Freitag, März 29, 2024

Mit pflanzlichen Mitteln bei Wechselbeschwerden Hitzewallungen und Schwitzen lindern

Frauen sollten zuerst mit pflanzlichen Mittel Wechselbeschwerden wie Hitzewallungen und Schwitzen lindern. Dazu zählen Isoflavone, Traubensilberkerze und Mönchspfeffer.

Im Grunde genommen leiden 75 bis 80 Prozent der Frauen unter Wechselbeschwerden wie Hitzewallungen und Schwitzen, ungefähr 60 Prozent auch an Symptomen einer Depression. Durch frühzeitige Maßnahmen gegen die Wechselbeschwerden kann jede Frau selbst einen Betrag zu einer guten Lebensqualität in der Menopause beitragen. Manche Frauen versuchen das mit Ernährung, Sport und Bewegung, Entspannungstechniken oder Yoga sowie mit körperlichen und geistigen Komplementär- und Alternativmedizinischen Methoden. Viele Frauen möchten ihre Wechselbeschwerden auch mit pflanzlichen Mitteln lindern. Zu den bekannten pflanzlichen Mitteln bei Wechselbeschwerden zählen Isoflavone, Traubensilberkerze und Mönchspfeffer.

 

Anfangs mit Pflanzliche Mittel bei Wechselbeschwerden wie Hitzewallungen und Schwitzen lindern

Im Grunde genommen werden Wechselbeschwerden in erster Linie durch die Abnahme der Östrogen-Produktion verursacht. Im Grunde genommen stehen die Hormontherapie („Hormonersatztherapie“) sowie Isoflavone zur Verfügung, um klimakterische Beschwerden zu lindern.

Die Hormontherapie hat vor mehr als zehn Jahren einen dramatischen Imageverlust erlitten, weil sie in der großen WHI-Studie mit einem erhöhten Risiko für Brustkrebs, Schlaganfall, Herzinfarkt sowie Thrombosen einherging.

Mittlerweile wurde geklärt, dass für diese Effekte nicht Östrogen, sondern die in der Studie verwendete Gestagen-Komponente verantwortlich war. Dennoch greifen viele Frauen bei milden bis moderaten Wechselbeschwerden lieber zu pflanzlichen Mitteln wie beispielsweise Isoflavonen. Diese haben in einer Reihe von Studien ihre Wirksamkeit und Sicherheit gezeigt.

Daher empfehlen mehrere Fachgesellschaften die Österreichische Menopause Gesellschaft, zur Behandlung von Wechselbeschwerden wie Hitzewallungen und Schwitzen initial Isoflavone, Traubensilberkerze und Mönchspfeffer einzusetzen und erst bei unzureichender Wirkung auf Hormonersatztherapie umzusteigen.

Viele Patientinnen kommen mit Isoflavone jahrelang gut zurecht. Isoflavone wirken in vielen Fällen wirklich hervorragend. Nur bei jenen Frauen, die unter starken bzw. zunehmenden Beschwerden leiden, sollten auch andere Strategien erwogen werden – und zwar beschränkt auf den Zeitraum, in dem tatsächlich belastende Symptome auftreten.

 

Frühzeitige Prävention gegen Wechselbeschwerden

Lange Zeit kamen therapeutische Maßnahmen erst bei Auftreten von Wechselbeschwerden wie Hitzewallungen und Schweißausbrüchen zur Anwendung. Mittlerweile ist jedoch bekannt, dass ein frühzeitiges prophylaktisches Eingreifen wesentliche Benefits bringt und einen wichtigen Beitrag für eine gute Lebensqualität in der Menopause und auch danach leisten kann.

Demnach ist es von Vorteil, Hormone oder Isoflavone bereits dann einzunehmen, bevor das Hormondefizit den Körper erfasst hat und die Östrogen-Rezeptoren unempfindlich geworden sind. Die positiven Effekte betreffen körperliche Aspekte wie Hitzewallungen, Muskeltonus, Scheidentrockenheit etc. ebenso wie kognitive Fähigkeiten.

Aktuelle Untersuchungen zeigen auch für das Gehirn, dass die Vorteile einer Therapie umso geringer sind, je länger das Gehirn ohne Hormonresponse bleibt.

Ist eine Prävention gewünscht – sowohl was die Lebensqualität als auch sämtliche Organsysteme betrifft – sollte sich die Frau daher bereits ab dem 45. bis 47. Lebensjahr mit dieser Fragestellung auseinandersetzen.

Jedenfalls sollte mit einer Prophylaxe noch vor dem 60. Lebensjahr begonnen werden, um den maximalen Nutzen für den Knochenstoffwechsel, das Herzkreislaufsystem sowie das Gehirn zu erzielen. Dies gilt sowohl für die pflanzlichen Mittel bei Wechselbeschwerden ebenso wie für die Hormonersatztherapie.

 

Depressive Verstimmungen lindern

Depressive Verstimmungen während der Menopause können vielschichtig sein, da es sich um eine heikle Lebenssituation mit vielen Veränderungen handelt, unter anderem auch um massive Hormonumstellungen. Häufig ist dafür der Abfall des Progesteron-Spiegels verantwortlich, der Verstimmungen auslöst, die jenen des Prämenstruellen Syndroms (PMS) ähneln.

Neben Progesteron-Therapie können auch Phytotherapeutika wie Griffonia als natürliche Quelle von 5- Hydroxytryptophan oder auch Johanniskraut als natürlicher Serotoninwiederaufnahmehemmer die Stimmung verbessern.

Darüber hinaus kann es Frauen im Klimakterium guttun, eine Art Lebenszwischenbilanz zu ziehen und sich mit existenziellen, philosophischen und spirituellen Fragen auseinanderzusetzen. Vielfach entstehen dadurch Neuausrichtungen und Perspektiven, die zu einer Verbesserung der Lebensqualität und einer gesteigerten Zufriedenheit deutlich beitragen können.


Literatur:

Ko SH, Kim HS. Menopause-Associated Lipid Metabolic Disorders and Foods Beneficial for Postmenopausal Women. Nutrients. 2020;12(1):202. Published 2020 Jan 13. doi:10.3390/nu12010202

Johnson A, Roberts L, Elkins G. Complementary and Alternative Medicine for Menopause. J Evid Based Integr Med. 2019;24:2515690X19829380. doi:10.1177/2515690X19829380

Takahashi TA, Johnson KM. Menopause. Med Clin North Am. 2015;99(3):521-534. doi:10.1016/j.mcna.2015.01.006


Quelle: Statement von Univ.-Prof. Dr. Doris Maria Gruber, PK » Pflanzenkraft bei Wechselbeschwerden «. Dezember 2015

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