Einen großen Schritt in die richtige Richtung machen Wissenschafter in der Entwicklung eines HIV-Impfstoffes.
Ziel der Forschungsarbeit war die Entwicklung einer Impfung, die eine Immunreaktion gegen HIV hervorruft, wodurch Antikörper entstehen, die an das Virus binden und eine Infektion verhindern.
Impfungen machen sich in der Regel tote oder inaktive Formen eines entsprechenden Virus zunutze, um die Produktion von Antikörpern anzuregen. Aufgrund der Fähigkeit von HIV, dem Immunsystem und dessen Sensoren zu entwischen und aufgrund der Fähigkeit des Virus sich rasch zu verändern, sind Imfpstoffe gegen HIV-Erreger bis dato wenig effektiv.
Folglich untersuchten Wissenschafter die Möglichkeit verwandte Proteine, sogenannte Immunogene, zu verwenden, um den Körper für die Produktion von HIV-neutralisierenden Antikörper zu trainieren.
Dieses Konzept weicht von den traditionellen Booster-Impfungen ab, in denen Patienten wiederholt demselben Immunogen ausgesetzt werden. Den Wissenschaftern zufolge könnte ein Immunogen namens eOD-GT8 60mer als erstes in einer Serie von Immunisierungen gegen HIV dienen. Das Immunogen produziert Vorläufer-Antikörper, die eine der Fähigkeiten besitzen, die für die Erkennung und Blockade von HIV notwendig sind.

Das Immunogen wurde von einem Expertenteam im Zuge der Scripps Research Institute’s (TSRI) International AIDS Vaccine Initiative (IAVI) entwickelt. „Die Ergebnisse sind spektakulär,“ so Dennis Burton, Wissenschaftlicher Leider des Instituts.
In allen zur Untersuchung eingesetzten Modellen war eOD-GT8 60mer in der Lage die notwendige Antikörper Antwort anzuregen, um HIV zu blockieren. Als nächstes gilt es andere Immunogene zu untersuchen, die neben eOD-GT8 60mer agieren und zu einer HIV-Impfung beitragen könnten.
„Einer der Gründe warum es so schwer ist eine HIV-Impfung zu entwickeln ist, dass das Virus dieselben Immunzellen befällt, die auch der Impfstoff anregen soll,“ so die Experten.
Eine weitere Studie die im Januar dieses Jahres im Fachjournal Nature erschien untersuchte die Möglichkeit T-Zellen so zu trainieren, dass sie mutierte inaktive HI-Viren im Körper erkennen, attackieren und bekämpfen.
„Wir stellten fest, dass diese ruhenden Viren Mutationen aufweisen, die HIV für unsere Immunzellen unsichtbar macht. Also auch wenn diese Viren aus ihrem Versteck kommen, bleiben sie vom Immunsystem unerkannt,“ erklärt Robert Siliciano, Professor für Medizin, Molekularbiologie und Genetik an der Johns Hopkins University School of Medicine in Baltimore, MD.