Freitag, Oktober 31, 2025

Kritik an Flibanserin – dem „Viagra für Frauen“

Die Präsidentin der Bürgerkommission für Menschenrechte, Birgit Karner, äußert schwere Kritik an Flibanserin: „Die Psychiatrie reduziert die weibliche Libido auf eine Gehirnstörung.“

 

„Es kann nicht nur als eine außerordentlich sexistische Aktion bezeichnet werden, als die amerikanische Food and Drug Administration (FDA) kürzlich das Medikament „Addyi“, das manipulativ als „Viagra für Frauen“ angepriesen wird, zugelassen hat. – sondern auch als eine hinterhältige und für die Zukunft der Gesellschaft gefährliche Aktion. Im Gegensatz zum echten Viagra für Männer, welches den Blutfluss zu den männlichen Genitalien beeinflusst, gehe es bei Addyi, dem „Rosa Viagra“, nur darum, mit dem Verstand von Frauen herumzuspielen“, äußert die Präsidentin der Bürgerkommission für Menschenrechte, Birgit Karner, ihre schwere Kritik an Flibanserin.

Addyi sei lediglich ein weiteres Antidepressivum mit schweren Nebenwirkungen, dass auf den Markt gebracht wird, um die sogenannte psychische Störung Hypoactive Sexual Desire Disorder (HSDD) – wortwörtlich zu Deutsch „Vermindertes sexuelles Verlangen-Störung“ – zu „behandeln“. Kurz gesagt suggeriere die Genehmigung dieses Medikaments die absurde Vorstellung, dass Frauen, die aus unterschiedlichen Gründen keine sexuelle Erregung wünschen, irgendwie an einer psychischen Erkrankung leiden.

Und in der OTS-Aussendung der Bürgerkommission für Menschenrechte heisst es weiter:

„Berichten zufolge erhöht „Addyi“ die chemischen Botenstoffe Dopamin und Noradrenalin im Gehirn, während zur gleichen Zeit Serotonin verringert wird und siehe da, gesteigertes sexuelles Verlangen wird erreicht. Es klingt alles wissenschaftlich. Ein wenig chemischer Anstieg hier, eine kleine Reduktion dort, und die weibliche Libido ist auf Touren gebracht und bereit loszulegen. Nur, im Falle des Antidepressivums „Addyi“, gibt es einige sehr schwerwiegende und sogar lebensbedrohliche Nebenwirkungen.

Niemand hat eine Ahnung, wie „Addyi“ tatsächlich im Gehirn funktioniert, um die angebliche psychische Störung HSDD zu „behandeln“ und gemäß dem beratenden Ausschuss der FDA für Drogen „ist der genaue Mechanismus des Ablaufs, durch den Flibanserin (Wirkstoff) das sexuelle Verlangen bei Patienten mit HSDD steigern soll, nicht bekannt“. Bekannt ist aber, dass die FDA ihr Genehmigung durch Verhängen einer Drogenkontrolle und dem Anbringen einer Blackbox-Warnung, ihrer schärfsten Kennzeichnung, deckt.“

Den vollständigen Text dazu ist unter http://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20150826_OTS0026/das-neue-viagra-fuer-frauen-in-wahrheit-ein-gefaehrliches-antidepressivum zu finden.

Latest Articles

Folgt uns auf Facebook!

Fokus Kinder

Behandlung mittels Psychotherapie bei jungen Menschen mit Depression

Psychotherapie wie die kognitive Verhaltenstherapie sollte die erste Behandlung bei jungen Menschen mit Depression sein. Und erst später Medikamente. Laut einer rezenten australischen Studie sollte...
- Advertisement -

Related Articles

Depressionen bei Kindern und im Jugendalter erkennen

Traurigkeit ist häufig ein Anzeichen für Depressionen bei Kindern: Bis zu 2,5 Prozent der Kinder und bis zu 8,3 Prozent im Jugendalter leiden daran,...

Fieber bei Kindern muss man erst senken, wenn das Kind dadurch leidet

Wenn die Temperatur stark steigt, dann hilft das oft gegen Krankheitserreger. Wobei man Fieber bei Kindern nicht senken muss, solange das Kind nicht darunter...

Enuresis – beim Einnässen von Kindern an alles denken

Prinzipiell muss man zwischen der klassischen Enuresis und der nicht organischen und organischen Harninkontinenz unterscheiden. Beim Einnässen von Kindern muss man zwischen erstens der klassischen Enuresis,...