Laut einer unlängst veröffentlichten Studie sei die Größe des Hippocampus weit weniger wichtig als bisher von vielen Experten angenommen.
Im Zuge einer Forschungsarbeit stellten Neurowissenschafter Dr. Mallar Chakravarty vom Douglas Mental Health University Institute, in Kooperation mit Wissenschaftern des Centre for Addiction and Mental Health (CAMH), die seit langem bestehende und weit verbreitete Annahme, ein größerer Hippocampus sei mit verbesserter Gedächtnisfunktion verbunden, in Frage.
Die unterschiedlichen Formen des Hippocampus stellten sich als wesentlich geeignetere Indikatoren für die Gedächtnisfunktion heraus als lediglich die Größedes Hippocampus.
Zur Ermittlung der Gedächtnisintegrität, wird häufig die Größe des Hippocampus ermittelt bzw. herangezogen. Seine Form bleibt dabei jedoch eher unbeachtet. Mittels neuester Technik zur Visualisierung des Hippocampus, bringen Dr. Chakravarty und Kollegen neue Erkenntnisse bezüglich Form und Größe des Hippocampus ans Tageslicht. Die besagte Technik sei demnach in der Lage, zwischen verschieden geformten Hippocampi zu differenzieren.
Dabei stellten die Experten fest, dass es zwar stereotypische Formen des Hippocampus gibt, dennoch Menschen mit einem breiteren Hippocampus in Sachen Gedächtnis wesentlich besser abschneiden. Die unterschiedlichen Formen des Hippocampus stellten sich im Zuge der Studie als wesentlich geeignetere Indikatoren für die Gedächtnisfunktion heraus, als lediglich die Größe bzw. das Volumen der Gehirnstruktur.
„Diese neue Erkenntnis könnte uns dabei helfen, unser Wissen hinsichtlich der Gedächtniserhaltung zu verbessern,“ so Dr. Chakravarty. „Unser Verständnis über die Geometrie diverser Strukturen könnte zudem in Bezug auf diversere neuropsychiatrische Erkrankungen, bei denen die Gedächtnisfunktion in Mitleidenschaft gezogen wird – beispielsweise Alzheimer – besonders wichtig sein.“
Ihre Erkenntnisse zu Formen und Größe des Hippocampus publizierten die Wissenschafter vor kurzem im wissenschaftlichen Fachjournal Human Brain Mapping.