Donnerstag, März 28, 2024

Hochintensiver fokussierter Ultraschall, HIFU, gegen Krebs

Der hochintensiver fokussierte Ultraschall – HIFU – kann bei Pankreaskrebs und Leberkrebs das Tumorvolumen verringern und die Schmerzen der Krebs-Patienten lindern.

Hochintensiver fokussierter Ultraschall – kurz HIFU genannt – ist eine vielversprechende, nicht-invasive Methode zur Behandlung gegen Krebs in Verbindung mit der Magnetresonanztomographie oder der diagnostischen Ultraschalluntersuchung. Wobei man HIFU zunehmend zur Behandlung von Prostatakrebs und Uterusmyomen eingesetzt. In den letzten 10 Jahren haben immer mehr klinische Studien die Behandlung mit hochintensiven fokussierten Ultraschall von gutartigen und bösartigen Tumoren der Leber, Brust, Bauchspeicheldrüse, des Knochens, des Bindegewebes, der Schilddrüse, der Nebenschilddrüse, der Niere und des Gehirns untersucht. Für einige dieser aufkommenden Indikationen ist HIFU geeignet, eine ernsthafte Alternative oder Ergänzung zu aktuellen Standardbehandlungen zu werden – einschließlich Operation, Bestrahlung, Gentherapie, Immuntherapie und Chemotherapie. Es gibt mittlerweile mehrere verfügbare HIFU-Systeme vor, wobei klinische Studien dazu neue onkologische Ziele untersuchen und kurz ausgewählte vorklinische Forschungsergebnisse fokussieren, die für zukünftige onkologische HIFU-Anwendungen relevant sind, wie nachstehtend das Pankreaskarzinom. Jedenfalls stellt der hochintensive fokussierte Ultraschall eine innovative und effektive Therapie bei Krebs dar, die vor allem auch gesundheitsschonend durchgeführt werden kann. In erstere Linie soll HIFU helfen, die Schmerzen zu lindern und dem Krebswachstum entgegenzuwirken.



 

HIFU bei Pankreaskrebs – der der gefährlichsten Arten von Krebs

Das Pankreaskarzinom – Bauchspeicheldrüsenkrebs – gilt als eine der gefährlichsten Krebsarten überhaupt. Beispielsweise beträgt die Fünf-Jahres-Überlebensrate der Betroffenen wenigere als zehn Prozent, wobei in den meisten Fällen die Patienten nur noch palliativ behandelt werden können.

Vor allem beim Pankreakarzinom bestehen die primären Ziele in der Therapie darin, die vom Tumor verursachten Schmerzen zu lindern und das Tumorvolumen zu verringern. Hier ist HIFU – der hoch-intensive fokussierte Ultraschall – eine innovative und effektive sowie gesundheitsschonende Möglichkeit, um diese Ziele zu erreichen.

Beispielsweise konnten Forscher im Rahmen standardisierter Untersuchungen mehrfach zeigen, dass die HIFU-Behandlung gegen Krebs bei mehr als 80 Prozent von Pankreakrebs-Patienten eine wirksame und anhaltende Linderung der Tumorschmerzen bringt. Dabei reduzierte der fokussierte Ultraschall sowohl die Schmerzintensität als auch die Schmerzempfindung der Krebs-Patienten stark. Viele Begtroffene profitierten bereits in der ersten Woche nach dem Behandlungsbeginn. Zudem mussten schlussendlich die Hälfte der Patienten nach sechs Wochen keine Schmerzmittel mehr einnehmen.



 

HIFU bei primärem Leberkrebs

Im Gegensatz zum sekundären Leberkrebs – den sogenannten Lebermetastasen – entsteht der primäre Leberkrebs in der Leber selbst. Da der primäre Leberkrebs im frühen Stadium nur selten Symptome verursacht, wird er oft erst spät entdeckt. Doch dann ist der Tumor häufig nicht mehr operabel. Auch hier kann der fokussierte Ultraschall effektiv das Tumorvolumen verkleinern, sofern der Krebs nicht schon zu groß ist.

Wichtiger Risikofaktor für die Entstehung von primärem Leberkrebs ist die Leberzirrhose, wobei diese schwere Leberschädigung häufig durch jahrelangen Alkoholmissbrauch entsteht. Auch Hepatitis infizierte Personen mit einer dauerhaften Leberentzündung haben ein deutlich erhöhtes Risiko, an einem Leberkarzinom zu erkranken.

 

Ein Vorteil der HIFU-Behandlung gegen den Krebs ist, dass die Behandler sehr gezielt sowie genau in dem Fall gegen den Leberkrebs vorgehen können. Deswegen können sie auch Tumoren in der Nähe von Gefäßen behandeln. Denn da sie beim therapeutischen Ultraschallverfahren keine Nadeln, Sonden oder Ähnliches einsetzen müssen, verhindern sie dadurch auch das Risiko einer Blutung oder der Tumorzellverschleppung.

Mittlerweile zeigten verschiedene internationale – etwa auch chinesische – Studien den Nutzen der HIFU-Behandlung beim primären Leberkrebs. Im Grunde genommen beteuern manche Experten zwar, dass der Nutzen der neuen Methode noch nicht hinreichend belegt ist. Allgemein gilt allerdings, dass Hochintensiver fokussierter Ultraschall eine wichtige Behandlungsalternative darstellt.



 

Fazit

Unter dem Strich ist der hochintensive fokussierte Ultraschall, HIFU, eine wirksame, nicht-invasive Technik gegen Krebs. Das Ultraschall-Verfahren will eine Tumorablation erreichen und eine gezielte medizinische Therapie von Krebs ermöglichen. Obwohl die HIFU-Technologie seit den 1950er Jahren klinisch eingesetzt wird, haben begrenzte komplementäre Technologien ihren Fortschritt in der klinischen Onkologie über ein kleines Krankheitsspektrum hinaus behindert.

Die Entwicklung von innovativen MRT-Leitsystemen und modernen diagnostischen Ultraschall-Systemen sowie zahlreiche Innovationen in der medizinischen Nanotechnologie haben den Weg für onkologische Anwendungen von HIFU gegen Krebs geebnet. Der hochintensive fokussierte Ultraschall ermöglicht nun, vielversprechende Daten von Vorstudien in robusteren, randomisierten klinischen Studien zur Behandlung von Leber-, Brust-, Bauchspeicheldrüsen-, Knochen-, Desmoid-, Schilddrüsen-, Nebenschilddrüsen-, Nieren- und Hirntumoren zu überprüfen.


Literatur:

Maloney E, Hwang JH. Emerging HIFU applications in cancer therapy. Int J Hyperthermia. 2015 May;31(3):302-9. doi: 10.3109/02656736.2014.969789. Epub 2014 Nov 4. PMID: 25367011.

Quelle:

Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM) – https://www.degum.de/

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