Mittwoch, April 17, 2024

Kritik an Flibanserin – dem „Viagra für Frauen“

Die Präsidentin der Bürgerkommission für Menschenrechte, Birgit Karner, äußert schwere Kritik an Flibanserin: „Die Psychiatrie reduziert die weibliche Libido auf eine Gehirnstörung.“

 

„Es kann nicht nur als eine außerordentlich sexistische Aktion bezeichnet werden, als die amerikanische Food and Drug Administration (FDA) kürzlich das Medikament „Addyi“, das manipulativ als „Viagra für Frauen“ angepriesen wird, zugelassen hat. – sondern auch als eine hinterhältige und für die Zukunft der Gesellschaft gefährliche Aktion. Im Gegensatz zum echten Viagra für Männer, welches den Blutfluss zu den männlichen Genitalien beeinflusst, gehe es bei Addyi, dem „Rosa Viagra“, nur darum, mit dem Verstand von Frauen herumzuspielen“, äußert die Präsidentin der Bürgerkommission für Menschenrechte, Birgit Karner, ihre schwere Kritik an Flibanserin.

Addyi sei lediglich ein weiteres Antidepressivum mit schweren Nebenwirkungen, dass auf den Markt gebracht wird, um die sogenannte psychische Störung Hypoactive Sexual Desire Disorder (HSDD) – wortwörtlich zu Deutsch „Vermindertes sexuelles Verlangen-Störung“ – zu „behandeln“. Kurz gesagt suggeriere die Genehmigung dieses Medikaments die absurde Vorstellung, dass Frauen, die aus unterschiedlichen Gründen keine sexuelle Erregung wünschen, irgendwie an einer psychischen Erkrankung leiden.

Und in der OTS-Aussendung der Bürgerkommission für Menschenrechte heisst es weiter:

„Berichten zufolge erhöht „Addyi“ die chemischen Botenstoffe Dopamin und Noradrenalin im Gehirn, während zur gleichen Zeit Serotonin verringert wird und siehe da, gesteigertes sexuelles Verlangen wird erreicht. Es klingt alles wissenschaftlich. Ein wenig chemischer Anstieg hier, eine kleine Reduktion dort, und die weibliche Libido ist auf Touren gebracht und bereit loszulegen. Nur, im Falle des Antidepressivums „Addyi“, gibt es einige sehr schwerwiegende und sogar lebensbedrohliche Nebenwirkungen.

Niemand hat eine Ahnung, wie „Addyi“ tatsächlich im Gehirn funktioniert, um die angebliche psychische Störung HSDD zu „behandeln“ und gemäß dem beratenden Ausschuss der FDA für Drogen „ist der genaue Mechanismus des Ablaufs, durch den Flibanserin (Wirkstoff) das sexuelle Verlangen bei Patienten mit HSDD steigern soll, nicht bekannt“. Bekannt ist aber, dass die FDA ihr Genehmigung durch Verhängen einer Drogenkontrolle und dem Anbringen einer Blackbox-Warnung, ihrer schärfsten Kennzeichnung, deckt.“

Den vollständigen Text dazu ist unter http://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20150826_OTS0026/das-neue-viagra-fuer-frauen-in-wahrheit-ein-gefaehrliches-antidepressivum zu finden.

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