Montag, März 27, 2023

Zertifikat im Medizintourismus

Der ServiceQualitätsmanagementstandard für den Medizintourismus analysiert, bewertet und optimiert die Leistungsfähigkeit internationaler Abteilungen in Kliniken.

Jedes Jahr kommen mehr als 250.000 Medizintouristen aus dem Ausland für eine stationäre oder ambulante Behandlung nach Deutschland. Die Betreuung dieser Patienten und das Management des gesamten Behandlungsablaufes stellen an die Kliniken oft sehr hohe Anforderungen hinsichtlich der Organisation des Aufenthaltes sowie der Erfüllung von Patientenanforderungen. Ein von der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg (H-BRS) gemeinsam mit dem TÜV Rheinland entwickelter ServiceQualitätsmanagementstandard für den Medizintourismus analysiert, bewertet und optimiert die Leistungsfähigkeit der internationalen Abteilungen in den Kliniken.

„Ein solches Zertifikat soll einerseits sichern, dass die Patienten aus aller Welt professionell, im rechtlichen Rahmen und mit hoher Qualität betreut werden. Andererseits ist es ein Aushängeschild für den Medizinstandort, da die Patienten nicht nur eine hervorragende medizinische Behandlung erhalten, sondern auch im nicht-medizinischem Bereich für alles gesorgt ist“, so Jens Juszczak vom Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg. Der ServiceQualitätsmanagementstandard für den Medizintourismus soll Information und Orientierungshilfe für ausländische Patienten, Kliniken und Kostenträger sein und die zertifizierten Gesundheitseinrichtungen im globalen Wettbewerb besser positionieren.

Im Rahmen der Zertifizierung werden dabei unter anderem die Organisationstruktur mit Verantwortungs- und Befugnisregeln, die Servicephilosophie, Marketing und Vertrieb, interne Kommunikationsabläufe, das Qualitätsmanagementsystem, die Anforderungsprofile und Qualifizierung der eingesetzten Mitarbeiter, die Kultur- und Religionskompetenz oder die Einhaltung von ethischen Standards untersucht. Besonderes Augenmerk gilt dem Prozessmanagement bei der Reiseorganisation, der Unterbringung, den Übersetzungs- und Dolmetscherdienstleistungen, dem Kostenmanagement sowie der Rechnungslegung. Die einzelnen Servicestandards müssen geeignet, klar formuliert, überprüft und dokumentiert sein sowie sich an geltende Gesetze und behördliche Vorgaben halten.

Die Verleihung des Zertifikats durch den TÜV Rheinland und die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg erfolgte auf dem 10. Arabisch-Deutschen Gesundheitsforum, das von der Arabisch-deutschen Industrie- und Handelskammer (Ghorfa) in Berlin im Hotel Adlon Kempinski veranstaltet wurde. Ausgezeichnet mit dem neuen Medizintourismuszertifikat wurde Vivantes International Medicine (VIM). Als erstes kommunales Kliniknetzwerk gewährte VIM im Zertifizierungsprozess den Auditoren des TÜV Rheinland vor Ort einen umfassenden Einblick in das Management der Auslandspatienten und ließ sich nach dem aktuellem Regelwerk zertifizieren.

„Vivantes Internationale Medicine ist stolz, als erstes deutsches Kliniknetzwerk mit neun Standorten die Zertifizierung zu erhalten. Dies zeichnet unsere bisherige Arbeitsleistung, unseren Serviceanspruch und natürlich auch unseren Markterfolg aus. Mit Erhalt des Zertifikates übernimmt Vivantes deutschlandweit eine Vorreiterrolle in der Behandlung von internationalen Patienten, die für Medizin und Service ‚made in Germany‘ steht“, so der Geschäftsführende Direktor von VIM, Dr. Andreas Schmitt. Die Zertifizierung bescheinigt Deutschlands größtem kommunalen Klinikkonzern nicht nur eine hervorragende Betreuung der internationalen Patienten im nicht-medizinischen Bereich, sondern ist zugleich Bestätigung und Motivation für alle Mitarbeiter des Vivantes International Office.

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