Nach der Zulassung bei fortgeschrittenen, nicht-resezierbaren oder metastasierten Melanom sowie bei metastasiertem nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom soll Nivolumab in den USA nun auch beim fortgeschrittenem Nierenkarzinom (RCC) zugelassen werden.
Die US-amerikanische Zulassungsbehörde FDA (U.S. Food and Drug Administration) hat in diesen Tagen dem Wirkstoff Nivolumab den Status „Break Through Therapy“ verliehen, womit die FDA Nivolumab einen Therapiedurchbruch bei schwerwiegenden Erkrankungen bestätigt, was die Zulassung bei verschiedenen Krebsarten beschleunigen kann. Nun soll Nivolumab auch bei fortgeschrittenem Nierenkarzinom (RCC) zur Anwendung eingesetzt werden können.
Ende Juni wurde der humane monoklonale Antikörper Nivolumab als erster PD-1-Inhibitor zur Monotherapie des fortgeschrittenen, nicht-resezierbaren oder metastasierten Melanoms bei Erwachsenen zugelassen, der Wirkstoff kann auch in der Erstlinientherapie eingesetzt werden.
Ende Juli wurde Nivolumab für erwachsene Patienten zur Behandlung von lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom (NSCLC) mit plattenepithelialer Histologie nach vorheriger Chemotherapie zugelassen – basierend auf Daten aus der Phase-III-Studie CheckMate-017 und der Phase-II-Studie CheckMate-063.
Wie wirkt Nivolumab?
Nivolumab ist ein humaner monoklonaler Antikörper, der den transmembranösen Rezeptor PD-1 – Programmed cell death protein 1 –blockiert. Der Immun-Checkpoint-Rezeptor PD-1 ist insbesondere auf der Oberfläche von aktivierten T-Zellen exprimiert und wird von spezifischen Liganden besetzt, die auch auf der Oberfläche von Tumorzellen zu finden sind. Besetzen Liganden die PD-1-Rezeptoren von aktivierten T-Zellen, so führt dies zu einer Hemmung der T-Zell-Proliferation und Beeinträchtigung des T-Zell-Überlebens, wodurch verhindert wird, dass das Tumorgewebe bedrohlich angegriffen wird.
Nivolumab greift über eine kompetitive Blockade an der extrazellulären Bindungsstelle der PD-1-Rezeptoren in diesen Signalweg ein und steigert die T-Zell-Aktivität. Über die Stimulation von T-Zellen kann Nivolumab somit als Immuntherapeutikum Einfluss auf die Immunantwort und die körpereigene Krebsabwehr nehmen.
Zur Gruppe der sogenannten immunonkologischen Substanzen zugehörend kann Nivolumab zur Therapie von fortgeschrittenen Tumoren eingesetzt werden, da Nivolumab andere Zielstrukturen ins Visier nimmt.