Das Thema Wachstumshormone und deren Folgen ist um eine Facette reicher. Es scheint ein Zusammenhang zwischen Alzheimer und Wachstumshormonen aus menschlichem Hypophysengewebe zu geben.
Unlängst ist in der Zeitschrift NATURE online ein Letter über Untersuchungen an 8 Gehirnen von an der Creutzfeldt-Jacob-Erkrankung verstorbenen Patienten veröffentlicht worden. Die Betroffenen wurden vor Jahrzehnten wegen eines Kleinwuchses mit menschlichem Wachstumshormon behandelt worden.
Bei 6 wurden die für die Alzheimer-Erkrankung typischen Plaques gefunden. Es wird vermutet, dass mit dem Extrakt aus menschlichen Hirnanhangdrüsen übertragenes Amyloid-beta (A-ß) zu einer Alzheimer-Erkrankung führen kann. In zwei dazugehörigen Beiträgen (2,3) wird darauf eingegangen.
Von 1958 bis Mitte der 80er Jahre wurde zur Behandlung Minderwüchsiger aus menschlichen Leichenhypophysen extrahiertes Hormon verwendet, dann nur mehr das gentechnologisch gewonnene Wachstumshormon. Ein erhöhtes Risiko, eine Alzheimer-Erkrankung zu bekommen, könnte also allenfalls vor Mitte der 1980er Jahre behandelte Menschen betreffen. Bis jetzt gibt es aber keine Hinweise dafür, dass bei Patienten, die vor Jahrzehnten in der Kindheit und Jugend menschliches Wachstumshormon erhalten hatten, vermehrt eine Alzheimer-Erkrankung aufgetreten sei. In einer großen Beobachtungsstudie an über 6000 Patienten, die vor 1985 so behandelt wurden, wurde keine Häufung der Alzheimer-Demenz beobachtet (4). Auf Grund der bisher vorliegenden Zahlen besteht also kein Grund zu einer Besorgnis.
Die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie und die Deutsche Gesellschaft für Kinderendokrinologie und -diabetologie haben hierzu ein gemeinsames Statement abgegeben, das auf der Homepage der Gesellschaften nachgelesen werden kann.