Die Lepra-Krankheit wird von Bakterien ausgelöst – der Erreger ist das 1872 entdeckte Mycobacterium leprae, wobei der Infektionsweg noch nicht bekannt ist.
Durch die Zusammenarbeit aller weltweit tätigen Leprahilfswerke in der International Federation of Anti-Leprosy Associations – ILEP – ist die Lepra-Krankheit heute weltweit unter Kontrolle. Die Zahl der Neuinfektionen ist seit längerem deutlich rückläufig und seit einigen Jahren ungefähr konstant– bei etwa 200.000 neuen Fällen.
Lepra ist eine ansteckende Krankheit, die von Bakterien ausgelöst wird. Erreger ist das 1872 entdeckte Mycobacterium leprae, der Infektionsweg ist noch nicht genau bekannt. Der Aussatz kommt vor allem in tropischen und suptropischen Ländern mit geringem Hygienestandard vor und hat im Wesentlichen zwei Verlaufsformen:
Die Nervenlepra – die tuberkuloide Lepra – führt zu fleckenartigen Hautveränderungen und strangartigen Nervenverdickungen. Die Nervenschäden können zu Gefühlsstörungen und Lähmungen führen. Die Nervenlepra hat eine bessere Prognose als die wesentlich stärker ansteckende lepromatöse Lepra, die sich durch Haut-Knoten vor allem im Gesicht bemerkbar macht. Bei dieser Form kann es zu schweren Nervenschäden und Verstümmelungen an Gesicht und Gliedmaßen kommen. Im weiteren Verlauf kommt es – ohne Behandlung – auch häufig zur Erblindung. Zwischen Infektion und Ausbruch der Krankheit können mehrere Jahrzehnte vergehen. Eine Impfung gibt es nicht, die Krankheit lässt sich jedoch mit Antibiotika gut behandeln.
Für die Übertragung bzw. für die Ansteckung mit dem Erreger Mycobacterium leprae ist ein längerfristiger enger Kontakt mit einem Lepra-Infizierten notwendig, wobei die Übertragung durch Tröpfcheninfektion erfolgt. Da Lepra folglich nur schwach ansteckend ist, liegt die Ursache der Neuerkrankungen oft auch in mangelnder Hygiene, Unterernährung und somit einem geschwächten Immunsystem. Mutationen im TLR-2-Gen können zu erhöhter Anfälligkeit für Lepra-Infektionen führen. Die Inkubationszeit ist sehr lang und hängt sehr von der Abwehrfähigkeit des Immunsystems der betroffenen Person ab. Sie dauert mindestens einige Monate, im Schnitt etwa fünf Jahre, sie kann aber auch 20 Jahre dauern.
Besonders stark von der Lepra-Krankheit betroffen ist Indien. Aber auch Brasilien, Indonesien, Myanmar und verschiedene afrikanische Länder gehören zu den Brennpunkten. Der Welt-Lepra-Tag wird jährlich am letzten Sonntag im Januar begangen und wurde 1954 vom französischen Anwalt und Philosophen Raoul Follereau ausgerufen.
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