Samstag, Januar 28, 2023
Subscribe to get Updates
  • Login
MedMix
  • NEWS
  • MEDIZIN
  • PHARMAZIE
  • CAM
  • LEBENSART
  • POLITIK
  • E-Pub
No Result
View All Result
  • NEWS
  • MEDIZIN
  • PHARMAZIE
  • CAM
  • LEBENSART
  • POLITIK
  • E-Pub
No Result
View All Result
MedMix
No Result
View All Result
Home MEDIZIN Diabetes und Stoffwechsel

Diabetes und Rauchen

Dr. Darko Stamenov by Dr. Darko Stamenov
16. Dezember 2021
in Diabetes und Stoffwechsel
Die Gefährdung des Diabetikers durch den »Tabakgenuss« muss unbedingt thematisiert und eingeschränkt werden. © Jacek Dudzinski / shutterstock.com

Die Gefährdung des Diabetikers durch den »Tabakgenuss« muss unbedingt thematisiert und eingeschränkt werden. © Jacek Dudzinski / shutterstock.com

Diabetes und Rauchen: Zigarettenrauchen ist bei Diabetes Typ-2 ein stärkerer Risikofaktor für eine spätere KHK als der HbA1c-Wert.

Inhalatives Zigarettenrauchen ist ein Co-Faktor bei der Entwicklung des Meta­bolischen Syndroms und fördert die Komplikationen eines bereits bestehenden Diabetes mellitus. So erhöht Zigarettenrauchen das Risiko für Atherosklerose mit KHK und pAVK, Bronchialkarzinom und chronisch obstruktive Lungenerkrankungen. Weniger bekannt ist, dass Rauchen sowohl kurz- als auch langfristig negativen Einfluss auf die Insulinresistenz hat und die Wahrscheinlichkeit erhöht, an Diabetes mellitus Typ-II zu erkranken. Bei bereits bestehendem Diabetes und Rauchen steigt zudem das Risiko für Makroangiopathie, Nephropathie und Neuropathie drastisch an. Eine Rauchentwöhung ist dringend angezeigt.

 

Risiko für Diabetes durch Zigarettenrauchen erhöht

Mittlerweile ist auch unbestritten, dass Zigarettenrauchen ein wichtiger Faktor bei der Entstehung des Diabetes mellitus Typ-II ist. Die US Nurses Health Study zeigte bei starken Raucherinnen eine DM-II-Risikoerhöhung um 42%. Laut einer japanischen Studie ist die DM-Wahrscheinlichkeit 3,27-fach erhöht, wobei sie umso höher war, je früher mit dem Zigarettenrauchen begonnen wurde und je mehr geraucht wurde. Dies zeigt die Gefahr besonders für junge Raucher, Frauen und jene mit an Dia­betes erkrankten Verwandten. Aktuelle prospektive Studien ergaben zudem, dass selbst Passivrauchen bei 12- bis 19-Jährigen die Wahrscheinlichkeit für das Metabolische Syndrom vervierfacht.

 

Fettstoffwechsel, Diabetes und Rauchen

Zigarettenrauchen führt darüber hinaus zu einer proatherogenen Veränderung der Blut-Cholesterinwerte. Laut Ergebnissen der Framingham Offspring Study lagen die HDL-Cholesterin-Spiegel rauchender Männer um 4 mg/dl unter jenen der Nichtraucher, bei Frauen sogar 6 mg/dl unter den Werten nichtrauchender Geschlechtsgenossinnen. Die Verminderung des HDL-Cholesterins ist ein unabhängiger Risikofaktor für KHK.

Das Aufgeben des Rauchens kann hier einen Anstieg des HDL-Cholesterins innerhalb von Wochen bis Monaten auf Werte von Nichtrauchern bewirken und trägt damit ähnlich zur vaskulären Risikoreduktion bei, wie die Reduktion des LDL-Cholesterins.

Es darf nicht vergessen werden, dass auch Passivrauchen die HDL-C-Konzentration im Blut senkt. Eine Studie ergab bei Zigarettenrauch exponierten Kindern um 3,8 mg/dl geringere HDL-C-Werte als bei Kindern aus Nichtraucherfamilien. Insgesamt ist die Wirkung des Zigarettenrauchens auf die HDL-Werte dosisabhängig, sodass auch bei leichten Rauchern Effekte nachweisbar sind.

 

Veränderungen der Gefäße durch die Kombination Diabetes und Rauchen

Das atherogene Potenzial des Rauchens ist gut untersucht: Im Vergleich zu Nichtrauchern zeigten Messungen der Intima-Media-Dicke bei Exrauchern, Passivrauchern und Rauchern eine stärkere Zunahme.

Noch massiver von den Effekten des Zigarettenrauchens betroffen sind Diabetiker. Zahlreiche diabetische Spätschäden treten eher auf und die Mortalität ist doppelt so hoch.

Rauchende Diabetiker haben großen prospektiven Studien zufolge im Vergleich zu nichtrauchenden Diabetikern ein 2- bis 4-fach erhöhtes Risiko für makroangiopathische Veränderungen wie koronare Herzkrankheit, periphere Verschlusskrankheit und cerebrale Durchblutungsstörungen.

Wohingegen in der Allgemeinbevölkerung Zigarettenrauchen die Progression einer Atherosklerose um 50% beschleunigt, tut es dies bei Diabetikern um 200%. Dementsprechend ist auch Passivrauchen für Diabetiker gefährlicher als für Nichtdiabetiker: In der Allgemeinbevölkerung nimmt die Atheroskleroseprogression durch Passivrauchen um 20% zu, bei Diabetikern um 65%.

Auch eine Mikroangiopathie wird durch Tabakrauchen verstärkt. Schon in den 80er Jahren konnte der Zusammenhang zwischen Proteinurie und Rauchen nachgewiesen werden, später ergab eine Studie an Typ-I-Diabetikern mit Nephropathie, dass 53% der rauchenden Patienten eine Progression ihrer Nierenerkrankung erlitten, hingegen nur 11% der Nichtraucher. Auch bei Diabetes mellitus Typ-II ist das Entstehen und die Verschlechterung der Nierenfunktion eine ernste Folge des Zigarettenrauchens. Rauchende diabetische Dialyse-Patienten verringern ihre 5-Jahres-Überlebenswahrscheinlichkeit von 37% auf 9%.

 

Unklar ist derzeit noch, ob Zigarettenrauchen auch die Retinopathie beeinflusst

Gsichert ist jedenfalls eine Beziehung zwischen Rauchen und altersabhängiger Makuladegeneration: Das Risiko ist bei Passivrauchern annähernd verdoppelt, bei aktiv Rauchenden verdreifacht.

Sowohl bei rauchenden Typ-I- als auch Typ-II-Diabetikern ist das Risiko, eine Neuropathie zu entwickeln bzw. zu beschleunigen, zwei- bis dreifach erhöht. Daneben sind sowohl Diabetes mellitus als auch Rauchen Risikofaktoren für eine erektile Dysfunktion.

 

Diabetes und Rauchen: Vorsicht vor Gewichtsprobleme nach Rauchentwöhnung

Oft beeinflussen Raucher mit­hilfe des Zigarettenrauchens ihr Hungergefühl und Körpergewicht. Speziell bei Diabetikern kann dieser Aspekt beim Aufgeben des Rauchens eine Rolle spielen. Das Körpergewicht von Rauchern ist zwar tatsächlich im Durchschnitt geringer als bei Nichtrauchern, allerdings ist bei Rauchern die Fettakkumulation meist abdominell verstärkt und könnte das metabolische Syndrom mitbeeinflussen. Da sich bei Rauchentwöhnung die Insulinempfindlichkeit verbessert, ist trotz einer möglichen Gewichtszunahme das Aufgeben des Rauchens von eindeutigem Vorteil für Diabetiker.

 

Rauchentwöhnung bei Diabetes und Rauchen oberstes Ziel

Jährlich sterben Millionen Menschen an den Folgen des Zigarettenrauchens, 2030 sollen es sogar 8,3 Millionen sein. Das entspricht 10% der weltweiten Todesfälle. Rauchen ist damit die bedeutendste vermeidbare Todesursache und zudem der einzige Risikofaktor, der auf Null reduziert werden kann. Die Rauchentwöhnung ist daher eine der kosteneffizientesten Therapieoptionen für Diabetiker. Doch etwa 40% der rauchenden Diabetiker erhalten von ihren behandelnden Ärzten keine konkreten Vorschläge zur Rauchentwöhnung.

 

Diagnostik des ­ Rauch­verhaltens

Um die langfristigen Erfolgsquoten der Rauchentwöhnung bei Diabetikern zu optimieren, ist ein strukturiertes Vorgehen bei Diagnostik und Therapie der Zigarettenabhängigkeit wichtig. Zur Objektivierung des Rauchverhaltens sollte bei jedem Diabetiker mindestens einmal eine Messung des CO-Wertes der Ausatemluft durchgeführt werden.

Bei positivem Ergebnis sollte die Nikotinabhängigkeit mit dem Fagerström-Test erhoben werden, um das therapeutische Vorgehen der Tabakentwöhnung besser planen zu können. Bei Rauchern sind in der Folge einmal jährliche CO-Messungen sinnvoll.

 

Die Rauchentwöhnung

Wichtig ist, den Raucher von seiner Zufriedenheit mit seinem Rauchverhalten (konsonant) weg- und zu einem Änderungswillen (dissonant) hinzubringen. Dabei kann die regelmäßige Messung des CO-Gehaltes der Ausatemluft unterstützend wirken.

Wurde der Patient durch den Arzt aufgeklärt, was dieser Wert konkret bedeutet, können Betroffenheit und Motivation entstehen. Wenn bereits eine Wille zum Aufhören besteht, konkrete Möglichkeiten der Rauchentwöhnung angeboten werden sollten. Wobei man dies meist langfristig – über mindestens ein Jahr – durchführen sollte. Hierzu kommen zusätzlich zur Verhaltensmodifikation auch verschiedene Nikotinersatz- und medikamentöse Therapien in Betracht.

 

Passivrauchen vermeiden

Natürlich ist auch das Passivrauchen ein Risikofaktor, weshalb auch auf das Rauchverhalten der Umgebung des Patienten – zuhause, am Arbeitsplatz oder im Stammlokal – zu erheben ist. Durch gute Aufklärung und psychologische Unterstützung kann der Patient auf seine Umwelt wirken und sich besser gegen den Rauch anderer wehren.

 

Diabetes und Rauchen, Ausweg Rauchentwöhnung – Fazit

In Anbetracht der Anstrengungen zur Risikoreduktion durch HbA1c-, Lipid- und Blutdruck­senkung sollte auch der Rauchentwöhnung ein gleichwertiger Stellenwert eingeräumt werden. Die Gefährdung bei Diabetes durch den »Tabakgenuss« und Rauchen muss man unbedingt thematisieren und eingeschränken.


Literatur:

Brath H, Kaser S, Tatschl C, Fasching P. Rauchen, Alkohol und Diabetes mellitus (Update 2019) [Smoking, alcohol and diabetes (Update 2019)]. Wien Klin Wochenschr. 2019 May;131(Suppl 1):67-70. German. doi: 10.1007/s00508-019-1455-z. PMID: 30980165.

Maddatu J, Anderson-Baucum E, Evans-Molina C. Smoking and the risk of type 2 diabetes. Transl Res. 2017 Jun;184:101-107. doi: 10.1016/j.trsl.2017.02.004. Epub 2017 Mar 6. PMID: 28336465; PMCID: PMC5429867.

Tags: DiabetesHbA1c-WertHDLPassivrauchenPraxisRauchenRauchentwöhnungRisikofaktorZigarettenrauchen
ShareTweetSend
Dr. Darko Stamenov

Dr. Darko Stamenov

MEDMIX-Redaktion, Projektleiter, AFCOM Digital Publishing Team

Related Posts

Künstliche Bauchspeicheldrüse als wirksame und sichere Alternative bei Patienten mit Typ-1-Diabetes mellitus.
Diabetes und Stoffwechsel

Künstliche Bauchspeicheldrüse bei Typ-1-Diabetes-Patienten

21. Januar 2023
Zur Blutzuckermessung für Typ 2-Diabetiker ohne Insulin ist eine maximale Stoffwechselverbesserung bereits durch 2 Messungen pro Tag gegeben.
Diabetes und Stoffwechsel

Blutzuckermessung – wichtiges Instrument bei Diabetes

12. Januar 2023
Die 3-monatige Gabe von Vitamin D3 senkt Insulinbedarf und verbessert HbA1c bei Typ 1-Diabetes.
CAM-Therapien

Vitamin D senkt Bedarf an Insulin und verbessert den HbA1c-Wert

5. Januar 2023
Insulinpumpen brachten für die Therapie von Diabetes Typ 1 bei Kindern und Jugendlichen eine starke Verbesserung der Lebenssituation. © Click and Photo / shutterstock.com
Endokrinologie und Diabetologie

Insulinpumpen für Kinder und Jugendliche mit Diabetes Typ 1

5. Januar 2023
Zigarettenrauchen und Diabetes Typ-2 © Ph_Dabphimsri / shutterstock.com
Endokrinologie und Diabetologie

Zigaretten rauchen fördert Diabetes mellitus und dessen Komplikationen

29. Dezember 2022
Diabetes bei älteren Menschen durch Blutzuckermessung häufig neu bewerten. © Robert Kneschke / shutterstock.com
Diabetes und Stoffwechsel

Diabetes bei älteren Menschen: Behandlung und Betreuung

29. Dezember 2022
Load More
ADVERTISEMENT

Adipositas, Stoffwechsel und Diabetes

Was ist nun so toll am Knoblauch? Die Forscher haben zwar noch nicht die spezifischen Viren bekämpfenden Komponenten lokalisiert, aber sie meinen, dass bestimmte Nährstoffe im Knoblauch damit etwas zu tun haben könnten. © jurek d. / flickr Creative Commons

Knoblauch effektiv gegen Erkältung, aber auch gegen Covid-19 und Coronaviren

20. September 2022
Lipidprofil mit LDL-Cholesterin und HDL-Cholesterin. © Alila Medical Media / shutterstock.com

Wie hoch HDL-Cholesterin sein sollte – laufende Diskussion

20. September 2022
Auch in unseren Breiten schätzt man die Wirkung von Schwarzkümmelöl (Schwarzkümmel gedeiht beispielsweise im österreichischen Marchfeld sehr gut). © Geo-grafika / shutterstock.com

Schwarzkümmelöl, Schwarzkümmel, und seine vielseitigen Wirkungen

20. September 2022

Schnellsuche

No Result
View All Result

Stoffwechsel und Diabetes

Kochsalz © Itor / shutterstock.com

Ein Leben ohne Salz ist seit Jahrtausend unvorstellbar

27. Januar 2023
Österreich, Deutschland und die Schweiz sind Länder mit Vitamin-D Mangel. Gerade im Sinne der Prävention von Erkrankungen ist hier entgegenzuwirken. © uduhunt / shutterstock.com

Pro und Contra: Vitamin D zum Schutz gegen COVID-19, Krebs etc.

27. Januar 2023
Die Freiburger Ärzte stimulierten mit Elektroden eine Region im Gehirn, die an der Wahrnehmung von Freude beteiligt ist. Dadurch wurde die Depression bei sieben der acht behandelten Patienten gelindert. © Universitätsklinikum Freiburg

Tiefe Hirnstimulation gegen schwerste Depressionen

26. Januar 2023
Vitamin H (Biotin oder Vitamin B7) – zu den B-Vitaminen gehörig. © concept w / shutterstock.com

Vitamin H als Unterstützung für die Haare und die Nägel

26. Januar 2023
Die individuelle Ermittlung der Dosierung bei der Opiat-Therapie geschieht durch Austestung. © David Smart / shutterstock.com

Schnell und ausreichend: effektive Dosierung bei der Therapie mit Opiate

26. Januar 2023

MEDMIX Inside

Übersicht
MEDMIX-Mediadaten
MEDMIX-Autoren
Impressum
AGBs
Datenschutz

Recent News

Kochsalz © Itor / shutterstock.com

Ein Leben ohne Salz ist seit Jahrtausend unvorstellbar

27. Januar 2023
Österreich, Deutschland und die Schweiz sind Länder mit Vitamin-D Mangel. Gerade im Sinne der Prävention von Erkrankungen ist hier entgegenzuwirken. © uduhunt / shutterstock.com

Pro und Contra: Vitamin D zum Schutz gegen COVID-19, Krebs etc.

27. Januar 2023

NEWS Archiv-Kalender

Januar 2023
MDMDFSS
 1
2345678
9101112131415
16171819202122
23242526272829
3031 
« Dez    

Tags

Adipositas Alzheimer Antibiotika Arthrose Asthma Bluthochdruck Brustkrebs Cannabis COPD Corona Coronavirus Covid-19 Demenz Depression Depressionen Diabetes Ernährung Fettleibigkeit Gehirn Herz-Kreislauf Herzinfarkt Herzinsuffizienz Hypertonie Immunsystem Immuntherapie Kinder Krebs Lungenkrebs migräne Osteoporose Parkinson Praxis Psychotherapie Rheuma Rückenschmerzen Schlafstörungen Schlaganfall Schmerzen Schwangerschaft Sport Stress Typ-2 Diabetes Ultraschall Vitamin D Übergewicht
  • Privatsphäre-Einstellungen ändern
  • Historie der Privatsphäre-Einstellungen
  • Einwilligungen widerrufen

© AFCOM – Alexander Fauland Communication I Verlag und Medienproduktionen I MEDMIX Medieninhaber und Herausgeber

No Result
View All Result
  • NEWS
  • MEDIZIN
  • PHARMAZIE
  • CAM
  • LEBENSART
  • POLITIK
  • E-Pub

© AFCOM – Alexander Fauland Communication I Verlag und Medienproduktionen I MEDMIX Medieninhaber und Herausgeber

Welcome Back!

Login to your account below

Forgotten Password?

Create New Account!

Fill the forms below to register

All fields are required. Log In

Retrieve your password

Please enter your username or email address to reset your password.

Log In
WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner
Zur mobilen Version gehen