Donnerstag, April 25, 2024

Parkinson-Patient Frank Elstner fordert mehr finanzielle Mittel für therapeutische Forschung

Der Parkinson-Patient Frank Elstner fordert mehr finanzielle Mittel für die therapeutische Forschung zu neuen Behandlungen.

Zitternde Hände, steife Muskeln, verlangsamte Bewegungen – die Diagnose Parkinson kann jeden treffen. TV-Legende Frank Elstner, selbst an Parkinson erkrankt, engagiert sich für die Forschung und Aufklärung zur Parkinson-Erkrankung: „Ich möchte Menschen mit Parkinson und ihren Angehörigen Mut machen, ihr Leben mit der Diagnose zu leben, und motivieren, die vielversprechende Forschung auch finanziell zu unterstützen“, sagte er im Gespräch mit Betroffenen und Interessierten beim digitalen Welt-Parkinson-Tag 2021 der Parkinson Stiftung. Die Erfolge der Parkinson-Forschung haben die Lebensqualität der PatientInnen in den letzten Jahrzehnten deutlich verbessert. Nun haben WissenschaftlerInnen realistische Hoffnung, dass schon bald neue Therapien entwickelt werden, die die Erkrankung verzögern oder ihren Ausbruch verhindern.

„Um diese vielversprechende Entwicklung neuer Therapien voranzutreiben, brauchen wir mehr öffentliche Aufmerksamkeit und finanzielle Mittel“, begründet Elstner sein Engagement als Botschafter der Stiftung, die 2019 von der Deutschen Gesellschaft für Parkinson und Bewegungsstörungen e. V. (DPG) gegründet wurde.

Wie man mit Parkinson berufliche Herausforderungen meistert und zukunftsweisende Projekte realisiert, machte Elstner im Gespräch mit Menschen deutlich, die wie er selbst mit der Diagnose leben müssen: Ein Unternehmer macht seinen Familienbetrieb zum größten deutschen Importeur von Fruchtsaftkonzentraten.

Ein Biologe baut in Afrika eine Forschungsstation auf. Wohnen und Parkinson war ein weiteres Thema der Veranstaltung: Eine Berlinerin plant ein an den Bedürfnissen von Erkrankten ausgerichtetes „Parki-Haus“. Interessierte hatten außerdem Gelegenheit, sich bei ExpertInnen aus Medizin und Wissenschaft über die aktuellen Fortschritte der Parkinson-Forschung zu informieren.

 

Forschung an der Schwelle zu neuen Therapien

Professor Dr. Jens Volkmann, Vorstandsvorsitzender der Parkinson Stiftung, betonte, dass die Forschung gerade an der Schwelle zu neuen Behandlungen steht: „Wir haben begründete Hoffnung, dass es uns gelingt, die Entwicklung neuer Therapien in den kommenden zehn Jahren einen entscheidenden Schritt voranzubringen, um die Parkinson-Erkrankung nicht nur symptomatisch, sondern endlich ursächlich zu behandeln. Private Initiativen und nicht staatliche oder nicht industrielle Förderung sind dabei von großer Bedeutung.“ Dank großzügiger privater Spenden sei es in der Vergangenheit beispielsweise gelungen, in kurzer Zeit große Fortschritte beim Verständnis einer genetisch bedingten Form der Parkinson-Krankheit zu machen bis hin zum klinischen Test von ersten Behandlungen. Deshalb will die Stiftung Parkinson-Forschende mit Betroffenen verbinden und motivieren, durch privates Engagement die Entwicklung von neuen Therapien zu fördern.

„Deutschland gehört zu den international führenden Standorten in der Parkinson-Forschung. Das wissenschaftliche Know-how ist da. Nun geht es darum, die Grundlagenforschung zeitnah in die Entwicklung neuer Therapien zu überführen. Aufgrund mangelnder Finanzierung von Netzwerken und gemeinsamen Infrastrukturen geht es aber viel zu langsam voran“, bestätigte auch Prof. Alexander Storch, 1. Vorsitzender der DPG. Und das, obwohl die Erkrankung durchaus gesellschaftlich relevant ist und allein in Deutschland rund 400.000 Menschen betrifft.

Anlass für den Informationstag der Parkinson Stiftung ist der Welt-Parkinson-Tag, der jährlich am 11. April stattfindet. Partner sind die Deutsche Gesellschaft für Parkinson und Bewegungsstörungen (DPG), die Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN), die Deutsche Hirnstiftung, die Thiemann Stiftung, die Malteser in Deutschland sowie die Deutsche Parkinson Vereinigung.


Quelle:

Deutsche Gesellschaft für Parkinson und Bewegungsstörungen: www.parkinson-gesellschaft.de

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