Vergleich zur Lungenembolien-Therapie: Risiken und Vorteile der interventionellen Therapie versus Blutverdünnung mittels Antikoagulanzien.
Eine Lungenembolie ist ein Blutgerinnsel in einer der Lungenarterien in der Lunge. Die Erkrankung gehört zu den häufigsten Ursachen für kardiovaskuläre Todesfälle. Dabei bekommen im Grunde genommen die meisten Patienten eine Blutverdünnung mit Antikoagulanzien. Allerdings hat der Einsatz der interventionellen Therapie mit neuartigen Geräte die Behandlung von Lungenembolien deutlich verändert. Denn immer öfter entfernen heute Spezialisten die Blutgerinnsel in der Lunge.
Unter dem Strich gibt es jedoch nach wie vor nur wenige Daten dazu. Insbesondere galt das für die Therapie von Lungenembolien-Patienten mit mittlerem Risiko. Nun deuten aktuelle Ergebnisse darauf hin, dass die interventionellen Verfahren sicherer und wirksamer sind als die alleinige Anwendung von Antikoagulanzien. Dementsprechend fällt die neue wissenschaftliche Stellungnahme der American Heart Association (AHA) unter der Führung von Herz-Kreislauf-Spezialisten der Penn University aus.
Interventionelle Verfahren als neuer Ansatz zur Therapie von Lungenembolien
Im Grunde genommen stellen sich dazu verschiedene Fragen. Und zwar wann man die Interventionellen Verfahren einsetzen sollte Und welche Lungenembolien-Patienten am meisten von der Therapie profitieren können. In der Vergangenheit hat man die Mehrheit der Patienten mit Antikoagulanzien behandelt. Die Medikamente können die Bildung neuer Blutgerinnsel verhindern, vorhandene Blutgerinnsel jedoch nicht beseitigen. Es zeigten sich aber ungünstige Ergebnisse bei Patienten mit mittelschwerer und hochriskanten Lungenembolien.
Deswegen hat man trotz der Verwendung von Antikoagulanzien auch neue Therapieansätze entwickelt, wobei dazu auch die kathetergesteuerte Thrombolyse zählt. Dabei werden Wirkstoffe, die die Blutgerinnsel zerstören, über einen Katheter im Körper platziert.
Empfehlung bei hochriskanter Lungenembolie
Trotz bestehender Zulassungen gibt es nur begrenzte Beweise für die Sicherheit der interventionellen Therapien gegenüber der konservativen Ansätze. In der Stellungnahme versuchten die Forscher, das Bewusstsein für die neuen Behandlungsansätze zu schärfen. Man zeigte die potenziellen Vorteile und Risiken auf und skizzierte geeignete Anwendungen. Dazu gehörte die Ermittlung der Patienten, die den größten Nutzen erzielen würden.
Einerseits ist für die Entscheidung für eine interventionelle Therapie in erster Linie die Schwere des Zustands und das Sterberisiko des Patienten wichtig. Andererseits betonen die Autoren auch, dass das auch von patientenspezifischen Risikofaktoren sowie Komorbiditäten und Blutungen abhängig ist.
Die Experten kamen zu dem Schluss, dass die Patienten mit dem höchsten Risiko, an Lungenembolie zu sterben, und dem niedrigsten Risiko für Blutungen am meisten von invasiveren Therapien profitieren. Patienten mit geringem Risiko sollten nur mit Antikoagulanzien behandelt werden. Die Forscher rieten von der routinemäßigen Verabreichung interventioneller Therapien an Patienten mit mittlerem Risiko ab. Wobei die Lungenembolien-Patienten in dieser Gruppe eine möglichst sorgfältige personalisierte Therapie erhalten müssen..