Dienstag, April 16, 2024

Cetirizin bei allergischem Schnupfen bei Kindern

Cetirizin zeigte in der Therapie von saisonalem allergischem Schnupfen bei Kindern nach zwei Wochen eine deutliche Verbesserung der Symptome.

Allergien werden meistens medikamentös behandelt. Das gilt auch für die Therapie des saisonalen allergischen Schnupfens bei Kindern, bei dem man häufig freiverkäufliche Antihistaminika wie Cetirizin einsetzt. In einer aktuellen Studie wurden nun die Wirkungen von Cetirizin und Loratidin mit Placebo verglichen.

 

Cetirizin bei Allergien

Cetirizin ist ein Antiallergikum, das bei Allergien wie Heuschnupfen und juckenden Hautausschlägen zum Einsatz kommt. Der sogenannte H1-Rezeptorblocker wirkt, wie die anderen Antihistaminika der 2. Generation, über eine Blockade der H1-Rezeptoren. So verhindert der Wirkstoff, dass Histamin seine Wirkung an den Histaminrezeptoren entfalten kann.

Laut Fachinformationen kommt Cetirizin bei Erwachsenen und Kindern ab 6 Jahren zur Linderung von nasalen und okularen Symptomen bei saisonaler und perennialer allergischer Rhinitis sowie zur Linderung von Symptomen bei chronischer idiopathischer Urtikaria.

In der empfohlenen Dosis hat Cetirizin nur geringe Nebenwirkungen auf das zentrale Nervensystem, einschließlich Schläfrigkeit, Müdigkeit, Schwindel und Kopfschmerzen. Wegen der Pharmakokinetik, Pharmakodynamik und des Verträglichkeitsprofils sind keine Wechselwirkungen zu erwarten.

 

Vergleich Cetirizin, Loratidin sowie Placebo bei Kindern mit allergischem Schnupfen

In der randomisierten, doppelblinden, placebokontrollierten Studie (Nayak et al. 2017) wurden Wirksamkeit sowie Sicherheit von 10 mg Cetirizin als Sirup und 10 mg Loratidin als Sirup für die Therapie von saisonalem allergischem Schnupfen bei Kindern verglichen. In die Studie wurden 683 Kinder im Alter von 6 bis 11 Jahren eingeschlossen. Die jungen Allergiker bekamen für 2 Wochen täglich entweder Cetirizin, Loratidin oder Placebo verabreicht. Als primärer Endpunkt wurde die Änderung der Einschätzung der Schwere der Symptome anhand eines Scores festgelegt.

Die Ergebnisse zeigten, dass bei den mit Cetirizin behandelten Kindern nach 14 Tagen größere Verbesserungen bei dem Score zur Einschätzung der Schwere der Symptome erzielt werden konnten als nach Einnahme von Placebo (durchschnittliche Änderung gemäß Kleinst-Quadrate-Methode: -2,1 vs. -1,6, p = 0,006). Nach 14 Tagen war die Veränderung des Scores zur Einschätzung der Schwere der Symptome zwischen Cetirizin- und Loratidin-Gruppe (-2,1 vs. -1,8, p = 0,124) sowie zwischen Loratidin-Gruppe und Placebogruppe (-1,8 vs. -1,6, p = 0,230) nicht unterschiedlich.

Die am häufigsten berichteten unerwünschten Ereignisse in den 3 Gruppen waren Kopfschmerz und Rachenentzündung. Darüber hinaus litten 3 der mit Cetirizin behandelten Kinder unter Schläfrigkeit. Anhand der Studienergebnisse lässt sich schlussfolgern, dass Cetirizin eine geeignete Behandlungsmöglichkeit für allergischen saisonalen Schnupfen bei Kindern darstellt.


Literatur:

Nayak AS, Berger WE, LaForce CF, Urdaneta ER, Patel MK, Franklin KB, Wu MM. Randomized, placebo-controlled study of cetirizine and loratadine in children with seasonal allergic rhinitis. Allergy Asthma Proc. 2017 May 1;38(3):222-230. doi: 10.2500/aap.2017.38.4050.

Related Articles

Aktuell

Ernährung bei Frauen in der Perimenopause

Der Einfluss des Zustands der Ernährung von Frauen in der Perimenopause ist ein wichtiger Faktor für deren Gesundheit und Lebensqualität. Der Zustand der Ernährung spielt...
- Advertisement -

Latest Articles

Warum HIV trotz Kombinationstherapie höchst aktiv sind

Neue Herausforderungen in der HIV-Behandlung sind, dass aktive HI-Viren trotz Kombinationstherapie weiterhin aktiv bleiben. Die HIV-Kombinationstherapie, eingeführt in den 1990er Jahren, gilt als Meilenstein in...

Partnerschaft mit Diabetes-Patienten: auch die Partner profitieren von Einbeziehung

Den Partner in die Diabetes-Behandlung zu integrieren, verbessert die Partnerschaft und das gemeinsame Wohlbefinden. Diabetes Typ-2 stellt nicht nur für die Betroffenen, sondern auch für...

Medikamente können die Sicherheit beim Fahren beeinträchtigen

Vorsicht im Verkehr: Die Einnahme mancher Medikamente können die Sicherheit beim Fahren beeinträchtigen, weil sie beispielsweise die Reaktionsfähigkeit im Straßenverkehr herabsetzen. Die Einnahme bestimmter Medikamente...