Dienstag, April 16, 2024

Neue Erkenntnis: Resveratrol bei Osteoporose bei Männern

Es gibt vielversprechende Hinweise, dass Resveratrol bei Osteoporose bei Männern mit metabolischem Syndrom knochenaufbauende Eigenschaften zeigt.

Resveratrol bei Osteoporose ist eine neue Headline. Natürlich genoss das in Rotwein und Trauben enthaltene Polyphenol Resveratrol aus gesundheitlicher Sicht schon seit langem einen hervorragenden Ruf in vielerlei Hinsicht. Eine unlängst veröffentlichte Studie des dänischen Aarhus University Hospital brachte Licht ins Dunkel. Denn laut den Untersuchungen erhöht hochdosiertes Resveratrol bei Osteoporose die Knochendichte der Wirbelsäule bei Männern mit metabolischem Syndrom. Die Erkenntnisse werfen Fragen hinsichtlich des potenziellen Nutzens von Resveratrol in der Osteoporose-Therapie auf.

 

Wissenschaftliche Daten zur Anwendnung von Resveratrol bei Osteoporose noch Mangelware

Reservatrol gilt als Jungbrunnen, als Substanz die unter anderem aufgrund ihrer antiinflammatorischen und antioxidativen Eigenschaften der Entstehung altersbedingter Gebrechen wie Arteriosklerose, Krebs und Demenz entgegenwirkt und damit das Leben verlängert.

Die Mehrheit dieser Erkenntnisse stammt jedoch aus Laborexperimenten und epidemiologischen Daten, die sich wiederum auf Ernährungsumfragen stützen. Letztere geben allerdings keinen eindeutigen wissenschaftlichen Aufschluss darüber, inwiefern Resveratrol dem Menschen tatsächlich zugutekommt.

 

Erkenntnisse in punkto Resveratrol bei Osteoporose bei Männern erweitert

Um die Erkenntnisse in punkto Resveratrol zu erweitern, haben dänische Forscher den Nutzen des Polyphenols in einer randomisierten, doppelblinden, Plazebo-kontrollierten Studie unter die Lupe genommen. Um den immer wieder auftauchenden Hinweisen bezüglich einer knochenfördernden Wirkung von Resveratrol bei Osteoporose auf den Grund zu gehen, untersuchten die Wissenschafter den Effekt der Substanz auf die Knochendichte bei Diabetes-gefährdeten Personen.

Die Studie umfasste insgesamt 74 Männer mit einem Durchschnittsalter von etwa 50 Jahren. Bei allen Probanden wurde zuvor ein metabolisches Syndrom diagnostiziert. Letzteres bezeichnet eine Kombination bestimmter Risikofaktoren, darunter Übergewicht, Bluthochdruck, ungünstige Cholesterinwerte sowie Störungen des Glukosestoffwechsels. Die Teilnehmer wurden angehalten, über 16 Wochen zweimal täglich eine der zur Verfügung gestellten Tabletten einzunehmen. Augenscheinlich identisch, enthielten diese unterschiedliche Dosen Resveratrol, nämlich 500, 75 und 0 mg.

„Unsere Studie zeigt erstmals das Potenzial von Resveratrol bei Osteoporose auf,“ erklärt Dr. Marie Juul Ørnstrup vom Aarhus University Hospital in Dänemark. „Es deutet alles darauf hin, dass Resveratrol knochenbildende Zellen im Körper stimuliert.“

 

Nachweisbare Wirkung für Resveratrol bei Osteoporose bei Männern – wenn auch mit Einschränkungen

„Die Verabreichung hoher Dosen Resveratrol- führte zu einer leichten Zunahme der Knochendichte. Dieser Effekt beschränkte sich jedoch lediglich auf die Wirbelsäule. In Knochen der Hüfte und den Beinen war keine Wirkung erkennbar,“ Marie Juul Ørnstrup. erklärt „Zudem konnte man bei Männern, die eine hohe Dosis Resveratrol zu sich nahmen, eine Erhöhung des Enzyms Alkaline Phosphatase feststellen, ein Enzym welches wesentlich zum Knochenaufbau beiträgt. Bei Probanden mit geringeren Dosen Resveratrol waren ähnliche Veränderungen, wenn auch in wesentlich geringerem Maß erkennbar. Allerdings war hier der Unterschied zur Placebo-Gruppe so gering, dass sich daraus keine eindeutige Aussage ableiten lässt.

Welche molekularen Mechanismen hinter dieser Wirkung von Resveratrol stecken ist bis dato nicht bekannt. Auch die anderen, immer wieder diskutierten, gesundheitsfördernden Eigenschaften von Resveratrol gelten lange nicht als wissenschaftlich einwandfrei bewiesen und stützen sich bis dato auf Untersuchungen in Tieren und Zellkulturen. Den aktuellen Erkenntnissen zufolge, aktiviert Resveratrol – vorausgesetzt es wird in hohem Maße verabreicht – u.a. das Enzym Sirtuin-1, das den Alterungsprozess auf verschiedenste Wege verlangsamt. Die Sicherheit solch einer hochdosierten Verabreichung ist jedoch ebenso umstritten wie die Frage, ob oder inwiefern der Mensch davon profitiert. Der Forschungsbedarf ist groß, um diese und weitere Fragen hinsichtlich des Nutzens von Resveratrol zu beantworten. Im aktuellen Zusammenhang gilt es, die potenziell knochenaufbaufördernde Wirkung von Resveratrol aufzuklären und festzustellen, inwiefern die Substanz in der Osteoporose-Therapie Bestand hat, erklärt Ørnstrup abschließend.


Quelle: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/?term=%C3%98rnstrup++resveratrol

Bildtext: Zu den vielen positiven Wirkungen, die man Resveratrol zuspricht, gesellt sich nun auch ein förderlicher Effekt von Resveratrol bei Osteoporose dazu. © Aimee M Lee / shutterstock.com

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