Freitag, Juni 20, 2025

Neuer RUB-Sonderforschungsbereich

Neurologie des Bergmannsheil im neuen Sonderforschungsbereich der Deutschen Forschungsgemeinschaft an der Ruhr-Universität Bochum beteiligt.

Die Neurologische Klinik des Berufsgenossenschaftlichen Universitätsklinikums Bergmannsheil (Direktor: Prof. Dr. Martin Tegenthoff) beteiligt sich mit einem Forschungsprojekt an einem neuen Sonderforschungsbereich (SFB) der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) an der Ruhr-Universität Bochum. Das interdisziplinäre Team des SFB 1280 (Sprecher: Prof. Dr. Dr. h. c. Onur Güntürkün, RUB, Fakultät für Psychologie) erforscht die Mechanismen des Extinktionslernens. Die Extinktion bezeichnet einerseits das Vergessen alter, nicht mehr zutreffender Informationen, andererseits umfasst sie aber auch einen neuen Lernprozess, der das zuvor Gelernte anpasst und überlagern kann. In 17 SFB-Teilprojekten sollen verschiedene Aspekte des Extinktionslernens untersucht werden. Die Arbeitsgruppe am Bergmannsheil beschäftigt sich in ihrem Teilprojekt mit den neuronalen Mechanismen dieses Forschungsgebietes.

 

Spezifischer Lernprozess

In unserem abwechslungsreichen Alltag aktualisieren wir unser Wissen regelmäßig, indem wir neue Informationen integrieren bzw. früher erworbenes Wissen revidieren. Auf diese Weise können wir zuvor gezeigte Verhaltensweisen entsprechend verändern oder sogar unterdrücken. Dieser spezifische Lernprozess der Extinktion ist noch immer lückenhaft erforscht. Bekannt ist, dass Gelerntes, das im Rahmen des Extinktionslernens durch neues Wissen überlagert wurde, in bestimmten Situationen wiederkehren kann. Dieses Phänomen stellt eine große Herausforderung beispielsweise in der Therapie von Angststörungen dar.

 

Beteiligte Hirnstrukturen identifizieren

Im SFB-Teilprojekt der Neurologischen Klinik am Bergmannsheil geht es um die neuronalen Mechanismen des Extinktionslernens. Mit Hilfe diverser bildgebender Methoden (funktionelle Magnetresonanztomografie, fMRT) werden extinktionsrelevante Hirnstrukturen erforscht und deren funktionelle und strukturelle Vernetzung untersucht. Darüber hinaus modulieren die Forscherinnen und Forscher die Lernprozesse mittels pharmakologischer Interventionen, um so potenzielle Veränderungen in den neuronalen und Verhaltenskomponenten des Extinktionslernens herauszustellen. „Wir freuen uns sehr darüber, dass die Neurologie am Bergmannsheil im neuen Sonderforschungsbereich eine wichtige Rolle ausfüllt und wir damit einen zentralen Schwerpunkt unserer wissenschaftlichen Arbeit weiter ausbauen können“, sagt Prof. Dr. Martin Tegenthoff.

Über das Bergmannsheil

Das Berufsgenossenschaftliche Universitätsklinikum Bergmannsheil zählt zu den größten Akutkliniken der Maximalversorgung im Ruhrgebiet. 1890 als erste Unfallklinik der Welt zur Versorgung verunglückter Bergleute begründet, vereint das Bergmannsheil heute 23 hochspezialisierte Kliniken und Fachabteilungen mit insgesamt 707 Betten unter einem Dach. Mehr als 2.300 Mitarbeiter stellen die qualifizierte Versorgung von rund 89.000 Patienten pro Jahr sicher.

Das Berufsgenossenschaftliche Universitätsklinikum Bergmannsheil gehört zur Unternehmensgruppe der BG Kliniken. In ihr sind neun berufsgenossenschaftliche Akutkliniken, zwei Kliniken für Berufskrankheiten und zwei Unfallbehandlungsstellen verbunden. Mit 12.500 Mitarbeitern und jährlich über 550.000 Patienten ist die Gruppe einer der größten Klinikverbünde Deutschlands. Darüber hinaus ist das Bergmannsheil Teil des Universitätsklinikums der Ruhr-Universität Bochum (UK RUB).

Weitere Informationen: www.bergmannsheil.de, www.bg-kliniken.de

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