darüber hinaus scheint Methylenblau der gefürchteten Resistenz-Entwicklung bei den Malaria-Parasiten vorzubeugen.

 

Farbstoff Methylenblau

Methylenblau ein sogenanntes Phenothiazin-Derivat wird auch als Methylthioniniumchlorid bezeichnet und in der Chemie, Medizin und Färbetechnik verwendet. 1876 wurde der Farbstoff Methylenblau erstmals von Heinrich Caro in der BASF synthetisiert, wenige Jahre danach von Nobelpreisträger Paul Ehrlich in der Malaria-Behandlung getestet und neben Chinin in großen Mengen erfolgreich in Malariagebieten eingesetzt. Wenige Jahrzehnte später wurde Methylenblau von neueren Wirkstoffen wie Chloroquin abgelöst.

Aufgrund immer häufig auftretender Resistenzen gegen einen Großteil der verfügbaren Malariamittel Ende des 20. Jahrhunderts rückte in jüngster Vergangenheit Methylenblau wieder in ins Blicklicht der Forschung. Die in China entwickelten Artemisinin-Kombinationspräparate sind zwar als hochwirksame Standardtherapie etabliert, durch die bereits bedrohliche Resistenzentwicklung gegen Artemisinin in Süd-Ost Asien ist allerdings Handlungsbedarf gegeben.

 

Übertragung der Erreger vom Mensch zurück auf Moskitos zu 100 Prozent gestoppt

Die aktuell veröffentlichte Studie wurde auf Heidelberger Initiative hin am Malaria Research and Training Centre der Universität von Bamako, Mali, durchgeführt. Eingeschlossen wurden 80 männliche Malaria-Patienten im Alter zwischen fünf und 50 Jahren ohne schwere Symptome. Sie wurden zufällig in vier Gruppen eingeteilt.

Zwei Gruppen erhielten drei Tage lang je eine gängige Zweifach-Medikamentenkombination, eine Gruppe zusätzlich das für die Malariatherapie zugelassene Mittel Primaquin, die vierte Gruppe den bisher nur in Studien zugänglichen Farbstoff Methylenblau. Am Tag Zwei und Tag Sieben der Behandlung ließen sie sich von im Labor geschlüpften und daher Malaria-freien Moskitos stechen.

„Dieser Praxistest wurde für die jeweiligen Wirkstoffkombinationen bisher noch nicht durchgeführt“, erklärt Professor Dr. Olaf Müller, Projektleiter im Institut für Public Health Heidelberg. Das Ergebnis: Weder die mit Primaquin noch die mit Methylenblau behandelten Patienten übertrugen infektiöse Malaria-Erreger, so genannte Gametozyten, auf die Mücken. Anders als bei den Gruppen mit Zweifach-Therapie – diese töteten die Gametozyten nicht vollständig ab. Alle Wirkstoffkombinationen wurden insgesamt gut vertragen, schwere oder gehäufte Nebenwirkungen traten nicht auf.

Gametozyten sind der Schlüssel zur Ausbreitung der Malaria. Gelangen diese Erregerformen bei einem Stich vom Patienten zurück in den Moskito, entwickeln sie sich dort zu infektiösen Stadien weiter – und werden dann wieder auf Menschen übertragen. Nur wenn es gelingt, die Gametozyten schnell im Blut der Betroffenen abzutöten, kann der Kreislauf unterbrochen werden.

 

Methylenblau als verträgliche Alternative

„Sowohl Primaquin als auch Methylenblau erwiesen sich in den jeweils getesteten Dreifach-Kombinationen als hochwirksam, um eine Übertragung von Malaria-Erregern zu verhindern. Mit Methylenblau haben wir daher eine zuverlässige Ausweichmöglichkeit, wenn beispielsweise Primaquin nicht vertragen wird. Zum anderen schützt eine Dreifachkombination durch seine schnelle und zuverlässige Wirkung vor Resistenzentwicklung und kann wesentlich zu der langfristig von der internationalen Roll Back Malaria-Initiative angestrebten Ausrottung beitragen“, ist der Experte überzeugt. Primaquin birgt das Risiko schwerer Nebenwirkungen bei einem bestimmten, in Malariagebieten häufigen Gendefekt (G6PD-Mangel), für diese Patienten könnte daher Methylenblau eine bessere Alternative darstellen.

Da Methylenblau von der Heidelberger Arbeitsgruppe bereits seit Jahren im Rahmen von Studien in Westafrika eingesetzt wurde, ist es klinisch gut getestet. „Nun wäre die Zeit gekommen, die noch ausstehende Zulassungsstudie durchzuführen. Wir hoffen in absehbarer Zeit eine entsprechende Förderung einwerben zu können“, so Müller.

Malaria ist nach wie vor die bedeutendste von Parasiten ausgelöste Tropenkrankheit. Zwar ist die Anzahl der Betroffenen dank internationaler Maßnahmen zur Malaria-Bekämpfung seit Beginn des 21. Jahrhunderts deutlich gesunken. 2016 erkrankten aber weltweit immer noch 216 Millionen Menschen, rund eine halbe Million starben daran. Betroffen sind vor allem Kinder im Afrika südlich der Sahara.

Basierend auf bahnbrechender Grundlagenforschung am Biochemie-Zentrum der Ruprecht-Karls Universität Heidelberg nehmen Heidelberger Tropenmediziner und Global Health-Experten seit 15 Jahren in der klinischen Testung von Methylenblau für die Malariabekämpfung international eine Vorreiterrolle ein. Die Heidelberger Studien – von denen viele im Studiengebiet der Partnerorganisation „Centre de Recherche en Santé de Nouna“ im ländlichen Burkina Faso durchgeführt wurden – erhielten in den ersten Jahren finanzielle Unterstützung von dem Chemieunternehmen DSM und der Deutschen Forschungsgemeinschaft im Rahmen des Sonderforschungsbereichs „Kontrolle tropischer Infektionskrankheiten“. BASF unterstützt seit 2014 die Methylenblau-Forschung in der Gruppe von Prof. Müller.

Literatur:

Dicko A, Roh ME, Diawara H, Mahamar A, Soumare H, Lanke K, Bradley J, Sanogo K, Kone DT, Diarra K, Keita S, Issiaka D, Traore SF, McCulloch C, Stone WJ, Hwang J, Müller O, Brown JM, Srinivasan V, Drakeley C, Gosling R, Chen I, Bousema T. Phase 2, single-blind randomised controlled trial of the efficacy and safety of primaquine and methylene blue for preventing Plasmodium falciparum transmission in Mali. The Lancet Infectious Diseases – Published online February 5, 2018 http://dx.doi.org/10.1016/S1473-3099(18)30044-6

Tags: ArtemisininGametozytenMalariaMalaria tropicaMalariamittelPraxisPrimaquin
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