Die roten Hautstellen belasten die Betroffenen psychisch oft sehr. Vor allem deswegen sollte man die Rosacea früh erkennen und wirksam behandeln.
Im Grunde genommen ist Hautkrankheit Rosacea ist eine häufige entzündliche Erkrankung, die die Lebensqualität ernsthaft beeinträchtigen kann. Denn sie tritt vor allem im Bereich des Mittelgesichts auf. Meistens sind Menschen im Alter zwischen 30 und 40 Jahren betroffen, wobei wesentlich mehr Frauen daran erkranken. Charakteristisch sind dabei kleine rote Äderchen beziehungsweise die typische Rötung. Der Haut der Wangen, der Nase, am Kinn und in der Mitte der Stirn. Man spricht bei den roten Hautstellen auch von einem Erythem, das anfangs durchaus moderat auftritt und auch wieder verschwindet. Allerdings bleiben mit zunehmender Erkrankung auch oft dauerhaft einzelne Blutgefäße sichtbar und erweitert. Zusätzlich können sich auch entzündete Knoten und Pusteln entwickeln. Nicht zuletzt aufgrund der hohen psychischen Belastung für die Patienten sollte man Rosacea möglichst früh erkennen und dann effektiv behandeln.
Was die Hautkrankheit Rosacea verursachen beziehungsweise auslösen kann
Vermutlich spielen die eigenen Abwehrkräfte bei der Entstehung der Hautkrankheit Rosacea eine wichtige Rolle. Die Forschung vermutet das, weil man betroffenen Patienten erhöhte Konzentrationen von Abwehrzellen gefunden hat. Wobei diese normalerweise Krankheitserreger bekämpfen sollten. Stattdessen begünstigen sie die Entstehung von Hautentzündungen.
Dadurch entstehen eben neue Äderchen beziehungsweise erweitern sich die bestehenden Blutgefäßen der Gesichtshaut. Man spricht hier fachlich von sogenannten Teleangiektasien, die eine anhaltende Rötung der Haut im Gesicht mit sich bringen können. Das vermehrte Auftreten von Haarbalgmilben sowie entzündliche Faktoren, die die Blutgefäße betreffen, scheinen einen Einfluss zu haben.
Als Risikofaktoren, die die Hautkrankheit Rosacea auslösen können, gelten vor allem das UV-Licht und starke Temperaturschwankungen. Weiter stehen dafür sehr heiße Getränke, scharf gewürzte Speisen und Alkohol sowie Medikamenten wie Nikotinsäure oder gefäßerweiternden Substanzen im Verdacht.
Körperliche Faktoren sind Beeinträchtigungen durch Überanstrengung des Körpers und falsche Substanzen wie Pflegemittel auf der Haut, die eine Hautirritation beziehungsweise Störung der Hautbarriere mit sich bringen können.
Schließlich stehen auch psychische Faktoren wie Aufregung, Ärger sowie Wut im Verdacht, ebenfalls eine Rosacea auslösen zu können.
Haut als Spiegel der Seele: Haut und Psyche hängen sehr zusammen
Haut und Psyche hängen eng zusammen, die Haut gilt als der Spiegel der Seele. Jede dritte Hautkrankheit tritt gemeinsam mit einem psychischen Leiden auf. Mehr dazu unter https://medmix.at/haut-und-psyche/
Falsche Diagnose und deswegen Rosacea unwirksam behandeln
Problematisch ist es, das man die Hautkrankheit Rosacea nicht immer richtig erkennen und behandeln kann. Oft kommt es fälschlicherweise zur Verwechslung mit einer Altersakne. Durch die Fehldiagnose kommt es dann auch infolge zu falschen Behandlungen. Das ist auch mit einem großen gesundheitlichen Risiko verbunden. Denn roten Äderchen und Flecken im Gesicht, oft begleitet von entzündlichen Pusteln, sind nicht nur ein kosmetisches Problem für die Betroffenen.
Es können sich einerseits neben der beeinträchtigten Lebensqualität auch psychische Störungen entwickeln. Weiter kann Rosacea Augenbeschwerden, Hornhautschädigungen und chronische Lidentzündungen verursachen.
Rosacea früh erkennen: Erscheinungsformen und Symptome
Im Grunde genommen tritt die Hautkrankheit Rosacea zumeist zwischen dem 35. und 65. Lebensjahr auf, wobei wie erwähnt wesentlich mehr Frauen betroffen sind. Dabei können auch Kinder und Jugendliche Symptome entwickeln. Übrigens bekommen die bekannte Sonderform Knollennase, das sogenannte Rhinophym, die Männer öfter. Diese ist keineswegs eine Säufernase.
Unter dem Strich verursacht die Hautkrankheit Rosacea häufig auch entzündliche Knötchen und Pusteln. Manchmal sind auch an andere Körpertellen wie Augenlider oder die Bindehaut der Augen betroffen. Weitere typische Beschwerden sind Juckreiz, ein Brennen und Stechen, Schwellungen, sowie ein Hitze- und Spannungsgefühl.
Man unterteilt fachlich übrigens drei Erscheinungsformen. Erstens die Erythematös-teleangiektatische Rosacea, die anfangs nur flüchtig die Haut auf den Wangen rötet, kleine Äderchen verursacht und erst im chronischen Stadium zu einer dauerhaften Hautrötung führt. Zweitens spricht man von der Papulo-pustulösen Rosacea, die entzündliche Knoten und Pusteln entwickelt. Drittens gibt es die doch sehr seltene Phytomatöse Rosacea, die zu einer Hautverdickung führt. Dabei zeigt sich eine permanent blau-rötliche Verfärbung der Haut mit tastbaren Knoten zumeist an der Nase, dem oben erwähnten Rhinophym bzw. der Knollennase. Jedoch können auch hier das Kinn, die Stirn und sogar die Ohren betroffene sein.
Sonderformen der Hautkrankheit Rosacea sind die Okuläre Rosacea mit zusätzlichen Augensymptomen wie Brennen, Stechen, Lichtempfindlichkeit und Lidrand-Entzündungen. Weiter die Granulomatöse Rosacea mit ihren Braun-roten Papeln, die vor allem am Ober- und Unterlid sowie um den Mund und am Joch auftreten und allgemein die Rötung der Haut verstärkt. Schließlich spricht man von der Rosacea fulminans, wenn sich die typischen Beschwerden innerhalb weniger Tage oder Wochen besonders stark ausgeprägt präsentieren.
Wie man die Hautkrankheit Rosacea behandeln kann
Im Grunde genommen kann man zu Beginn die Hautkrankheit Rosacea mit allgemeinen Maßnahmen behandeln. Dazu gehören die sanfte Hautreinigung, Lichtschutz und das von Risikofaktoren wie Temperaturänderungen, UV-Licht, Stress, Alkohol und manche Medikamente und Lebensmittel bzw. Gewürze.
Schließlich können die Patienten mit Erythematös-teleangiektatischer Rosacea die spezifischen Substanzen Metronidazol, Azelainsäure und Brimonidin alleine oder in Kombination äußerlich anwenden. Der Alpha-2-adrenerge Rezeptoragonist Brimonidin führt dazu, dass sich die kleineren Blutgefäße zusammenziehen. Allerdings ist dieser Effekt nur von kurzer Dauer.
Auch Wirkstoff gegen Demodex-Milben wie Permethrin und Ivermectin kommen in Frage. Hier können übrigens auch Lasertherapien positive Effekte bringen.
Die Verwendung der Mesoderm-Therapie in Verbindung mit Glycyrrhizinsäure konnte in einer rezenten Studie eine positive Wirkung auf die Behandlung von Rosacea im Gesicht entfalten. Die Behandlung führte infolgedessen auch zu einer verbesserten Zufriedenheit der Patienten.
Die Substanzen Tacrolimus und Pimecrolimus wirken zwar normalerweise gegen die Entzündungsreaktion, verringern aber nicht die Gesichtsrötung.
Bei der papulopustulären Form kombiniert man gerne diese topischen Wirkstoffe mit oralen Antibiotika. Antibiotika werden vor allem wegen ihrer entzündungshemmenden Wirkung erfolgreich eingesetzt. Dabei zeigten verschiedene Studien, dass man die Antibiotika niedrig dosiert verschreiben kann. Hier haben beispielsweise niedrig dosierte Tetrazykline eine hohe Wirksamkeit und sind sehr gut verträglich.
Bei schweren Formen kommen dann eben orale Tetrazykline und auch der Retinoide (wie der Aknewirkstoff Isotretinoin) sowie chirurgische Eingriffe zur Anwendung. Dazu zählt die operative Sanierung der Knollennase. Keinesfalls sollte man bei der Rosacea Salben mit Kortison verschreiben.
Jedenfalls sollten die Ärzte nach den ersten 6 bis 8 Wochen der Behandlung überprüfen, wie die Wirksamkeit ist, ob mögliche nachteilige Auswirkungen der Therapie auftreten.
Rosazea: ein Rhinophym, auch Säufernase, hat nichts mit Alkoholmissbrauch zu tun
Ein knollenförmiges, aufgedunsenes, von Äderchen durchzogenes Rhinophym ist keine Säufernase wegen Alkoholmissbrauch, sondern weist auf die Hautkrankheit Rosazea hin. Mehr dazu unter https://medmix.at/rosazea-rhinophym-saeufernase/
Literatur:
Li S, Zhao X, Chen Y, Liu J. Therapeutic effects of mesoderm introduction of compound glycyrrhizin injection on the treatment of rosacea. Skin Res Technol. 2023 May;29(5):e13328. doi: 10.1111/srt.13328. PMID: 37231926.
Sharma A, Kroumpouzos G, Kassir M, Galadari H, Goren A, Grabbe S, Goldust M. Rosacea management. A comprehensive review. J Cosmet Dermatol. 2022 May;21(5):1895-1904. doi: 10.1111/jocd.14816. Epub 2022 Feb 14. PMID: 35104917.
Alexis Lara Rivero, Margot Whitfeld. An update on the treatment of rosacea. Aust Prescr. 2018 Feb; 41(1): 20–24. doi: 10.18773/austprescr.2018.004