Donnerstag, März 28, 2024

Sport für Herzkranke

Sport für Herzkranke kann gefährlich sein. Daher sollte zunächst eine fachärztliche Untersuchung absolviert werden, bevor es mit der körperlichen Betätigung beginnt.

Regelmäßiger Sport ist eine zentrale Säule der Präventivmedizin und kann das Risiko, eine Herz-Kreislauf-Erkrankung zu entwickeln, deutlich reduzieren. Doch für Herzkranke kann Sport auch gefährlich sein. Daher sollten Herzkranke zunächst eine fachärztliche Untersuchung absolviert werden, bevor es mit dem Sport losgeht.

Mit sportkardiologischen Untersuchungen konnte etwa in Italien die Rate von plötzlichem Herztod unter Wettkampf-Sportlern drastisch reduziert werden. Professioneller Sport für Herzkranke ist durch die enormen Belastungen mit einem höheren Risiko für Komplikationen bis hin zum plötzlichen Herztod verbunden.

Grundsätzlich muss zwischen jungen und älteren Sportlern ab 35 Jahren unterschieden werden. Während in der höheren Altersgruppe die Ursache von plötzlichen Herztodesfällen beim Sport meist die Koronare Herzkrankheit ist, sind die Ursachen bei jüngeren Sportlern häufig Herzmuskelerkrankungen und Herzmuskelentzündungen. Weitere Ursachen sind angeborene Anomalien der Herzkranzgefäße, eine frühzeitige KHK, vererbte Erkrankungen von Ionenkanälen am Herzen, die lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen auslösen können, und Herzklappenerkrankungen.

 

Sportkardiologischer Check lohnend

Bei Menschen, die Sport betreiben, gezielt nach diesen Erkrankungen zu suchen, lohnt sich, wie italienische Daten zeigen. Durch die gesetzliche Einführung einer Sporttauglichkeitsuntersuchung für Wettkampfsportler aller Leistungsklassen und Wettbewerbe im Jahr 1982 konnte dort die jährliche Rate des plötzlichen Herztodes beim Sport von 3,6 auf 0,4 pro 100.000 Personenjahre gesenkt werden. Seit 2005 wird von der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (ESC) als Screening zumindest ein Ruhe-EKG bei sportmedizinischen Untersuchungen für Wettkampfsportler empfohlen.

Im Rahmen einer sportkardiologischen Untersuchung können durch das empfohlene Ruhe-EKG Hinweise für Herzmuskel- oder Ionenkanalerkrankungen oder andere Herzerkrankungen entdeckt werden. Bei Sportlern können allerdings auch trainingsbedingte EKG-Veränderungen auftreten, die solchen Anzeichen ähnlich sind, wie sie bei Herzerkrankungen auftreten, ohne aber krankheitswertig zu sein. Daher sollte die Beurteilung durch einen sportkardiologisch erfahrenen Arzt erfolgen, empfehlen Experten. Darüber hinaus ist eine ergänzende Herz-Ultraschall-Untersuchung empfehlenswert, da beispielsweise Erkrankungen der Herzklappen oder Anomalien der Herzkranzgefäße im EKG nicht zu erkennen sind.

 

Jährliche Sporttauglichkeitsuntersuchung

Bei Profi- und Kadersportlern wird im Rahmen der vorgeschriebenen jährlichen Sporttauglichkeitsuntersuchung in der Regel zusätzlich ein Belastungs-EKG durchgeführt. Da bei Sportlern über 35 Jahren die häufigste Ursache für einen plötzlichen Herztod beim Sport die KHK ist, erscheint bei älteren Sportlern eine zusätzliche Belastungsuntersuchung ebenfalls sinnvoll. Allerdings hat das Belastungs-EKG den Nachteil, dass Fälle von asymptomatischer KHK meist nicht erkannt werden können.Andere Belastungsuntersuchungen wie die Stress-Echokardiographie oder das Stress-MRT können Hinweise für eine KHK zwar besser entdecken, sind aber seltener verfügbar, aufwändiger und teurer. Hingegen ermöglicht das häufiger verfügbare Belastungs-EKG auf dem Fahrrad- oder Laufbandergometer zusätzlich eine objektive Beurteilung der körperlichen Leistungsfähigkeit und die Ableitung von Trainingsempfehlungen.

Im Rahmen der Sporttauglichkeitsuntersuchung müsse nicht nur darauf geachtet werden, Erkrankungen zu erkennen, betont der Experte: „Es ist auch wichtig, dafür Sorge zu tragen, dass gesunde Sportler aufgrund von sportbedingten physiologischen Veränderungen, wie zum Beispiel dem vergrößerten, an die Belastungen angepassten Sportherz, nicht als krank einzustufen. Dies hätte zur Folge, dass Menschen, die Sport betreiben oder betreiben könnten, fälschlicherweise davon abgeraten wird oder dass teure und womöglich mit einem gewissen Risiko behaftete Folgeuntersuchungen notwendig werden.“

Dies gelte auch für Herzkranke, die Rehabilitationssport betreiben möchten.Bei ihnen müssen die individuelle Leistungsfähigkeit und Belastbarkeit sowie die individuellen Risiken von körperlicher Aktivität und Sport korrekt eingeschätzt werden, um den größtmöglichen Nutzen von körperlicher Aktivität und Sport bei geringstem Risiko erzielen zu können.

Quellen und weitere Informationen: http://www.dgk.orghttp://www.kardiologie.org

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