Dienstag, März 25, 2025

Metastasierter Brustkrebs: zuerst Medikamente, dann OP

Metastasierter Brustkrebs sollte sinnvollerweise vor einer Operation medikamentös behandelt werden, Wiener Studienergebnisse deuten auf einen Paradigmenwechsel hin.

Metastasierter Brustkrebs sollte laut einer neuen Studie der ABCSG (Austrian Breast & Colorectal Cancer Study Group) zuerst medikamentös behandelt werden. Demnach sollen betroffene Frauen mit einem metastasierten Mammakarzinom nicht von einer Operation profitieren, wenn diese vor der medikamentösen Therapie durchgeführt wird. Diese Erkenntnisse könnten einen Paradigmenwechsel in der Therapie der Erkrankung bewirken. Die multizentrische Untersuchung wurde am Wochenende im Rahmen eines der wichtigsten Krebskongresse der Welt, dem ASCO, präsentiert und entstand unter der Leitung von Florian Fitzal. Der Brustkrebs-Spezialist ist Leiter der Brustchirurgie der Universitätsklinik für Chirurgie der MedUni Wien/AKH Wien und einer der beiden stellvertretenden Leiter des Brustgesundheitszentrums des Comprehensive Cancer Center (CCC) der MedUni Wien und des AKH Wien.

 

Metastasierter Brustkrebs selten heilbar

Metastasierter Brustkrebs – Metastasiertes Mammakarzinom – wird in Österreich pro Jahr bei etwa 250 Frauen diagnostiziert. Metastasierter Brustkrebs als Erstdiagnose bedeutet ein Mammakarzinom in einem späten Stadium. In der jüngsten Vergangenheit gab es zwar verschiedener Therapieerfolge in der Behandlung von Brustkrebs, doch Metastasierter Brustkrebs ist nicht heilbar.

Die Therapieziele bei diesem Mammakarzinom im späten Stadium sind Lebensqualitätserhalt und Verlängerung der Lebenserwartung – für viele Betroffene können einige Jahre erreicht werden. Daher arbeiten BrustkrebsexpertInnen auf der ganzen Welt daran, die Therapien sowie die Behandlungsstrategien und gleichzeitig die Lebensqualität der PatientInnen zu verbessern.

Operation vor systemischer Therapie bringt keine Verbesserung

Florian Fitzal und sein Forschungsteam der ABCSG untersuchten, wie eine sofortige operative Entfernung des Brustkrebsgewebes vor der Gabe der systemischen (medikamentösen) Therapie die Behandlung beeinflusst. Im vergangenen Jahrzehnt galt diese Methode als mögliche Behandlungsstrategie beim primär metastasierten Mammakarzinom. Die wissenschaftliche Basis für dieses Vorgehen waren retrospektive Studien, also Studien, in denen bereits vorhandenes Datenmaterial analysiert wurde und in denen gezeigt werden konnte, dass eine Operation das Überleben möglicherweise um bis zu 50 Prozent verbessern könnte.

Die akteullen Ergebnisse der Studie ABCSG-28 zeigen nun, dass eine Operation vor der systemischen Therapie die Behandlungsergebnisse im Vergleich zur primären systemischen Therapie nicht verbessert. Diese Ergebnisse decken sich mit den Erkenntnissen von anderen, internationalen Untersuchungen, die erst jüngst erschienen sind. Fitzal dazu. „Unsere Arbeit zeigt, dass eine OP den betroffenen Frauen keinen Überlebensvorteil verschafft. Das heißt, dass man vielen von ihnen im Sinne der besseren Lebensqualität den belastenden Eingriff ersparen kann. Das könnte zu einem Paradigmenwechsel in der Therapie des primär metastasierten Mamakarzinoms führen.“

Literatur:

“Primary operation in synchroneous metastasized invasive breast cancer patients: first oncologic outcomes of the prospective randomized phase III ABCSG 28 POSYTIVE trial”
Fitzal, Bjelic, Steger, Singer, Marth, Hubalek, Schrenk, Balic, Knauer, Haid, Wette, Swoboda, Luisser, Fuegger, Greil, Soelkner, Fesl, Gnant on behalf of the ABCSG.

www.abcsg.at

www.ccc.ac.at

 

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