Donnerstag, März 28, 2024

MobiCare LBS gewinnt Wettbewerb

Für »Intelligentes mobiles Assistenzsystem für die Pflege mithilfe von Location Based Services« steht das ausgezeichnete Projekt MobiCare LBS.

Das Projekt MobiCare LBS beschäftigt sich in den vergangenen Monaten am Technologie Campus Freyung mit der Frage, wie Pflegekräfte auf dem Smartphone oder zukünftig mit intelligenten Brillen unterstützt werden können. Nun wurde die Forschungsarbeit vom Medical Valley EMN, dem Bayerischen Netzwerk für Medizintechnik, mit dem ersten Preis in der Kategorie Digitales Krankenhaus ausgezeichnet.

 

MobiCare LBS – Intelligentes mobiles Assistenzsystem für die Pflege

MobiCare LBS steht für „Intelligentes mobiles Assistenzsystem für die Pflege mithilfe von Location Based Services“. Seit 2016 arbeitet die neue Forschungsgruppe „Digitale Pflegetechnologien“ am Technologie Campus in Freyung an neuen Lösungen für die ambulante und stationäre Pflege. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Entwicklung von Software für sogenannte Smart Devices, also Smartphones, Uhren oder Brillen. Hierzu wurde seit Oktober am Technologie Campus Freyung eine neue Forschungsgruppe aufgebaut, die die Kompetenzen der Technischen Hochschule Deggendorf in Pflege und Informatik zusammenführt. Unter der Leitung von Prof. Dr. Wolfgang Dorner (Angewandte Informatik) und Prof. Dr. Christian Rester (Pflegewissenschaft) entwickelt das Forschungsteam in Zusammenarbeit mit IQ.medworks GmbH (eHealth, Telemedizin) und gLOC (Last-Mile-Navigation) ein mobiles Assistenzsystem, das Pflegekräfte bei der Basis- und Intensivpflege unterstützt. „Wir wollten dabei nicht ein System entwickeln, das Patientendaten nun auf dem Smartphone statt auf dem PC verwaltet. Das wäre nichts Neues gewesen.“, erklärt Prof. Dr. Wolfgang Dorner.

MobiCare LBS ist eine Software, die die Pflegekraft durch den Arbeitsalltag leitet und navigiert und immer dann besonders aktiv wird, wenn der Pfleger in eine neue Situation kommt. Die Anwendung soll also zum Beispiel unterstützen, wenn es Änderungen im Arbeitsalltag gibt. Prof. Dr. Christian Rester kennt diese Situationen: „Pflegekräfte sollen sich doch eigentlich auf die Patienten konzentrieren. Häufig wird der Alltag aber von Kleinigkeiten bestimmt. Vor allem, wenn man in der ambulanten Pflege kurzfristig einen neuen Patienten übernehmen muss. Wie finde ich da hin? Wo wohnt er genau? Was brauche ich da alles? Das sind dann die kleinen Probleme, die einen abhalten sich um die Menschen zu kümmern.“ Auch die Vielfalt und Komplexität technischer Geräte und Prozessabläufe nimmt immer weiter zu und führt im Alltag oftmals zu Stress sowie Überforderung des Personals. Um diesem Phänomen entgegenzuwirken, entstehen im Rahmen des Forschungsprojektes MobiCare LBS neue Ansätze, welche die Pflegekräfte von der Anfahrt zum Patienten bis hin zu telemedizinischer Hilfe bei der Gerätebedienung und multimedialer Pflegedokumentation unterstützen. Das System soll den Pflegealltag erleichtern und somit die Behandlungsqualität steigern.

Im Rahmen des Innovationspakts der Europäischen Metropolregion Nürnberg hatten die Kompetenzinitiativen Medical Valley EMN, ENERGIEregion Nürnberg und Neue Materialien (KINEMA) ab September 2016 den Open-Innovation-Wettbewerb zum Thema „Krankenhaus der Zukunft“ ausgerufen. Eine unabhängige Jury, bestehend aus Prof. Dr. Clemens Bulitta (Ostbayerische Technische Hochschule Amberg-Weiden), Adalbert Meiszburger (Service Gesellschaft Sozialstiftung Bamberg mbH), Dr. Marcus Rauch (Cluster Neue Materialien, Bayern Innovativ GmbH) und Richard Weller (CBRE PREUSS VALTEQ GmbH), hat im April die Gewinner des Ideenwettbewerbs gekürt. Von den rund 50 eingereichten Ideen und teilweise bereits in der Anwendung befindlichen Konzepten und Produkten hat der Technologie Campus Freyung mit seinem Beitrag überzeugt und wurde mit dem ersten Preis belohnt.

Die erste Lösung, die aktuell im Test ist, ist auf Smartphones fokussiert. „Die meisten Pfleger haben so ein Gerät in der Tasche. Das bietet sich an. Was für uns aber hochgradig spannend wird, ist die Entwicklung für andere Geräte, wie Armbänder, Uhren oder Datenbrillen. Da steckt viel Potential drin.“, schwärmt Anne Weinfurtner, wissenschaftliche Mitarbeiterin und Informatikerin am Technologie Campus Freyung von den nächsten Arbeitsschritten.

Quelle: http://www.th-deg.de/de/

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