Donnerstag, März 28, 2024

Wissenschaft auf Reisen – Malta

Wissenschaft auf Reisen XVIII – Malta: Reise zu Europas erster Hospizmedizin. Wissenschaftliche Leitung: Univ. Prof. DDr. Johannes Huber und Univ. Prof. Dr. Markus Metka.

Kongress Wissenschaft auf Reisen in Malta. Malta hat derzeit den Vorsitz im Rat der EU und bemüht sich sehr, das Vertrauen in die europäische Gemeinschaft zu stärken. Dazu ist es schon von der Geschichte her prädestiniert, stand es doch einerseits über Jahrhunderte im Spannungsfeld zwischen Ost und West, zwischen Osmanen und Christen und zeigte andererseits eine tolerante Barmherzigkeit, die damals nicht selbstverständlich war: in ihren Ordensspitälern wurde kein Unterschied zwischen den Konfessionen gemacht, behandelt wurde jeder, der Hilfe bedurfte. Deswegen beschrieb 1676 der das Mittelmeer bereisende Kaufmann Edward Brown das große Krankenhospiz „ Sacra Infermeria” von Valletta als “the very Glory of Malta”.

Malta mit seiner großen ekklesiastischen Vergangenheit steht derzeit aber auch in diesem Zusammenhang in den Schlagzeilen: Kardinal Burke, der Leiter der Apostolischen Signatur, dem obersten Gerichtshof des Vatikans übte gemeinsam mit drei anderen Kardinälen öffentlich Kritik am liberaleren Kurs des Papstes in Fragen der Sexualmoral und des Themas der Kommunion für Wiederverheiratete und drohte Franziskus sogar mit einer „formalen Korrektur“ . Der Papst „versetzte“ ihn danach auf den Posten des Kardinalpatrons beim Malteserorden.

Aber schon in der Geschichte war Malta oft ein Refugium – auf seinem Weg nach Rom – so sagt die Legende, soll Paulus hier gestrandet sein; sicher ist, dass hier das Christentum eine fast 2000 jährige Geschichte hat – auf einer Insel, in der man die ältesten Reste menschlicher Zivilisation bestaunen kann, so die Tempelbauten von Hagar Qim. die zwischen 3600 und 2500 v. Chr. entstanden.

Aber auch Carravaggio war hier auf der Flucht und vollendete sein Meisterwerk, die Enthauptung des Johannes. Obwohl er immer von hochrangigen Persönlichkeiten unterstützt wurde, musste er 1606 aus Rom flüchten, nachdem er dort einen Mann umgebracht hatte. 1607 tauchte er in Malta auf und wurde dort zunächst gefeiert und 1608 sogar zum Ritter des Malteserordens geschlagen. Kurze Zeit später war er erneut in einem blutigen Streit verwickelt und landete im Gefängnis – es gelang ihm jedoch zu flüchten und Malta wieder zu verlassen.

Mark Brincat, international bekannter Gynäkologe aus Malta wird sich unserer Ärztegruppe beim kommenden Kongress Wissenschaft auf Reisen von 25. – 29. Okt. 2017, der in Malta im Hotel Westin stattfindet, annehmen: er war einer der ersten, der den protektiven Einfluß von Östrogen auf die Haut beschrieben hat – dementsprechend wird er auch über „Skin, connective tissue and muscle after the menopause and with oestrogens“ sprechen. Ob das Progesteron auch für den Mann interessant wäre, wurde lange Zeit diskutiert – nun ist die Datenlage so gut, dass man tatsächlich Aussagen machen kann, daher wird dieses Thema ausführlich abgehandelt. Durch die Initiativen von Silicon Valley ist die Altersprävention in den Focus internationalen Interesses gerückt, dem hochaktuellem Thema der Reprogrammierung von adulten Zellen soll deshalb eine eigene Präsentation gewidmet werden. Aber auch die Daten über die zahlreichen Wirkungen der Isoflavone sollen vorgestellt werden.

Der „silent inflammation“ ist eine eigene Session gewidmet, wobei neue Erkenntnisse zeigen, dass dieses auch im Gehirn abläuft und für neurodegenerative Erkrankungen mitverantwortlich ist.

„Gibt es präventive Strategien gegen das Mammakarzinom“ – diesem Thema widmet sich Prof Brincat. In der Ernährungsmedizin werden die Inhaltsstoffe von Pilzen immer interessanter, dies soll deshalb bei der Konferenz präsentiert werden. Aber auch die vielfältigen – über das Schlafen hinausreichenden Wirkungen des Melatonin und dem Polycystischem Ovar, ein permanent aktuelles Thema in der gynäkologischen Sprechstunde.

Nähere Informationen über den Wissenschaft auf Reisen XVIII- Kongress, Malta, 25. – 29. Okt. 2017 bei Mondial Medica, 1090 Wien, www.mondial-medica.at/malta2017 , Tel. 01 402 406 10, mail to janisch@mondial.at

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