Freitag, März 29, 2024

Altersabhängige Makuladegeneration: mit Ernährung gegen Erblindung

Einer Erblindung durch altersabhängige Makuladegeneration kann man mit der richtigen Ernährung mit Fisch, Olivenöl und Omega-3-Fettsäuren sowie moderate Bewegung entgegenwirken.

Menschen mit hohem Risiko für eine altersabhängige Makuladegeneration (AMD) sollten rechtzeitig ihren Lebensstil ändern, denn mit den richtigen Maßnahmen können sie bis ins fortgeschrittene Alter dem Verlust des Sehvermögens bis hin zur Erblindung entgegenwirken.

So lautet das zentrale Zwischenergebnis des europäischen Forschungsprojekts EYE-RISK. Die Daten zeigen, wer besonders gefährdet ist. Zudem wie man das individuelle Risikoprofil ermittelt sowie welche drei Lebensstil-Faktoren bei der Prävention entscheidend sind. Dazu zählten vor allem der reichliche Verzehr von frischem, vitaminreichem Gemüse sowie Fisch, Olivenöl und Omega-3-Fettsäuren. Außerdem zeigte sich körperliche Aktivität als schützender Lebensstilfaktor.

 

Altersabhängige Makuladegeneration: höhere Erkrankungszahlen und schwierige Behandlung

Neben der genetischen Veranlagung ist ein Alter ab 60 Jahren eines der größten Risiken für eine altersabhängige Makulageneration (AMD). Millionen von Menschen in unseren Breiten verlieren bei der Netzhauterkrankung die zentrale Sehschärfe des Auges ganz oder teilweise.

Unter dem Strich zählt die Altersabhängige Makuladegeneration zu den häufigsten Ursache für eine Erblindung im Alter in westlichen Ländern. Wobei mit steigender Lebenserwartung auch die Zahl der Betroffenen sowie vor allem die Zahl der Schwerstbetroffenen stetig zunimmt.

Während es für die feuchte altersabhängige Makulageneration eine wenngleich bescheiden effektive Therapie gibt, gibt es für die trockene altersabhängige Makulageneration bislang keine wirksame Therapie. An diesem Punkt setzt das europäische Forschungsprojekt EYE-RISK an.

In dem Konsortium haben sich 14 Partner aus acht EU-Ländern zusammengeschlossen. Darunter Kliniken, Forschungsinstitute, zwei Unternehmen und die Patientenorganisation PRO RETINA. Zukünftig will man Menschen mit einem hohen AMD-Risiko frühzeitig identifizieren.

Außerdem wollen die Forscher die Erkrankungsmechanismen besser verstehen und dadurch neue Therapien entwickeln. Zu diesem Zweck wertete EYE-RISK Daten von 60.000 Betroffenen systematisch und mit Hilfe von Computersimulation und Methoden künstlicher Intelligenz aus.

 

Schützende Faktoren

Die Forscher konnten mittels Analyse des großen Datenpools schützende Faktoren mit hoher Wirksamkeit identifizieren. Solche waren der Verzicht auf das Rauchen, eine mediterrane Ernährung sowie tägliche körperliche Aktivität. Dies erhöht auch die Chance, sein Sehvermögen trotz eines hohen genetischen Risikoprofils bis ins späte Alter zu erhalten beziehungsweise wesentlich zu verbessern.

Die Daten zeigen, dass sich die altersabhängige Makulageneration bei Menschen, die dementsprechend leben, wesentlich langsamer entwickelt. Im besten Fall kommt es dann gar nicht zur Spätform und die Betroffenen können weiterhin Auto fahren sowie lesen.

 

Mit der richtigen Ernährung und Bewegung der Altersabhängigen Makuladegeneration entgegenwirken: Rauchstopp, viel Gemüse und Fisch, Olivenöl und Omega-3-Fettsäuren. Zusätzlich reichlich mindestens 6.000 Schritte täglich.

Konkret sollte auf dem Speiseplan wenig industriell prozessierte Nahrung, dafür viel frisches, vitaminreiches Gemüse stehen. Fisch, Olivenöl und Omega-3-Fettsäuren, wahlweise auch in Form von Fischöl-Kapseln, schützen, wenn dies über längere Zeit regelmäßiger Bestandteil der Ernährung ist. Für die körperliche Aktivität als schützender Lebensstilfaktor liegen ebenfalls konkrete Anweisungen vor.

„Für einen älteren Menschen sind 5.000 bis 6.000 Schritte täglich empfehlenswert, also ein Spaziergang von etwa einer Stunde Dauer“, so Ueffing. Alternativ kann auch eine dem Alter und den individuellen Voraussetzungen entsprechende sportliche Aktivität helfen.

 

Familiäre Vorbelastung

Besonders gefährdet sind beispielsweise Personen, deren enge Verwandte an der Netzhauterkrankung leiden. Betroffene Menschen sollten ab dem 50. Lebensjahr einmal jährlich zum Augenarzt gehen. Dieser sollte auf Ablagerungen im Augenhintergrund untersuchen, das sind die sogenannten Drusen.

Wenn der Augenarzt dann solche Fett- und Proteinablagerungen erkennt, sollte der Betroffene den Lebensstil konsequent umstellen. Denn wenn bereits ein Zellsterben im Auge eingesetzt hat, so kann man den Prozess nur noch verzögern. Wer verzerrte Linien auf Kacheln oder auf einem leeren Blatt Rechenpapier sieht, sollte rasch zum Augenarzt.


Quelle: PRO RETINA Deutschland e.V. https://www.pro-retina.de/eye-risk-projekt; http://www.eyerisk.eu/

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